Wie viel Zeit haben wir noch?

389 23 11
                                    

Das Essen verlief relativ ruhig, irgendwie war jeder in seine Gedanken gewesen. Mia dachte wahrscheinlich an Ivy, Finn dachte wie immer an seine Kanzlei, was er da noch besser machen könne und woran Pierre dachte? Ich weiß es nicht, wahrscheinlich daran, wie er mir als Nächstes auf den Keks gehen kann. Woran ich dachte? Tatsächlich dachte ich an meinen Führerschein, es sind einfach immer noch knapp 4 Wochen. Als wir mit dem Essen fertig sind, räumten Mia und ich alles weg und so saßen wir mehr oder weniger gemütlich weiter auf meinen Balkon. Da er ja nicht der größte ist, saß ich mit einer Decke auf den Boden. Ich hatte keine Lust, mich neben Pierre zu quetschen, im Normalfall legte sich kleiner Lord immer neben mich, doch er ist ein kleiner Verräter und liegt wieder bei Pierre. "Ich staune, dass kleiner Lord bei dir liegt." Finn lachte leicht und schaute zu Pierre. "Wo soll er sonst liegen?" Pierre kraulte, seinen Kopf und kleiner Lord drückte sich etwas gegen ihn, als wäre es das normalste der Welt. "Er hasst eigentlich Männer, bis jetzt mochte er immer nur Alex, also Maron ihren Bruder." Informierte ihn Mia und ich verdrehte meine Augen, das brauchte er jetzt nicht unbedingt wissen, er denkt doch so schon er wäre Gott. "Ach wirklich? Er sieht doch echt harmlos aus." Kaum hatte Pierre das ausgesprochen, lachte Finn laut auf. "Oh doch, glaube mir, er hasst Männer, besonders mich!" Finn stand auf, näherte sich kleinen Lord, sofort machte er einen Buckel und fauchte drauflos. "Siehst du, er hasst mich." Lachte Finn und entfernte sich wieder und man merkte sofort, wie sich mein kleiner Kater wieder entspannte. "Was hat er dir getan, hmm?" Pierre hob ihn etwas hoch und kleiner Lord miaute, als würde er ihn antworten wollen. "Ach doch so schlimm? Böser Finn." Pierre schaute zu Finn und schaute ihn gespielt böse an. Wieso fand ich das niedlich? "Und wie liefen die ersten Tage ohne Führerschein? Wie oft bist du schon zu spät gekommen?" Sofort schaute ich Finn mit großen Augen an, musste er mich das unbedingt vor Pierre sagen, das geht ihm ja nun wirklich nichts an. "Du musstest deinen Führerschein abgeben?" Leicht belustigt schaute mich inzwischen Pierre an. "Ja, sie ist durch eine Baustelle geballert und Finn zweimal, aber das nur, weil der Bus nicht gekommen ist. Maron wollte eigentlich ihr Fahrrad fit machen, aber da ist nichts mehr zu retten." Lachte Mia und ich verdrehte meine Augen. "Was stellen die da auch einen Drecks Blitzer hin." Fauchte ich und verschreckte meine Arme vor meiner Brust. "Wie lange bist du ihn los?" Immer noch belustigt schaute mich Pierre an, doch in seinen Augen sah man auch deutlich, dass er neugierig war. "1 Monat." Gab ich knapp und genervt von mir. Ich hatte echt keine Lust mich groß mit ihm zu unterhalten, zumindest nicht darüber. "So schnell kann deine Knutschkugel fahren, dass du deinen Führerschein einen Monat abgeben musst? Bemerkenswert, oder war in der Baustelle nur 30 km/h?" Ist das sein Ernst? "Ja sorry, kann sich nicht jeder so ein fettest Auto von der Arbeit ausleihen." Feuerte ich zurück und Pierre zog seine Augenbraue hoch. "Wieso ausleihen?" Nun zog ich meine Augenbraue hoch. "Du bist...keine Ahnung, irgendwas Mitte 20. Du kannst dir sicher keine Neuwagen leisten in dieser Preisklasse." Ich grinste Pierre frech an, immerhin muss er jetzt zugeben, dass es nicht seine Wagen sind, die immer hier vor dem Haus stehen. "Stimmt, der gerade vor der Tür steht, habe ich mir nicht gekauft." HAAA!! Wusste ich es! "Mein Chef oder besser gesagt die Firma hat mir den Wagen geschenkt und das andere habe ich mir tatsächlich gekauft." Nun zwinkerte mich Pierre frech an. "Ach komm, du verarschst mich doch." Murmelte ich und meine Schadenfreude war mehr als dahin gewesen. "Wieso sollte ich mir so etwas ausdenken?" Was für eine blöde Frage. "Hast du nicht gesagt, du bist ein Mechaniker?" Ich schaute zu Mia und sie war auch sichtlich verwirrt gewesen. Immerhin kann sich ein Mechaniker kein AMG GT S leisten und wieso sollte ein Chef oder halt die Firma seinen Mitarbeiter solch ein teures Auto schenken? Das ergibt wirklich absolut keinen Sinn, auch wenn er einen guten Job macht, keine Firma schmeißt knapp 140.000 Pfund aus dem Fenster. Ich meine, die haben doch davon nichts, außerdem muss man sich ja noch die Versicherung leisten können.

