Kapitel 7

180 10 1
                                    

Osamus POV

Es ist Freitagmittag und die Schulklingel hat gerade geläutet. Heute wird Hinata zum ersten Mal bei uns übernachten. Seine Mutter ist dieses Wochenende aus geschäftlichen Gründen nicht Zuhause und kommt erst am Sonntag wieder. Die Woche war bisher echt aufregend. Hinata war einmal spontan bei uns zu Besuch um Hausaufgaben für Englisch zu machen. Das war voll schön. Außerdem hat er das Team kennengelernt.

Der Lehrer beendet nun endlich den Unterricht und lässt das Wochenende somit beginnen. Ich packe meine Sachen ein, stelle meinen Stuhl hoch und gehe zu meinen beiden Mitbewohnern, die in der Tür stehen und auf mich warten. Zu dritt gehen wir zu Hinatas Klassenraum und schließlich gemeinsam mit ihm zur Turnhalle.

Die anderen unseres Teams sind schon dabei, sich aufzuwärmen. Als wir vier uns umziehen schweift mein Blick zu dem orangehaarigen Jungen. Ich registriere, dass die Augen meiner beiden Mitbewohner ebenfalls an seinem Rücken haften. Atsumus, Sunas und meine Blicke begegnen sich. Für einen Moment sind wir alle sprachlos und halten inne. Aber dann wenden wir uns alle wieder ab und ziehen uns weiter um. Hinata ist als erster fertig und geht schon mal in die Turnhalle. Als Hinata weg ist räuspert sich mein Bruder.

"Leute, ich muss euch was sagen." Meine volle Aufmerksamkeit gehört nun Tsumu. Ich ahne, was er sagen wird... "Ich glaub ich bin dabei, mich in Hinata zu verlieben." Suna und ich wechseln stumm einen Blick. "Ich auch.", sagen wie beide gleichzeitig. Mein Zwilling klappt vor Überraschung die Kinnlade herunter. "Wie kann das sein? Wir können uns doch nicht alle drei in ihn verlieben.", sagt Atsu. "Genau das tun wir aber gerade. So wie ich das verstanden habe, sind wir drei alle auf dem besten Weg.", erwidert Suna. "Also ich bin gerade erst dabei mich in ihn zu verlieben. Vielleicht geht das ja wieder weg.", sage ich hoffnungsvoll. "Das Selbe ist es bei mir.", erwidert der Schwarzhaarige. "Jetzt sollten wir uns erstmal aufwärmen gehen. Darüber reden können wir später auch noch.", verkündet uns der Blonde. Wir nicken und zusammen betreten wir drei die Turnhalle.

Timeskip: nach dem Training

Atsumu und Hinata ziehen sich gerade die Schuhe an. Suna und ich stehen in der Tür und warten auf die beiden. Wir haben nach dem Gespräch vor dem Training nicht mehr über unsere Verliebtheit geredet und es bei stummen Blicken belassen. Jetzt kommen die zwei Jungs auch zu uns und wir können endlich losgehen. Hinatas Haare sind ganz verwuschelt und seine Wangen sind gerötet, was echt süß aussieht. Auch Suna scheint dies zu bemerken, was ich an seinen leicht pinken Wangen feststellen kann.

Als wir draußen sind erkundigt sich das Sonnenscheinchen, warum wir drei solange gebraucht haben uns umzuziehen und warum wir so unkonzentriert beim Training waren. Eigentlich sollte ich mich darüber freuen, dass dem Kleinen so etwas auffällt. Jedoch wäre ich gerade glücklicher, wenn er die lange Dauer des Umziehens und unsere Unkonzentriertheit nicht zur Kenntnis genommen hätte. Denn anlügen möchte ich den Kleinen nun wirklich nicht. Aber die Wahrheit zu sagen kommt auch nicht in Frage. Ich werfe unserem Zuspieler einen Blick zu. Dieser klärt Hinata nun auf: "Wir haben vorhin noch etwas wegen der Schule besprochen und ich war während des Trainings unkonzentriert, weil ich mit meinen Gedanken schon im Wochenend-Modus war. Vermutlich war das bei den anderen auch der Fall." Als der schwarzhaarige Mittelblocker und ich nicken fügt mein Bruder noch etwas hinzu und zwinkert unserem Nachbarn zu, weshalb dieser rot wird. "Wir drei freuen uns einfach schon sehr auf das Wochenende mit dir."

Wir machen uns also auf den Weg nach Hause und unterhalten uns währenddessen. "Was habt ihr dieses Wochenende eigentlich so vor?", erkundigt sich der kleine Mittelblocker. "Also ich würde sagen wir machen heute einen Filmeabend und gucken morgen spontan, worauf wir Lust haben.", antworte ich. Hinata reagiert darauf freundlich - wie immer - mit einem "Oki doki". Hinatas Schlafsachen hat er bereits heute morgen zu uns gebracht, als er uns abgeholt hat.

Als wir Zuhause ankommen macht sich Hinatas Aufregung und Vorfreude auf das Wochenende deutlich bemerkbar. Oder ist es Nervosität und Unsicherheit? Seine Finger zittern als er die Schleifen löst und sich die Schuhe ausziehen will. "Hinata, ist alles in Ordnung? Deine Hände zittern.", melde ich mich ein bisschen besorgt zu Wort. Das Lächeln des Jungen lässt kurz nach und erscheint mir plötzlich irgendwie unecht. Besorgt setzte ich mich neben ihn auf die Treppe. Unsere Knie berühren sich und mir wird warm.

"Du kannst mir alles sagen, Shoyo.", versichere ich dem kleinen Jungen neben mir. Dieser wird plötzlich ziemlich rot im Gesicht, macht große Augen und fragt mich: "Wirklich?" Mit einem warmen, ehrlichen Lächeln im Gesicht antworte ich ihm: "Wirklich." Shoyo entfährt ein Seufzen, er lehnt seinen Kopf gegen meine rechte Schulter und schließt die Augen. Verblüfft und besorgt stelle ich nach einer ausführlichen Musterung fest, dass das Energiebündel mit einem Mal unfassbar erschöpft und müde aussieht. So hab ich ihn noch nie gesehen. Es scheint als würde eine riesige Bürde auf ihm liegen, die er ganz allein zu tragen hat.

Vorsichtig lege ich meinen rechten Arm um seine Schulter und drücke ihn sanft an mich um ihm zu vermitteln, dass ich für ihn da bin und er nicht alleine ist. Er öffnet seine Augen und lächelt mich an. Man, ich würde ihn so gerne richtig umarmen. Ich glaube genau das kann er jetzt gebrauchen. "Geht's wieder?", frage ich nach. Der Angesprochene nickt und steht auf und bedankt sich. "Danke, Samu. Das hat mir echt geholfen." Ich nicke und versichere Shoyo nochmal, dass ich gerne für ihn da bin und, dass er immer mit mir reden kann. Ich hatte mir eigentlich erhofft, dass er sich mir öffnet, aber für den Anfang war das gar nicht so schlecht, auch wenn ich nicht weiß, was ihn so belastet.

Als wir das Wohnzimmer zusammen betreten müssen wir grinsen. Suna und Tsumu haben den Couchtisch bei Seite geschoben, auf dem Boden Kissen und Decken ausgebreitet, sich beide auf das Sofa gesetzt und sind dabei Popcorn zu mampfen. Doch als Hinata sich auf den Boden vor die Couch sitzt, verlassen meine Mitbewohner ihren Platz und setzen sich beide neben ihn. Hinata sitzt jetzt also in der Mitte und ich finde auf dem Sofa hinter ihm Platz, nachdem ich das Licht aus- und den Fernseher angeschaltet habe. Von meinem Platz aus habe ich die perfekte Möglichkeit um seinen Kopf zu kraulen. Nach einigem Diskutieren schauen wir "Harry Potter und der Feuerkelch" und Atsumu geht in die Küche um noch Getränke und Snacks zu besorgen. Jetzt kann das Wochenende endlich beginnen!

Wie die Dinge ihren Lauf nehmen ~ HinataxMiyaxSuna - BoysloveWhere stories live. Discover now