Ich bin eine Person, kein scheiß Gegenstand.

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„Und bist du nervös?" Pierre drehte sich zu mir und beobachtete, wie ich Wimpern zu Ende tuschte. „Ich weiß es offen gestanden nicht." Ich seufzte leicht und drehte mich im Sitzen in seine Richtung. „Es ist alles so neu für mich, es passiert so viel, da habe ich nicht wirklich Zeit viel darüber nachzudenken." Wir wollten ehrlich zueinander sein, also will ich auch ehrlich zu ihm sein. „Du musst es nicht machen, ich will nicht, dass du dich überfordert fühlst." Traurig sah mich Pierre an und ich schüttelte mit meinem Kopf. „Wir haben doch schon damit angefangen." Ich lächelte ihn sanft an und griff nach seiner Hand. „Außerdem hat dir Ottmar keine Wahl gelassen, wir schaffen das. Du bist an meiner Seite, der Rest zählt erst mal nicht." Pierre zog mich hoch und gab mir einen sanften Kuss. „Womit habe ich dich nur verdient?" Hauchte er gegen meine Lippen und gab mir noch einen Kuss. „Du siehst wundervoll aus." Ich rümpfte leicht meine Nase und sah an mir runter. „Hätte ich gewusst, dass es mit dir in die Öffentlichkeit geht, hätte ich mich für ein anderes Outfit entschieden." Verwirrt zog Pierre seine Augenbrauen hoch und strich über mein Kleid. „Du siehst jetzt schon traumhaft aus, wie hättest du nur ausgesehen, wenn du es gewusst hättest." Er grinste und gab mir wieder einen Kuss. „Tja, wie eine Granate." Ich grinste frech auf und schnappte mir meine Tasche. „Das siehst du immer, Zecke, das siehst du immer." Ich verdrehte lachend meine Augen und setzte ihm sein Alpine Cap auf. „Wann bekomme ich endlich einen liebevollen Spitznamen von dir?" Er legte seine Hände auf meine Hüpfte und zog mich näher zu sein. „Das ist mein erster Spitzname für dich, er ist liebevoll, auf meine Art. Du bist etwas besonders, da werde ich dich nicht wie alle anderen nennen." Er zwinkerte mir zu und griff nach seinem Pass. „Das lasse ich gelten." Ich lachte leicht auf und griff auch nach meinem Pass, den ich mir sofort um hing. „Na Angst ihn wieder zu verlegen." Zog mich Pierre auf. „Halt einfach deine Klappe." Lachend legte er seinen Arm um mich und zusammen machten wir uns auf dem Weg zum Fahrstuhl. „Gleicht, kennt dich die gesamte Formel 1 Welt." Ich drückte auf Erdgeschoss und lächelte Pierre leicht an. „Jetzt nicht durchdrehen, okay?" Pierre nickte leicht und atmete Tief ein und aus. „Ich habe nur Angst, dass es danach anders wird." Ich nickte auch und ging einen Schritt auf Pierre zu. „Es ist nur das, was wir daraus machen. Wir machen es vielleicht öffentlich, doch was wir beide haben, gehört nur uns. Wir lassen ihnen nur wissen, was sie wissen sollen, das ist alles." Pierre schüttelte seinen Kopf und gab mir einen Kuss. „Ich kann es nicht glauben, du triffst einfach immer die richtigen Worte. Du bist mein Lichtblick." Ich grunzte leicht auf und gab ihn einen Kuss. „Tue nicht so, als wäre ich ein Engel." Nun grunzte Pierre auf. „Oh nein, das bist du nicht, im Bett bist du ein Teufel." Ich merkte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss, ich bin eigentlich, was so etwas angeht, nicht prüde, aber es kam doch relativ unerwartet. „Du bist Süß." Pierre gab mir einen Kuss auf den Kopf und die Fahrstuhltür öffnete sich. „Show Time Zecke." Fast Zeitgleich Atmeten wir noch mal tief ein und aus und liefen dann Hand und Haus aus dem Fahrstuhl raus. Es waren noch keine Menschen zu sehen, die Menschen, die da waren, interessierten sich nicht für uns, zumindest machten sie den Eindruck. Wir liefen zur Rezeption und Pierre bekam seine Autoschlüssel. „Das Auto steht schon vor der Tür. Es stehen ein paar Presseleute da." Pierre nickte der Dame dankbar an. Die Information war lieb, aber uns beiden war schon vorher klar, dass welche warten werden. Ich denke, dass Alpine daran nicht ganz unschuldig ist. Sie wollen, dass wir gesehen werden, also werden sie es der Presse gesteckt haben. Khayz kam auf und zu und war am Strahlen. Wieso sollte er auch schlecht gelaunt sein? Schließlich bekam er genau das, was Ottmar wollte. Ich kenne solche Typen wie ihn, sie tun alles, damit sie gut dastehen. Ihm wird das Wohl von Pierre einen feuchten Furz angehen.