"Ich bin nicht nur Mechaniker, ich mache noch sehr viel drumherum." Hatte er nicht damals irgendwas mit Probefahrten gesagt? "Wie genau nennt man deinen Job?" Mich ließ dieses Thema nicht los, er reagiert wirklich immer komisch, wenn es um seinen Job geht. Schon beim Essen letztens sah er irgendwie sehr nervös aus und jetzt fängt es wieder an. "Jetzt setzt ihn doch nicht unter Druck, vielleicht will er es einfach nicht sagen?" Grätschte Finn dazwischen und ich hätte am liebsten genervt aufgestöhnt. "Alles gut, es gibt keine richtige Berufsbezeichnung, ich mache nun mal sehr viel noch drumherum noch." Das soll ernsthaft eine Erklärung sein? "Und das steht auch so in deinem Arbeitsvertrag? Mechatroniker, der noch sehr viel drumherum macht?" Ich musste leicht lachen, weil das eindeutig lächerlich klang. "Vielleicht steht es auch so da." Grinste er und ich verdrehte meine Augen. "Vielleicht bist du in Wahrheit ein Drogendealer." Das würde erklären, wie er sich allein solch eine fette Wohnung leisten kann und zusätzlich solch einen Wagen. "Jetzt muss ich dich leider umbringen, weil du nun die Wahrheit kennst." Grinste Pierre und zwinkerte mir zu. "Träum weiter!"

"So ich verabschiede mich jetzt, ich musste heute um 4 Uhr aufstehen." Stimmt, Finn hatte heute Morgen einen Außentermin und irgendwelche Bauarbeiter bei sich. "Morgen kannst du mich nicht mitnehmen, oder?" Ich schaute zu Finn und schob meine Unterlippe etwas vor. "Nein, ich kann dich leider nicht mitnehmen, aber übermorgen wieder." Ich seufzte und nickte leicht. "Komm, die erste Woche hast du schon fast geschafft." Finn stand auf und gab mir einen Kuss auf meinen Kopf. "Mir bleibt ja nichts anderes übrig." Murmelte ich. "Kannst du mich nach Hause fahren?" Wie? Jetzt will sie auch abhauen? So viel zum Thema Mädelsabend. "Ja klar." Mia stand auf und schaute grinsend zu mir. Das macht sie doch gerade mit Absicht! "Ich rufe dich morgen an." Ist das eine Ratte! "Ja, denk dran, ich bin bis 13 Uhr arbeiten." Mia nickte und umarmte mich kurz. Finn und Mia verabschiedeten sich auch von Pierre und schon waren sie weg. Was soll ich mit dem jetzt allein hier? "Wo hast du kleinen Lord eigentlich her?" Ich schaute zu Pierre, der sich ganz interessiert den kleinen schwarzen Kater ansah. "Ich glaube mein Bruder an ihn von einem Tierheim, aber so genau weiß ich es nicht. Er hat ihn mit zum Einzug geschenkt, damit ich nicht so allein bin." Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, bereute ich sie auch schon wieder. Immerhin kennt ich Pierre gar nicht. "Ich finde es immer schön, wenn man die Tiere aus dem Tierheim holt. Meine Mutter hat auch einen Hund aus dem Tierschutz, man merkt ihm einfach jeden Tag an, wie dankbar er ist." Kleiner Lord stand nun auf und setzte sich auf Pierre, seinen Schoß, damit er besser gestreichelt werden kann. Was hat er bitte mit Pierre? Er klebt praktisch schon an ihm. "Ja, das ist wirklich immer schön." Ich wusste nicht wirklich, was ich sagen soll. Kann er nicht auch einfach gehen? "Sag mal, wieso kannst du mich eigentlich nicht leiden? Am Anfang dachte ich irgendwie, dass es unser Ding ist, mit den Sticheleien, aber du kannst mich wirklich nicht leiden, oder?" Pierre trennte seinen Blick von kleinem Lord und schaute mich heute das erste Mal ernst gemeint an. Was soll ich dazu sagen? "Ich kenne dich nicht, also kann ich dazu nicht wirklich was sagen. Aber ja, ich empfinde deine Art als etwas nervig an." Gab ich ehrlich zu, immerhin wurde ich erzogen immer die Wahrheit zu sagen. "Falls ich dir irgendwann zu nahe getreten bin, tut es mir leid. Ich fand diesen Schlagaustausch eigentlich immer ganz lustig."

Pierres Sicht.
"Falls ich dir irgendwann zu nahe getreten bin, tut es mir leid. Ich fand diesen Schlagaustausch eigentlich immer ganz lustig." Ich hatte keine Lust mehr zu Streiten. Klar, ich fand es teilweise echt amüsant, aber wir sollten uns endlich mal aussprechen. "Du bist mir nicht zu nahe getreten, ich bin doch nicht aus Zucker." Für diese Frau benötigt man echt ein Handbuch, egal, was man macht, es ist falsch. "Ich kann es halt nicht leiden, wenn man mir irgendwas verheimlicht." Ernst schaute mich Maron an und ich hatte das Gefühl, dass sie mich mit ihren grünen Augen komplett durchschaut. "Ich verheimliche dir nichts, man kann meinen Job einfach nicht richtig erklären." Versuchte ich so gut wie möglich meine Lüge hinüberzubringen. Klar könnte ich es auch einfach sagen, das ich ein Formel 1 Fahrer bin, aber ich glaube das Maron dafür kein Verständnis hat, aber ich will es ihr auch offen gesagt nicht sagen. Die Leute behandeln einen dann immer sofort anders. Ich mochte es offen gesagt, dass sie immer so frech ist. Auf dem Weg nach Hause ist es mir irgendwie bewusst geworden, das ich mich echt auf Maron freue. "Versuch, es mir zu erklären." Weiterhin schaute sie mich ernst an. "Ich bin nicht richtig in der Werkstatt zuständig, ich stehe aber so gut wie jeden Tag mit den Leuten in Kontakt. Ich fahre eben die Autos probe und gebe mein Feedback ab, was man noch verbessern könnte." Das ist ja nicht mal gelogen, ich lasse halt einen großen Teil aus. "Und da verdienst du so gut, dass du dir das alles leisten kannst?" Diese Frau will wirklich alles wissen, oder? Soll ich ihr noch mein Kontostand zeigen? Obwohl lieber nicht, da kommen nur noch mehr fragen dazu. "Sonst würde ich ja nicht drin wohnen, wenn ich sie mir nicht leisten könnte." Ich lachte leicht, doch bei Maron verzog sich kein bisschen das Gesicht. "Hör zu, Maron, wir wohnen nebeneinander, ich habe keine Lust, dass mein Nachbar mich hasst." Eins habe ich gelernt, mit seinen Nachbarn sollte man immer klarkommen. Damals, als ich in Paris gewohnt habe, hat mein Nachbar einfach meine Adresse geleakt, das waren die stressigsten 3 Wochen meines Lebendes. Schließlich konnte ich ja nicht sofort umziehen. "Okay gut." Wie Okay gut? Verwirrt schaute ich zu Maron und sie verdrehte leicht ihre Augen. "Ich gib mir Mühe vielleicht nicht mehr so Giftig zu sein." Nuschelte sie und ging meinen Blick etwas aus dem Weg. Wow, wird Maron etwa gerade Sam? Egal, welchen Knopf ich gedrückt habe, ich bin sehr dankbar darüber. "Wir geben uns beide Mühe, okay?" Ich konnte einfach nur grinsen und schaute zu kleinen Lord, der sich nun auf meinen Schoß gelegt hat. Ich muss sagen, ich habe ihre Gegenwart schon irgendwie vermisst. Es ist mir auf dem Weg nach Hause schon bewusst geworden, aber jetzt, wo sie mir gegenübersitzt, merke ich es noch mehr. Ich kann Charles jetzt schön singen hören, dass er es mir gleich gesagt hat. "Ich verstehe nicht, wieso kleiner Lord dich leiden kann." Maron lachte leicht und schaute schon fast bewundernd zu dem Kater. "Bis jetzt mochten mich immer alle Tiere." Jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern. "Vielleicht ist es bei ihm noch nicht ganz angekommen." Ich lachte leicht und Maron schaute mich frech an, irgendwie fühlte es sich immer so komisch an, wenn sie das macht. Ihre Augen haben wirklich etwas Besonderes an ihr, wieso fallen sie mir erst jetzt so richtig auf. "Nein, ich denke, er mag mich wirklich?" Ich kraulte seine Ohren und sofort fing er an zu schnurren. "Die Kätzchen stehen halt alle auf den Pierre." Ich grinste Maron an und erst schaute sie mich verwirrt an, doch als es bei ihr Klick gemacht hat, tat sie so, als würde sie in ihrer Pflanze kotzen. "Glaube mir, du bist alles andere als ein Frauenmagnet." Oh Maron, wenn du wüsstest, wie viele Frauen auf mich stehen, auch wenn es nur wegen der Formel 1 ist. Hätte ich einen normalen Job, wäre es nicht so. "Geschmackssache." Grinste ich. Maron zog nur ihre Augenbraue hoch und lachte leicht. "Ich möchte dich nicht herausschmeißen, aber ich muss morgen arbeiten." Wie spät hatten wir es eigentlich? Ich schaute auf mein Handy und es war einfach schon 23 Uhr. "Oh, das tut mir leid." Maron stand auf und hob kleinen Lord hoch, damit ich aufstehen könnte. Sofort fing er an, sich zu beschweren. "Ach hab dich nicht so, du bist manchmal solch eine Zicke!" Murmelte Maron und setzte ihm im Wohnzimmer ab. "Danke für den Abend, es hat mir wirklich Spaß gemacht, mit deinen Freunden Zeit zu verbringen. Es war echt schön, den Abend hier mal nicht allein zu verbringen. "Er war Okay." Grinste Maron und führte mich zur Haustür. Ich mochte Maron ihre Wohnung, sie war zwar deutlich kleiner als meine Wohnung, aber auch um Welten gemütlicher eingerichtet. In meiner Wohnung ist bis jetzt glaube ich das persönlichste die Pokale und vereinzelnd ein paar Bilder. "Wir sehen uns, spätestens auf dem Balkon." Maron nickte und öffnete die Tür, soll ich sie umarmen, oder war das zu früh? Obwohl Mia hat mich ja auch umarmt, doch Maron beantwortete schon meine frage und hob kurz ihre Hand. "Schlaf gut und viel Spaß morgen auf der Arbeit." Ich zog meinen letzten Schuh an und lief dann langsam in den Flur. "Danke, dir auch beim Drogen verkaufen." Verschmitzt schaute sie mich an und ich konnte nicht anders als leicht zu lachen. "Wenn du welche benötigst, sag Bescheid." Ich grinste Maron noch mal an und lief dann die Treppe runter.

