||Kapitel 33||

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Schon seit ein paar Sekunden sitze ich auf def liege, in der Sani Hütte. Irgendwie kommt sie mir sogar erstaunlich gemütlich vor- doch wer weiß ob meine Gedanken mich bloß trüben. Newt steht am anderen Ende des Raumes, wühlt in einem Regal und kommt mit ähnlichen Sachen wieder, wie beim ersten Mal, als er meine Hand wieder zusammengeflickt hat.

„Du bist blass, bitte sag mir rechtzeitig bescheid wenn du umkippst." Mein Blick ist auf nur eine Stelle fokussiert, allerdings dreht sich mein Blick immer weiter und gibt mir das Gefühl, auf einem Karussell zu sein.
Schweigend nehme ich meine Hand nach oben und strecke meinen Daumen mit einem angestrengten Lächeln in die Höhe.

Aus dem Augenwinkel kann ich gerade noch so erkennen, wie seine Mundwinkel leicht zucken. Mein Kopf hält immer noch nicht an. Ganz ehrlich- so etwas hat mir gerade noch gefehlt. Alles geht Berg ab und dann auch noch sowas.

„Was hat Gally mit den anderen gemacht?" Die Grage kommt unklar, ich weiß nicht wie ich sie formulieren soll, da ich mir nicht einmal sicher bin, was genau passiert ist. Blondie entkommt ein Seufzen

„Naja, nachdem Thomas das Mittel verabreicht wurde, hat Gally angeordnet euch drei einzusperren. Er denkt ihr seit alle an dem hier schuld." Newt schüttelt den Kopf, glaubt selbst nicht was er dort von sich gibt. Es verpasst mir ein Stich in die Magengrube. Die Übelkeit rückt in den Hintergrund, dafür wird der Schmerz immer spürbarer. Er hat aber Recht. Es ist unsere Schuld. Naja- Teresa weiß ich nicht, doch Alby konnte es Thomas und mir bestätigen, bei mir wissen es die anderen nur nicht. Jetzt ist Alby tot. Die Lichtung geht den Bach herunter und es ist meine Schuld. In wie fern ich hieran beteiligt bin, ist mir unklar, aber ich weiß das ich etwas damit zu tun habe.

Wenn ich mich schon an nichts aus meiner Vergangenheit erinnern kann, dann muss ich mich an das wenige klammern, was von der echten Nea noch übrig ist.

Aber er kann sie doch nicht einfach einsperren.

„Was wird er mit uns machen- er kann uns ja nicht für immer einsperren." Ich rede so als würde ich schon im Käfig sitzen, tu ich ja bald. Wenn Blondie mit meiner Hand fertig ist, bringt er mich wohl direkt dorthin. Newts Blick heftet sich an mich, seine Augenbrauen sind leicht zusammengezogen. Er kennt die Antwort genauso wenig wie ich. Obwohl er der zweite Anführer ist, scheint er jetzt, nach allem was los wahr, keine Befugnisse zu haben. Jetzt kann er Gally auch nicht mehr, seine dummen Ideen ausreden. Hinter Gally stehen zu viele, egal was er vor hat, Großteil der Lichter wird dafür stimmen.

„Kann er nicht." Er atmet langsam aus, dann schneidet er ein kleines Tuch, von einer Rolle, ab und taucht es in Eine Flüssigkeit. Er kniet sich vor mich, doch trotzdem sind wir auf Augenhöhe.

„Denk nicht darüber nach. Das macht es nur noch schlimmer." Er pausiert kurz bevor das Tuch meine Hand berührt.

„Es könnte etwas brennen." Und das tut es auch, aber wie. Meine Handfläche pulsiert, es fühlt dich an als würde etwas von innen nach außen brennen. Was eine Scheiße.

