Türchen 18: Streit im Paradies

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Wunsch von Alea_Aquarius4ever🦭

(POV Orion)

Die Forschung nahm fast meine gesamte Zeit ein, doch zwischendurch ließ ich es mir nicht nehmen, meine Darkoner etwas herumzuscheuchen um etwas Abwechslung von der harten Arbeit zu bekommen. Tag und Nacht saß ich im Labor und testete neue Kombinationen und Stoffe. Ich arbeitete schon längst nicht mehr nur an dem Virus sondern auch an einem Mittel für Lennox, welches ihn von der Hörigkeit gegenüber Alea befreien konnte und stattdessen meinem Kommando unterstellte. Denn keinesfalls würde ich so einen Superkrieger aufgeben. Ich konnte den Oblivion einfach so gut gebrauchen. Ich seufzte laut auf. Außerdem war es mittlerweile viel zu persönlich geworden. Ich konnte gar nicht mehr anders, als ihn zu meinem Untergebenen zu machen. Allein schon beim Gedanken an die Macht, die ich über ihn haben würde und wie ich sie missbrauchen könnte, riefen mir ein fröhliches Lächeln aufs Gesicht. Jinx und ich würden ordentlich Spaß mit ihm haben und ihn für all die Probleme bezahlen lassen, die er uns bereitet hatte.

Apropos Jinx, wo trieb der sich eigentlich schon wieder rum. In letzter Zeit war mir seine zunehmende Abwesenheit stark aufgefallen und ich musste zugeben, dass ich ihn vermisste. Ich wollte den Mann gefälligst in meiner Nähe haben! Schließlich war das alles hier nicht bloß mein Imperium sondern auch zu einem Teil seines. Denn alles war mit gehörte, gehörte auch ihm! Jinx war der einzige Mensch, der mich jemals verstanden und wahrhaftig akzeptiert hatte. Und er war auch derjenige, an den ich mein Herz verloren hatte, auch wenn ich das niemals offen zugeben würde. Viel zu groß war das Risiko, dass mich jemand mit seinem Leben als Geisel bedrohen würde. Aber er wusste ganz genau, was ich empfand. Deshalb ärgerte es mich auch so sehr, dass er sich nicht bei mir im Labor blicken ließ.

Ächzend stand ich von meinem Drehstuhl auf und streckte mich. Ich hatte heute zwar einige Fortschritte gemacht, allerdings würde ich bestimmt noch eine Woche zur Vollendung benötigen. Viel zu lange, wenn man bedachte, dass diese widerlichen Magischen überall herumrannten und nach uns suchten.

Ich verließ den großen Raum, der wie alles in meinem Anwesen luxuriös gestaltet war, auch wenn es sich um ein Labor handelte. Auf meinem Weg zum Schlafzimmer, welches Jinx und ich uns teilten, kommandierte ich aus Spaß ein paar Darkoner herum und erteilte ihnen demütigende Befehle, weil ich ja gerade eh nichts zu tun hatte.

Sobald ich an der großen Tür angelangt war, schickte ich meine Angestellten allerdings weg und ging energisch in den Raum, darauf vorbereitet, meinen Partner zur Rede zu stellen. Wie erwartet lag Jinx auf dem Bett, den Kopf auf einen Arm gebettet uns die Augen geöffnet.

„Aquilius, wie lief die Arbeit?", fragte er emotionslos und ich zog wütend die Stirn in Falten.

Ich verriegelte die Tür und war meinen weißen Kittel in irgendeine freie Ecke, bevor ich zum Bett stapfte und mit verschränkten Armen vor dem Mann stehen blieb. Gelangweilt sah er zu mir auf. Seine Abneigung war verletzend.

„Was ist los mit dir?! Du behandelst mich wie Luft, treibst dich irgendwo umher ohne Bescheid zu sagen und leistest mir keine Gesellschaft mehr beim Arbeiten!", sprach ich sogleich mein Problem aus.

Ruckartig fuhr der Mann hoch und packte mich völlig überraschend am Kragen meines Hoodies, den ich immer unter dem Kittel trug.

„Willst du mich eigentlich verarschen, Aquilius?! Ich behandle dich wie Luft und leiste dir keine Gesellschaft?! Du bist doch derjenige, der sich nur noch mit seiner Forschung und dem ach so tollen Oblivion beschäftigt! Ich verstehe ja deine Intention und ich will den Bengel auch endlich kontrollieren können und ihn für alle Schwierigkeiten bestrafen, aber du verlierst alles andere aus dem Blick! Du fragst, wieso ich dir keine Gesellschaft leiste?! Ganz einfach, bist so gut wie jeden Tag und jede Nacht nur noch in deinem Labor und beschäftigst dich mit nichts anderem mehr! Ich scheine dir dabei vollkommen egal zu sein! Wir haben kaum mehr auch nur eine Minute zu zweit und wenn du mal eine Pause vom Arbeiten machst, nutzt du sie, um die Darkoner zu demütigen und lässt mich nicht einmal mitmachen! Du bist mir gegenüber furchtbar rücksichtslos, als wäre ich auch nur irgendein Mitarbeiter für dich!", warf Jinx mir schreien an den Kopf und schüttelte mich mit wutverzerrtem Gesicht. In seiner Miene las ich aber auch Traurigkeit und Sehnsucht.

Sehnsucht nach...mir.

Scheiße!

„Jinx, ich..."-„Sei einfach ruhig und lass mich schlafen!", unterbrach Jinx mich fauchend, als ich etwas entgegen wollte und ließ mich los, um sich wieder ins Bett fallen zu lassen.

Niedergeschlagen senkte ich den Kopf. Ich fühlte mich wie ein geschlagener Welpe. Nein, so konnte ich das nicht auf mir sitzen lassen. Jinx dachte seinen Äußerungen nach schreckliche Dinge von mir. Irgendwie musste ich das wieder geraderücken!

„Hör mir doch bitte zu. Es tut mir so leid, Jinx, dass ich nicht bemerkt habe, dass es dich verletzt, wenn ich so viel Arbeite. Ich hätte mehr darauf achten sollen, wie du dich fühlst, anstatt mich nur auf meine Forschung zu konzentrieren. Glaube mir, ich denke im Labor ständig an dich und was die Zukunft für wunderbare Dinge für uns bringen wird. Ich tue das hier auch für uns, Jinx! Vergib mir bitte, dass ich dir etwas anderen vermittelt habe. Ich liebe dich!", sprach ich trotz Jinx Anspannung weiter und eine Zeit lang blieb es still.

Einige Sekunden später riss mich plötzlich etwas von den Füßen und ich spürt einen brennenden Schmerz an der linken Wange. Hatte...Jinx mich etwa zu Boden gerissen und geschlagen???

„Du verdammter Idiot!", brüllte er mir direkt ins Gesicht und legte sich auf mich. „Wie könnte ich dir nicht vergeben! Aber wenn du noch einmal so eine Scheiße abziehst, wirst du es bereuen! Und wehe du demütigst irgendwen hier ohne mich!", sagte der halbe Vennuit und beugte sich zu mir herab.

„Versprochen.", hauchte ich leise, bevor wir uns in einem stürmischen Kuss voller Sehnsucht verloren.

Alea Aquarius Adventskalender 2023Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt