Kapitel 28

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Hallo meine Lieben,

Ich wünsche euch viel Spaß bei den kommenden Kapitel 😊 Kommentiert gerne und stellt Fragen falls welche aufkommen.

Ansonsten würde ich mich sehr über Sternchen freuen um die Mühen zu entlohnen ^^

-Gwen Williams-

Meine Hände zitterten immer noch vor Wut, als ich mir erneut durch die Haare strich und versuchte mich zu beruhigen. Wie konnte er es wagen! In die Praxis wie ein wildgewordener Barbar zu stürmen, mich zu beleidigen und determinieren zu wollen. Mich einen räudigen Parasiten zu nennen, während er augenscheinlich die ganze Zeit über den Zustand seines Neffen wusste und den Hort schützte, der seinen Neffen immer und immer wieder vergiftete!

Egal ob Beta, egal wie Dominanz, das konnte ich doch nicht auf mir sitzen lassen! Er dachte, er wüsste mein Geheimnis? Welches Geheimnis? Ich besaß keine Magie. Wollte er sich etwa darüber lustig machen? Ich hatte darüber mit Helen und Alex gesprochen. Es schien ihnen egal zu sein. Wollte er mit meiner Herkunft drohen? Über meine erfolgreiche Mutter sprechen? Darüber das ich keine Freunde hatte? Worüber zum Teufel wollte er denn schon auspacken?

Sollte er doch allen in diesem göttverdammten Rudel von meiner Vergangenheit erzählen! Das ich ein Mischblut war. Abgestoßen von der Gemeinschaft und in den Schwarzwald verbannt. Was sollte er schon von mir wissen, was mir nicht schon all die Jahre zuvor an den Kopf geschmissen wurde? Was wollte er da schon enthüllen? Mir war es gleich! Sollte er doch versuchen, mich hier rauszumobben. Der Einzige, der unter all dem zu leiden hatte, war sein Neffe und die Mutter die sich mit so einem widerwärtigen Schwager auseinandersetzen musste.

Ich versuchte tief durchzuatmen, die Wut nicht meinen Verstand vernebeln zu lassen und schrieb kurz angebunden Katharina, dass Finn nun in der Obhut seines Onkels war. Das war ich ihr immerhin schuldig.

Meine Füße konnten nicht stillstehen, während ich durch den Raum auf und ab wanderte. Er drohte mir. Dann musste ich ihm beweisen wie viel mir sein Wort wert war. Nämlich gar nichts! Ich würde immer noch morgen in diesen Hort gehen und zu Not das ganze Fleisch eigenhändig verbrennen. Sollen sie mich alle eine behinderte und verrückt gewordene Hexe nennen. Sollen sie mir doch vorwerfen, ich wüsste nichts über ihre Kultur. Ich würde ihnen zeigen, was ihnen ihre Kultur antat!

Immer noch aufgewühlt schnappte ich mir all meine Sachen, nahm die leere Tasse und schloss die Praxis hinter mir ab. Als ich die kleine Gemeinschaftsküche betrat, spürte ich die Blicke der anderen, als ich die Tasse in die Spüle stellte und den Teebeutel in den Müll warf. Ich sah sie mit erhobener Braue an.

"Ist was?", fragte ich frei heraus. Sie schüttelten alle den Kopf. Senkten die Blicke und sprachen kein Wort. Schnaubend verließ ich den Raum. Natürlich hatte jeder im Rudelhaus den Streit gehört. Dachten wahrscheinlich ihr Beta und die Hexe würden sich nun die Köpfe einschlagen. Und wüsste ich nicht, dass ich haushoch verlieren würde, wäre ich versucht dem Beta eine Backpfeife zu verpassen. Einfach aus Rache für den immer noch abklingenden blauen Fleck an meiner Schulter.

Mit kraftvollen Schritten durchquerte ich das Dorf auf dem Weg zu meiner Hütte. Ich wusste nicht, ob ich paranoid war oder meine Wut mich zu empfänglich machte für allerlei Blicke, die mir Fremde schenkten, doch ich versuchte nicht einmal meine genervte Stimmung zu vertuschen.

An meiner Hütte angekommen schloss ich die Tür donnernd hinter mir zu und überlegte fieberhaft die aufgestauten Emotionen rauszulassen. Doch wie, wenn jeder hier im Umkreis von zwei Kilometer alleine schon meine Schritte wahrnehmen konnte? Würde ich schreien, etwas zerscheppern oder auch nur auf mein Kissen einschlagen, würde es irgendwer mitkriegen, und es sich wie ein Lauffeuer herumsprechen.

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