So fest wie ich kann, kneife ich meine Augen zusammen, vergrabe meine freie Hand an meinem Oberschenkel und senke meinen Kopf an seine Schulter. Nur um ein paar Sekunden später, nachdem er das Tuch entfernt hat, schnell wieder aufrecht zu sitzen. Meine Augen sind überall, nur nicht auf ihm. Was tust du hier Nea?!

„So, es ist gar nicht so schlimm. Es ist nicht mehr entzündet, es war einfach bisschen zu viel- deswegen ist etwas Blut mitgekommen." Er nimmt meine Hand in Seinem mit der Wunde nach oben. Ganz vorsichtig und sanft, packt er noch etwas von der Creme darauf. Sie ist kühl, wirkt irgendwie entspannend, wenn ich mir das nicht einbilde.

„Weißt du, dafür das du eigentlich überhaupt kein Blut verloren hast, sahst du ganz schön übel aus" Ein Grinsen schwingt mit in seinem Ton.

„Wow danke." kommt es von mir gespielt beleidigt.

„Du weißt genau wie ich das meine- in jeder anderen Situation wäre das Wort Übel unmöglich um dich zu beschreiben." Jeden anderen hätte ich ausgelacht wenn er so etwas sagt, doch gerade lächle ich nur.  Und zwar ein unbeschwertes Lächeln, für einen Moment vergesse ich sogar, was alles gerade los ist.

„Ich mag dein Lächeln." Kommt es von ihm, ganz langsam und vorsichtig, so als würde er erwarten dass och ihn dafür köpfe. Aber nichts der gleichen will ich tun. Mein Lächeln bleibt, wird sogar noch breiter, obwohl ich versuche aufzuhören.

„Danke, Newt." Die Worte kommen aus meinem Mund, auf dem immer noch dasselbe Lächeln liegt. Er legt den Kopf leicht schräg, lächelt zurück und ich habe ihm das Bedürfnis dasselbe zusage, wie er mir. Doch es kommt kein Ton mehr aus meinem Mund.

„Wofür?" Er fragt das so, als wüsste er es nicht. Dabei weiß er es ganz genau. Mein Lächeln verschwindet, weil ich wieder auf den Grund der Tatsachen komme. Blondie nimmt einen frischen Verband, packt vorher noch irgendein weiches Tuch über die Wunde, dann bindet er es daran.

„Für alles. Auch dafür das du nicht hinter Gally stehst."

„Wer sagt das ich nicht hinter Gally stehe?!" Ein Grinsen kommt auf seine Lippen.

„Blödmann." Für einen Moment lache ich, doch auch as stoppt.  Newt steht auf, hält mir seine Hand hin und nickt zur Tür.

„Die töten mich, wenn ich dich nicht zurück bringe." Ich nehme die Hand dankend an, lasse mich hochziehen und lächle leicht.

„Du hast daran gedacht, mich nicht dorthin zu bringen?"

„Soll ich mich jetzt dafür entschuldigen?" Er lächelt während er das sagt. Wir laufen aus der Sani Hütte heraus und uns überkommt wieder der selbe Anblick, der zerstörten Lichtung.  Alles, was vor ein paar stunden noch so friedlich dalag, ist zerstört. Drei Jahre haben sie für das hier gebraucht und es hat weniger als eine halbenStunde gedauert, in der alles zerstört wurde. Mir wird wieder schlecht. Aber eine andere Art davon.

Newt öffnet die verschlossene Tür des Baus, lässt mich hinein. Thomas liegt an Teresa, die ihn immer noch ihm Arm hält, doch mittlerweile, schläft auch sie. Ich drehe mich noch einmal zu Newt um, bevor er das Tor schließen kann.

„Nacht."

„Nacht Nea."

Das Tor schließt sich und ich bleibe mit meinen Gedanken die sich Fragen, was zur Hölle gerade passiert ist.

𝐈𝐧𝐭𝐨 𝐭𝐡𝐞 𝐌𝐚𝐳𝐞 |ⁿᵉʷᵗWhere stories live. Discover now