Kapitel 6

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Ximena Jiménez

Es vergingen nur einige Minuten, in denen ich stumm die Wand vor mir ansah und überlegte, ob ich den Gedanken, welchen ich seit ein paar Minuten hatte, wirklich ausführen sollte.

Für mich wäre es gar kein Problem, da mein Leben so oder so schon sein Ende gefunden hatte, als ich auf diesem Podest stand und die ekligen Augen der grausamen Spezies von Männer auf meinem Körper hatte.

Ich stand vom Bett auf und ging zum Fenster rüber, der von der Wand bis hin zu dem Boden groß war.

Eine solche Aussicht hatte man nicht alle Tage...

Der Sonnenaufgang, den man von meinem Platz aus gut erkennen konnte und die schöne Landschaft.

Doch sobald die Augen immer runter glitten, erkannte man das Grauen, man erkannte die Hölle.

Die Hölle, in der ich leider Gottes gefangen blieb.

Kurz blickten meine Augen zum Spiegel an der Wand und musterte mich selbst genauestens an.

,,Was hast du denn schon zu verlieren ?", fragte ich mein Spiegelbild und merkte, wie plötzlich sich ein Lächeln auf meinen Lippen schlich.

Direkt machte ich meinen langen Kastanienbraunen Haaren zu einem Zopf, damit diese mir nicht ins Gesicht fallen würden.

Kurz lief ich zur Tür, um an diese kurz mein Ohr ranzuhalten. Das einzige, was ich hören konnte, war das Rauschen, welches man im Ohr selbst hatte.

Erneut lief ich schnell zum Fenster rüber und öffnete diese ganz vorsichtig, doch als ich merkte, dass man dieses Fenster mit einem Schlüssel öffnen musste, schaute ich verwirrend drauf.

Auch die anderen waren ein Modell wie dieses vor mir, welches ich hatte, weshalb ich zum Tisch neben mir ging und jede einzelne Schublade öffnete. Alles lag darin, wirklich alles, bis auf ein Schlüssel.

Als ich plötzlich etwas rotes sah, weckte dies meine Neugier auf, da rot meine absolute Lieblingsfarbe war und ich alles was rot war, haben musste.

Doch dieser Gedanke blieb lebenslang nur ein Gedanke.

Ich holte die rote Box heraus, um diesen hier zu öffnen. Jedoch, so schnell ich es öffnete, desto schneller schloss ich es wieder zu, als ich darin Kondome fand.

,,Wer würde bitte mit dir Santiago freiwillig schlafen wollen ?", fragte ich in die Luft und tat die Schachtel wieder dorthin, woher ich sie auch auffand.

Ich durchstöberte jede einzelne Schublade, doch nirgends war ein Schlüssel zu finden, weshalb mein Blick zu den vielen Büroklammern fiel.

Direkt schlich sich erneut ein Grinsen auf meinen Lippen, als ich eine schwarze Büroklammer in meine Hand nahm und diese so ausdehnte, dass ich damit wieder zum Schloss lief und versuchte diesen zu öffnen.

Es war absurd und dämlichen dachte ich zumindest, bis ich es wirklich erstaunlicherweise schaffte, es zu öffnen.

Voller Glücksgefühle fing ich an zu lächeln und öffnete so das große Fenster und war nun so auf dem Balkon.

Ich erkannte, wie einige Männer dort rumliefen oder nur standen und miteinander redeten.

Mein Blick jedoch fiel auf den Aussenschornstein der aus Edel bestand und dann zu den kleinen Bänken, die am Haus befestigt waren, hin.

Ich ging bedacht zum Schornstein und versuchte irgendwie dranzukommen. Doch als plötzlich meine Hand verfehlte und ich so den Blumentopf, welches an dem Geländer des Balkons umkippte, versteckte ich mich direkt, indem ich mich hinkniete, als ich durch eine Lücke des Balkons erkannte, dass ich einige Aufmerksamkeit der Wachleute gewonnen hatte. 

Para siempre, pensamosWhere stories live. Discover now