„Es stehen hier ein paar Presseleute und ein paar vor dem Paddock, sie warten da auf euch." Ich schluckte leicht und schaute zu Pierre, der sah gerade auch nicht so happy aus. „Am besten, ihr haltet Händchen und seht einfach glücklich aus. Es wäre auch schön, wenn ihr euch küssen könntet." Okay, das reicht. Ich ging einen Schritt auf ihn zu und schaute ernst zu ihm auf. „Ihr habt es vielleicht geschafft, dass wir uns zeigen, aber gebe mir nicht noch ein mal das Gefühl, dass es sich hier um eine scheiß PR Beziehung handelt." Von unten herab schaute ich ihn noch mal an und zog dann Pierre mit mir mit. „Ich habe doch gesagt, du bist kein Engel." Pierre lachte leicht und ich musste auch grinsen. „Tut mir leid, falls du jetzt Ärger bekommst." Pierre schüttelte seinen Kopf. „Er ist ein großer Junge, er überlebt es schon." Er drückte die Hoteltür auf und sofort fing das Klicken an. Irgendwie fühlte sich ab diesen Moment alles an wie Zeitlupe. Gefühlt rief jeder Zweite unseren Namen, jeder wollte, dass wir in deren Kamera schauen und alle wollten wisse, was das zwischen uns ist. Es fühlte sich an wie in einer Blase, alles fühlte sich taub an, ich lächelte nur leicht vor mich hin, erst im Auto kam ich wieder zu mir. „Alles gut?" Besorgt sah Pierre zu mir rüber und legte seine Hand auf mein Bein. Ich schaute aus dem Fenster und bekam erst jetzt mit, dass wir schon am Fahren waren. „Ja, es war nur viel." Gab ich ehrlich zu. Ich dachte das so 5 Leute dastehen werden, dass es schätzungsweise 50 sind, damit habe ich nicht gerechnet. „Gleicht werden es noch mehr sein, ich kann dich auch vorher herauslassen. Ottmar hat mich vielleicht gezwungen, aber ich werde dich dazu nicht zwingen. Er wird sich schon wieder beruhigen." Ernst sah mich Pierre an und ich schüttelte meinen Kopf. „Irgendwann müsste ich da durch. Wir machen es wie mit einem Pflaster. Kurz und Schmerzlos." Genauso ernst sah ich zu Pierre und unsicher nickte er. „Okay, vergiss bitte nicht, was ich im Fahrstuhl gesagt habe." Seit ich Pierre kenne, gehen meine Gefühle auf und ab. Eine Sekunde fühle ich mich vollkommen selbstbewusst und die andere, wie ein kleines Mädchen. „Hey, ich habe das im Fahrstuhl ernst gemeint." Ich streichelte seine Hand und Pierre nickte. „Ich weiß, ich kann es manchmal einfach nicht glauben, dass du so hinter mir stehst." Ich lachte leicht auf und drehte mich zu Pierre. „Ich bin eine Petit, wenn wir etwas machen, dann richtig." Ich zwinkerte ihm zu und Pierre lachte leicht. „Die Petit's haben es in sich." Oh ja, das haben sie. Die Restliche fahrt, verlief relativ ruhig. Wir sprachen übers Rennen und dass Pierre sich darauf richtig freut. Als wir auf den Parkplatz führen, machte mein Herz einen Satz, es standen einfach total viele Leute vor dem Eingang. Ich glaube, wären keine Sicherheitsleute da, würden sie sofort zum Auto gerannt kommen. „Alles wird gut." Ich nickte uns zusammen stiegen wir aus. Pierre griff meine Hand und zusammen kämpften wir uns durch die Menge. Immer wieder, versuchte ich mir einzureden, dass die Leute gar nicht da wären und es möge verrückt klingen, aber irgendwie klappte es irgendwann. Ich redete mit Pierre ganz normal und es fühlte sich so verdammt gut an. Kaum kamen wir im Alpine Gebäude an, kam ein begeisterter Ottmar auf uns zu. „Wow wirklich Wow, habt ihr beide klasse gemacht. Die Presse wird ausflippen und die Fans erst. Maron du hast es wirklich gut gemacht." So langsam