54 Neues schaffen

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„Soela bleib in der Nähe!" sagte ich zu ihr als sie anfing sich die Sachen in der Apotheke anzuschauen. „Was darfst sein?" fragte mich die alte  Apothekerin bevor ich anfing zu sprechen. „Ein Schwangerschaftstest bitte." mein Herz schlug hälftig gegen meine Brust als ich das aussprach und sie dann lächelte bevor sie kurz verschwand.
Ich hatte Angst und war sehr überfordert. Miguel hatte ich nichts von allem gesagt. Ich war mir ja nicht mal sicher, warum sollte ich es ihm also schon verraten? Meine Gedanken wurden unterbrochen als die Dame mit einem Test wieder kam.
,,Danke" sagte ich als ich ihr das Geld reichte und mich umdrehte. „Soela" sie kam zu mir herüber und nahm meine Hand als ich nach ihr rief.
Ich atmete die frische Luft ein als wir nach draußen gingen. „Ich möchte ein Eis, Mama" sagte sie plötzlich und blieb stehen als wir durch die Stadt nach Hause liefen. Ich schaute zu der Eisdiele vor uns und lächelte dann „Na gut"
Also liefen wir zur Eisdiele und bestellten ihr zwei Kugeln. Jedoch hatten wir kaum den Laden verlassen als ihr Eis plötzlich auf den Boden landete und sie wie erstarrt drauf starrte. „Mama" sagte sie und schaute zu mir hoch. Als ich ihr Gesicht sah musste ich leicht grinsen. „Ist schon gut"
„Heb die Waffel auf und schmeiß sie in den Müll. Dann kriegst du ein neues" sie nickte. Gesagt getan und wir verließen zum zweiten Mal den Laden und liefen weiter, bevor wir an einer Ampel stehen blieben. Auf der anderen Seite stand eine kleine Anzahl von Menschen. Aber eine Frau fiel mir besonders auf. Sie hatte schöne blonde Haare, die nur Schulter lang waren und dazu hatte sie diese grünen Augen die raus stachen. Das komische war aber das sie zu uns schaute. Sie wirkte überrascht und schockiert während ihr Blick zu meiner Tochter wanderte. Sie kam mir bekannt vor. Sie blieb auf der anderen Seite der Straße stehen als es grün wurde, während ich mit Soela an der Hand auf sie zulief und automatisch vor ihr stehen blieb. „Mama, wer ist das?" fragte Soela, aber ich konnte ihr keine Antwort geben. Ich schaute die Frau eine kurze Weile an bevor es mir einfiel und sich mein Gesicht sofort veränderte. „Du?" sie schaute zu mir und lächelte einfach nur. „Dir gehst also wirklich gut" als ich ihre Stimme hörte bekam ich eine Gänsehaut. Schon als kleines Kind wollte ich immer das sie mir Lieder vorsingt, und sagte immer zu ihr das sie so wunderschön wie ein Engel war und auch so eine Stimme hat.

„Das sollte ich eher dich fragen" erwiderte ich entgeistert. Es wurde kurz still. „Ich weiß von deinem Zustand, Miguel hat mir alles erzählt. Du solltest wissen, dass ich froh bin das du und deine kleine Tochter in Sicherheit sind." als ich das von meiner Mutter hörte stiegen mir leichte Tränen in den Augen. Ich war überwältigt von der Situation. „Ich weiß es ist bestimmt grad sehr viel und du hast viele Fragen. Aber ich glaube es ist besser wenn du dich erst für antworten meldest wenn du deine Erinnerungen wieder hast, damit wir ein Gespräch führen können." ein Kloß kam im meinem Hals auf. Ich wollte sie am liebsten im die Arme schließen und sie nie wieder loslassen. „Mama!" Soela zog mich an meiner Hand „Soela. Das ist deine nonna" sagte ich ohne von ihr wegzuschauen. „Meine nonna?" sie schaute zu ihr herüber. „Wo warst du versteckt?" fragte sie bevor meine Mutter anfing zu lachen „Wie alt bist du?" sie Antwortete  „Sechs".
„Du bist also schon ein großes pulcino." meine Mundwinkel gingen nach oben als ich diesen Spitznamen hörte. So nannte sie mich immer. „Du bist ziemlich hübsch für eine nonna"
„Oh danke. Das von dir zu hören ist eine Ehre" Soela grinste als sie das sagte.
„Na dann. Wir sehen uns bald wieder, pass auf deine Mama auf, du bist ja schon ein großes Mädchen" Soela nickte lächelnd. „Meld dich wenn die Zeit gekommen ist" sie kam mir näher und legte kurz ihre warme Hand behutsam auf meine Schulter bevor sie an uns vorbei lief. Mir war klar das noch eine solcher Situationen auf mich zukommen könnte, aufgrund meines Gedächtnis, jedoch die Frau wieder zu sehen, von der ich vor nicht allzu langer Zeit dachte, sie wäre Tod, verursachte einen Chaos in mir drin. Viele verborgene Gefühle kamen in mir auf.

„Miguel, wieso hast du mir nicht gesagt das du Kontakt zu meiner Mutter hast? Du hast mir nur verraten das sie noch lebt" ich war aufbracht als ich das sagte. Er kam näher und hielt meine Hände „Ich Weiss nicht wie aber als sie erfahren hat das du am Leben bist hat sie mich kontaktiert und gebeten alles zu erklären. Ich erzählte ihr alles wiederwillig und sie meinte sie wolle Kontakt zu dir aufnehmen, wenn du deine Erinnerungen wieder hast, um alles zu klären." ich schaute ihn Unglaubwürdig an und blieb eine Weile still. „Ich bin froh das sie lebt aber ich habe ehrlich gesagt Angst" gab ich offen zu.
„Am liebsten möchte ich mich nicht erinnern. Ich will so tun als wäre nichts und das Leben mit ihr genießen. Muss ich wissen was alles im der Vergangenheit passiert ist? Das war bestimmt nicht gutes" er versuchte ein grinsen zu unterdrücken als ich das sagte „Ich bin kein Fan von ihr aber ich kann verstehen warum du sie um dich haben willst. Wenn du anfängst dich an die Geschehnisse mit ihr zu erinnern, kannst du diese ganz einfach ignorieren. Tu so als gäbe es sie nicht. Erschaff eben neue"
„Denkst du ich kann sie so einfach ignorieren und mit ihr Zeit verbringen als wäre nichts?" er gab mir einen leichten Kuss auf die Stirn „ich kenne nichts, was du nicht kannst" ungewollt lachte ich leicht „Ich liebe dich"
„Ich liebe dich mehr als du es dir vorstellen kannst" 
Erwiderte er grinsend bevor ich zurück schreckte als ich eine Stimme auftauchte „Na schön und wer liebt mich?!" ich schmunzelte während Miguel ihr deutete näher zu kommen und sie dann hochhob. „Du hast sogar zwei die dich lieben" er küsste sie auf die Wange bevor sie kicherte. Dieser Moment war einer der magischen und schönsten in meinen ganzen Leben.

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