50 Vergessene Erinnerungen

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,,Kommst du später vorbei?"
,,Si" erwiderte er mir am anderen Ende der Leitung. Es waren zwei Tage vergangen und ich hatte meiner Tochter und mir eine kleine Wohnung gemietet. Ich legte die Tüte auf den Tisch ehe ich ihm antwortete. ,,Okay, bis später"
,,Bis später, Amore" ich schmunzelte bevor ich auflegte und mein Handy auf den Tisch legte. ,,Soela, komm endlich" sie wollte draussen noch eine Katze beobachten, die das Essen aß, welches wir ihr hingestellt hatten. ,,Ja" rief sie woraufhin ich hörte wie sie die Wohnung betrat und danach die Tür hinter sich schloss. ,,Darf ich Fernsehen?" Ich nickte ehe sie glücklich ins Wohnzimmer lief. Gerade wollte ich anfangen den Einkauf einzuräumen, als ich ein Schrei wahrnahm. Sorge um sie machte sich in mir breit. ,,Soela?!" Ich ließ alles stehen und rannte so schnell wie möglich ins Wohnzimmer.
,,Mama" Mein Gesicht wurde blass als ich Atlas sah. Soela hatte ich bereits erklärt, dass ihr «Vater» ihr nur schlechter wollte und sie sich immer von ihn gern halten sollte. Deshalb hatte sie Angst und schrie. Was wolltet dieser Verrückter von und?! ,,Tesoro" er legte ein Lächeln auf, welches mir eine Gänsehaut verursachte. ,,Was machst du hier?!" Erwiderte ich gereizt und wütend. Soela versteckte sich hinter mir nachdem Atlas sie ins Visier nahm. ,,Du hast sie dazu gebracht ihren eigenen Vater zu hassen" sein Lächeln fiel während ich merkte wie gefährlich er wirkte. ,,Versteck dich" flüsterte ich Soela zu, doch sie klammerte sich nur an mich. ,,Wie konntest du mit meiner Tochter abhauen?"
,,Soela geh sofort!" Sagte ich bestimmter zu ihr woraufhin sie zum Glück gehorchte. ,,Wo gehst du hin?!" Schrie er ihr hinterher und wollte ihr nachlaufen.
Jedoch hielt ich ihn auf indem ich mich in den Weg stellte ,,Du widerlicher nennst sie nie wieder deine Tochter" ich schubste ihn von mir weg ehe er plötzlich auflachte und sich wieder richtete. ,,Du denkst du hast eine Chance gegen mich? Nur weil ich dich liebe, heißt das nicht das ich zögere dich umzubringen" Er war wütend. Sehr wütend. Er kam auf mich zu während ich da stand und mich nicht bewegte. ,,Ich gebe dir eine letzte Chance. Komm mir mit und leb ein glückliches Leben oder beende es hier" ich blickte kurz zu Seite als ich etwas kaltes an meiner Schläfe spürte. ,,Du hast mich betrogen aber ich gebe dir trotzdem diese Chance, nutz sie. Ich möchte dir nichts antun." Er strich mit der anderen Hand über meine Wange. Ich blickte ihn nur kalt an. ,,Willst du mir Angst machen?" Hauchte ich und näherte mich ihm. ,,Du kannst mich quälen und demütigen aber du könntest mich niemals töten. Du bist verrückt nach mir" nach diesen Satz raste er wie erwartet aus. Er war ein Psychopath. Keine Geduld und verlor schnell die Kontrolle. Ein stechender Schmerz ging durch meine Wange als er mir eine verpasste. Sollte ich jetzt Angst vor ihm haben? Ich lachte und blickte wieder zu ihm ehe ich ihm eine noch stärkere Backpfeife verpasste und dann mit meinen Absatz auf seinen Fuß trat. ,,Das war's jetzt" er schmiss mich gegen die Wand ehe ich auf den Boden fiel und mich erstmal sammeln musste. ,,Du bist ein bemitleidender Mann. Du bist einsam und hast niemanden der wirklich hinter dir steht" ich atmete plötzlich schwer als ich wieder auf den Beinen stand. ,,Es reicht!" Er schmiss seine Waffe mit so einer Wucht auf die Wand, dass ein Loch entstand. ,,Ich habe dir vertraut und stand hinter dir! Du hast mich aber angelogen und hintergangen" fuhr ich fort.
,,Du verdienst keinen einzigen Menschen der dich liebt!" Er stürmte auf mich zu bevor er mich an den Hals packte und mich hochhob. Sauerstoff bekam ich keinen mehr, jedoch gab ich nicht nach. ,,Du bist erbärmlich!" Krächzte ich bevor sich sein Griff verstärkte und sein Körper bebte vor Wut. Meine Beine taumelten in der Luft und ich war kurz davor erschöpft die Augen zu schließen als eine Stimme Atlas dazu brachte mich runter fallen zu lassen. Es war Soela, die hilflos schrie und versuchte ihn an seinen Bein zu ziehen, damit er umkippen würde. Meine kleine Kämpferin. Du solltest dich doch verstecken. In den Moment hatte ich nur noch Angst um sie. Ich hustete hektisch bevor mir die Waffe ins blick fiel. In dem Moment wurde mir klar das ich keine Wahl hatte. Er war ein ganz anderer Mensch als erwartet und diesen Mensch hasste ich in den Moment. Mittlerweile hatte Atlas sie am Arm gepackt und schrie sie an. Sie zeigte aber keine Angst und schrie zurück ,,Fass Mama nie wieder an, du Monster!" ich packte die Waffe und erhob mich erschöpft. Ich zitterte und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich hatte mit diesen Mann 7 Jahre verbracht und trotzdem schaffte ich es die Waffe zu laden um seinen Leben ein Ende zubereiten.
,,Du undankbares Miststück!" Er hob sie an ihren Pulli hoch und wollte ihr gerade eine verpassen als ich ohne Gnade abdrückte und ein Knall ertönte. Sie fiel auf den Boden, genau wie er. Es war so als würde ich hören wie sein Herz stehen blieb. Mein Körper war so gelähmt, dass ich auf die Knie fiel und einen Augenblick die Augen schloss. Tränen flossen aus meinen Augen als ich sie öffnete und auf seine Leiche blickte. ,,Mama, alles ist gut" Soela kam zu mir her rüber und umarmte mich bevor ich wie vom Blitz getroffen zusammen zuckte. Noch nie Gesehene Bilder kamen wieder hoch und ich fühlte mich vervollständigt und gleichzeitig kraftlos. Ich konnte mich wieder an alles erinnern. Lautstark schluchzte ich als ich meine Tochter in den Arm nahm. Wie sehr ich sie liebte. Sie war mein ein und alles, und das sie so etwas miterleben musste, ließ Schuldgefühle in mir steigen. ,,Es tut mir so leid, bambino. Ich liebe dich" fest drückte ich sie um in dieser Situation überhaupt halt zu finden. Und obwohl ich die war, die sie beruhigen sollte, war alles umgekehrt. ,,Alles ist gut, Mama"
Bevor ich antworten konnte trat jemand ins Zimmer rein. ,,Du bist schon hier?"
,,Was zur Hölle ist hier los?!" Sein Blick richtete sich auf die Leiche bevor sein Mundwinkel leicht zuckte.
,,Ist alles in Ordnung?" er kam auf uns zu und half mir beim aufstehen. ,,Ja" antworteten Soela und ich gleichzeitig. ,,Wir gehen zur mir" sanft hob er Soela hoch ehe er mich an die Hand nahm und uns zu seinem Auto brachte.