merkte ich, dass nicht alle so nett sind. „Ich weiß ja nicht, wie sie aufgewachsen sind, aber mir hat mein Vater beigebracht, sich richtig vorzustellen, bevor man miteinander sprich. Ich habe es schon Khayz gesagt und ich sage es auch ihnen. Ich bin nicht seine PR Beziehung, also tun sie gefälligst nicht so." Ich wollte ihn wortlos stehen lassen, aber ich drehte mich noch mal um. „Ach ja, ich wüsste nicht, dass ich ihnen das Du angeboten habe. Ich bin kein dummes Model, also behandeln sie mich nicht so." Zischte ich ihn an und lief ohne Pierre schon mal in seine Kabine. Ich wollte nicht so reagieren, aber ich konnte mich einfach nicht zurückhalten. Ich bin nicht dumm und das sollen sie auch wissen. Sie konnten vielleicht mit Pierre, seinen Ex-Freundinnen so umgehen, aber nicht mit mir. Ich bin eine Person, kein scheiß Gegenstand. Als ich in seine Kabine kam, zuckte ich kurz zusammen. „Du bist schon hier?" Finn schaute von seinem Laptop auf und nickte. „Dir auch einen schönen guten Morgen und ja, das Internet im Hotel ging nicht richtig, da bin ich einfach schon hergekommen." Entschuldigend schaute ich Finn an und gab ihn einen Kuss auf die Wange zur Begrüßung. „Tut mir leid, ich wünsche dir natürlich auch einen guten Morgen." Finn lachte leicht und ich setzte mich zu ihm. „Und jetzt sag mir, wie es war und was du gesagt hast, ich kenne diesen Blick." Ich schüttelte fassungslos meinen Kopf. Es erschreckt mich, teilweise immer wieder, wie gut er mich kennt, dabei dürfte es mich doch gar nicht mehr überraschen. „Es lief gut, etwas viel, aber es lief gut. Als wir hereinkamen, lief gleich Ottmar zu uns und meinte wie gut wir es doch gemacht haben. Ich bin etwas ausgetickt." Ich seufzte und Finn grunzte auf. „Was hast du gesagt?" Ich verdrehte leicht meine Augen, man sah ihm deutlich an, wie sehr es ihm erfreute. „Ich habe ihn angepflaumt, dass er mich nicht zu duzen hat und dass die Beziehung mit Pierre echt ist und keine scheiß PR-Nummer." Finn lachte auf und klappte seinen Laptop zu. „Ich bin Stolz auf dich Bubbles, du standest zu dir. Ja, es wird diesen Ottmar nicht gefreut haben, aber du hast ihm gezeigt, dass es so nicht funktioniert." Ich seufzte und tippte leicht auf dem Tisch herum. „Ich will nicht, dass Pierre Ärger bekommt meinetwegen." Wieso rede ich manchmal, ohne noch mal darüber nachzudenken? „Maron, wenn Pierre dich schon etwas kennt, weiß er, dass du es nicht getan hast, um ihn zu schaden. Er müsste wissen, dass du offen dazu stehen, was du denkst. Er ist nun mit einer kleinen Zeitbombe zusammen, damit muss er umgehen können." Er zwinkerte mir zu und die Tür öffnete sich. Ich stand sofort auf und schaute Pierre entschuldigend an. „Es tut mir leid, ich wollte deinen Chef nicht dumm anmachen." Er lachte leicht und gab mir einen Kuss. „Alles gut, es sollte nur vielleicht nicht noch mal vorkommen." Pierre gab mir einen Kuss und begrüßte Finn. „Ich versuche es." Ich lächelte schief und Pierre grinste mich an. „Zecke, ich weiß, dass es noch mal passieren wird, aber bitte, versuch es das nächste Mal nur zu denken. Er ist mein Chef." Ich nickte und setzte mich wieder hin. Toll, jetzt hasst mich sein Chef schon, klasse. „Mach dir kein Kopf, er war zufrieden mit dem Auftritt. Ich glaube, du hättest ihm gerade alles an den Kopf werfen könne." Pierre gab mir einen Kuss und schmiss seine Tasche auf die Couch.

You don't know me /Pierre Gasly FF/Where stories live. Discover now