Kaum hatte ich meine Wohnung erreicht, klingelte mein Handy. Was will Otmar jetzt? "Hey, alles gut?" Immerhin ist es für seine Verhältnisse eindeutig zu spät. "Hallo Großer, ja alles gut. Mich hat gerade Bruno angerufen, kannst du morgen schon zum Hauptsitz kommen?" Bruno war der Motorenchef von Alpine. Eigentlich hatten wir bis Donnerstag nichts geplant, damit wir uns vom Rennen erholen können. "Klar, ich bin doch froh, wenn wir am Auto vorankommen." Schließlich will ich mich auf der Strecke ja verbessern und hier hatte ich eh nichts zu tun. "Perfekt, zum Nachmittag kommt dann auch Esteban dazu." Na toll, auf den hätte ich auch verzichten können. "Wann soll ich morgen da sein?" Im Normalfall treffen wir uns immer gegen 11 Uhr, immerhin fahre ich auch knapp eine Stunde hin. "Ich weiß, es ist früh, aber schaffst du es zu 9 Uhr her? Karel hat nur bis 13 Uhr Zeit und so könnt ihr alles besprechen." Ich hatte mich zwar aufs Ausschlafen gefreut, aber wenn es hilft Ocon zu überholen, bin ich sofort dabei. "Okay, ich hoffe, ich komme morgen gut durch den Verkehr." So oft bin ich früh noch nicht zum Haupt sitzt gefahren. "Alles gut, wir sind froh, dass du überhaupt schon in Milton Keys bist. Khayz war sich nicht sicher, ob du noch in Monaco geblieben bist." Sollte mein persönlicher Assistent nicht wissen, wo ich bin? Da Charles direkt weiter nach Maranello gefahren ist und Lando nach London, hätte es sich nicht gelohnt, dazubleiben. "Ich werde da sein." Wir verabschiedeten uns und dann schmiss ich mich direkt ins Bett, ich muss echt etwas Schlaf nachholen, auch wenn es diese Nacht wieder nicht so viel sein wird.