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,,Schläft sie?" ich nickte ehe ich hoch zu ihm blickte. Diesmal war etwas anders. Diesmal kannte ich unsere Erinnerungen. Wir hatten eine Geschichte.
Und ich wollte in den Moment nichts anderes als seine Nähe zu spüren, um halt zu finden.
Wie als hätte er an meinen Blick erkannt was ich wollte, legte er seine breiten Arme um mich herum, in denen ich mich geborgen und sicher fühlte.
Wenn ich in seinen Armen lag, war alles ruhig und wunderschön.
Kein Stress, keine Sorgen. ,,Du hast all die Jahre auf mich gewartet?" flüsterte ich mit zittriger Stimme während mir Tränen hochkamen. Normalerweise weinte ich nicht so schnell aber an dem Tag war ich extrem sensibel. ,,Ich würde alles für dich tun" ich drückte ihn fester ehe mir stille Tränen die Wange herunterfuhren. ,,Kannst du mir nochmal sagen das du mich liebst und mich nicht hintergehen wirst?"
Seine Brust vibrierte leicht. ,,Du erinnerst dich wieder an alles, oder?" ich blieb still.
,,Du bist mein erster Gedanke wenn ich aufstehe und mein letzter wenn ich schlafen gehe. Und du wirst auch mein letzter Gedanke sein wenn ich sterbe. Ich lasse dich niemals mehr im Stich oder lasse zu das du verletzt wirst. Du und meine Tochter seid das wertvollste in meinen Leben" währenddessen hob er mein Kinn und brachte mich dazu die ganze Zeit in seine Augen zu blicken. ,,Du weißt es also?" sagte ich mit einem Lächeln auf den Lippen während ich meinen Kopf leicht zu Seite nickte. ,,Natürlich" er grinste zufrieden ehe ich die langersehnten Wörter aussprach. ,,Ich liebe dich."

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Nur noch 1-2 Kapiteln. Das wird mein erstes angeschlossenes Buch. Danke an alle die immer noch hier sind. Ich schätze jeden einzeln Kommentare, vote. Ich würde gerne eure Meinung/ Gedanken zum Kapitel hören.

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