Total verschlafen, lief ich mit einem Kaffee in der Hand zum Auto. Es ist echt noch viel zu früh, ich konnte ewig nicht einschlafen, immer wieder landeten meine Gedanken zu meiner Nachbarin und als hätte sie es gehört, stürmte sie aus ihrem Wohnblock. "Fuck Fuck Fuck." Murmelte sie und versuchte irgendwie mit ihrem Schlüssel klarzukommen. Ich Pfiff laut auf und sofort hob sie wie ein kleiner Hund ihren Kopf. "Komm' ich fahre dich, du scheinst wieder spät dran zu sein." Ich hatte echt gedacht, dass sie mir wieder spricht, doch ihr Blick wurde dankbar und sie kam zu mir rüber geflitzt. "Das wäre wirklich toll, ich muss in 15 Minuten auf der Arbeit sein, das schaffe ich niemals mit dem Bus, meine Chefin bringt mich um!" Ohne noch etwas zu sagen, öffnete ich für Maron die Tür und sie setzte sich sofort rein. "Danke wirklich!" Was? Maron kann sich auch bedanken? Was da los, ist sie krank. "Kein Problem, wirklich, ich habe noch ausreichend Zeit." Das war zwar etwas gelogen, aber ich müsste es trotzdem einigermaßen pünktlich nach Estone schaffen. Ich lief ums Auto und startete dann meinen Wagen, immerhin hatte es Maron eilig. Sie nannte mir die Adresse und klappte sich dann die Sonnenblende runter, damit sie sich ihre Haare noch mal richten kann. "Pünktlichkeit ist nicht so deins, was?" Ich lachte leicht und Maron seufzte leicht. "Nein, egal, was ich mache, es klappt einfach nicht." Nuschelte sie mit einer Haarspange in ihrem Mund. Ich schaute in meine Mittelkonsole und riss meine Augen auf, dort lag einfach mein Paddockausweis von Saudi-Arabien, doch Maron war so darin vertieft, ihre Haare zu machen, dass sie gar nicht gemerkt hat, dass ich ihn schnell weggesteckt habe. "Wie viel Zeit haben wir noch?" Fragend schaute ich zu Maron, als ich an einer roten Ampel stoppen musste. "10 Minuten noch, ich komme auf jeden Fall zu spät." Frustriert seufzte sie auf. Mit mir kommt niemand zu spät, ich fahre nicht umsonst einen Wagen mit 639 PS. "Wir schaffen das." Die Ampel wurde grün und ich drückte sofort auf Gas, da es für Maron ziemlich überraschend kam, wurde sie nach hinten gedrückt, doch anders, als ich es erwartet hätte, grinste sie nur leicht und ließ den Rest unkommentiert. Ich bin Rennfahrer, das wäre doch echt gelacht, wenn ich es nicht schaffe, mich durch den Verkehr zu schlängeln. "Eins muss man sagen, du weißt, wie man fährt." Maron lachte leicht und gab es inzwischen auf, ihre Haare zu machen. Nach 8 Minuten hielt ich mit einer Vollbremsung vor dem Laden und Maron wurde diesmal nicht nach hinten gezogen, sondern wurde leicht nach vorn geschleudert. "Du hast es echt geschafft!" Rief sie mir begeistert zu und klatschte in die Hände. "Ja, aber du solltest wirklich aussteigen, sonst kommst du doch noch zu spät." Sie nickte und griff nach ihrer Tasche. "Danke Pierre wirklich, eigentlich habe ich es nicht verdient." Damit gab sie jetzt zu, dass sie sich auch nicht immer richtig verhalten hat. Ich habe das Gefühl, dass diese Autofahrt uns noch mal ein Stückchen weiter, in die richtige Richtung gebracht hat. "Steig einfach aus Maron, es ist alles gut." Ich lachte leicht und lehnte mich etwas über Maron, um ihre Tür zu öffnen. "Danke Pierre, wir sehen uns." Dankbar lächelte mich Maron noch mal an und hüpfte dann aus meinem Wagen. Ich sah noch kurz zu, wie sie im Laden verschwand und setzte dann meinen Weg fort.

Tut mir leid, dass dieses Kapitel heute so spät kommt, ich habe leider erst jetzt gesehen, dass es irgendwie nicht hochgeladen hat. Ich hatte es eigentlich für 18 Uhr geplant gehabt.

Ich bin nicht ganz zufrieden mit dem Kapitel, ich hoffe, es ist euch nicht zu Langweilig ._.

You don't know me /Pierre Gasly FF/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt