||Kapitel 34||

48 2 0
                                    

Die Nacht vergeht schneller als gedacht. Zwar habe ich kein Auge zudrücken können, was vielleicht aber auch an der Angst liegt, was uns an diesem Morgen erwartet. Die ganze Zeit kreisen meine Gedanken eigentlich, genau darum. Um nichts anderes. Nun ja, auch um Newt Gestern Abend, allerdings versuche ich diese Gedanken abzustellen. Es ist in Arbeit. 

Mein Atem ist tausend Mal ruhiger als Gestern, jedoch kommt mir mein Herzschlag dazu, immer noch gleich schnell vor. Was eine Scheiße.

Was zum Teufel ist Gestern passiert?! Es fühlt sich alles so surreal an, obwohl alles ziemlich realistisch dargelegt wird. Die Zerstörung der Lichtung und die Schreie der anderen, hallen mir immer noch in den Ohren. Egal was ich tue, sie werden nicht leiser. Die ganze Zeit habe ich eigentlich das Gefühl, sie würden genau für mich schreien. Damit ich genau weiß, was ich angerichtet habe.

Es klingt schwachsinnig, dass fällt mir auch auf, doch mehr Sinn bringe ich heute nicht zustande. 

Die Stimmen halten für einen Moment inne, als Thomas die Augen aufschlägt. Seit dem gestrigen Vorfall, ist er nicht mehr zu sich gekommen. Jetzt ist bereits die Sonne hervor gekommen.

"Hey. Alles okay?" Teresas Stimme hat immer etwas sanftes, sobald sie mit Thomas spricht, das ist mir nicht entgangen. Gerade ist es genau das, was Thomas braucht. Seine Augen gehen wirr umher, als wüsste er nicht, was passiert ist, doch dann fixieren sich seine Augen auf sie und es scheint ihm die nötigen Antworten zu bringen.

"Was hast du dir nur dabei gedacht?!" Ach ja, völlig vergessen das sie hier sitzen. Schon seit einer Stunde, bestimmt, haben sich Minho, Chuck und Newt zur Aufgabe gemacht, uns zu betreuen. Chuck sieht so aus, als würde er Thomas eine Ohrfeige verpassen, wäre da nicht das Tor zwischen uns. Auch die anderen beiden schütteln bedenklich ihren Kopf. 

Thomas setzt sich auf, nimmt seinen Kopf von Teresas Schoß. Seine Augen wandern in die Runde.

"Was ist passiert?" Es scheint so, als hätte er wirklich keine Erinnerung daran, was geschehen ist. Allerdings schwer zu glauben, bei dem was passiert ist. 

Blondie setzt als erster an, sieht die ganze Zeit zwischen uns drei, im Loch, hin und her.

"Gally hat die Kontrolle übernommen." Diese Information bringt mich wieder ein paar Stunden zurück, als Newt mir das erste Mal davon erzählt hat. Mir fällt es schwerer, als es sollte, diese Erinnerung auszustellen.

"Er sagt wir haben die Wahl, entweder folgen wir ihm oder wir werden zusammen mit dir Verband." Für einen Moment zuckt sein Blick zu mir herüber. Der Moment ist jedoch so schnell verflogen, wie er gekommen ist. 

Thomas verzerrt das Gesicht, allerdings weiß ich nicht ob es von den Schmerzen kommt, die er beim aufstehen hat oder von Blondies Mitteilung.

"Und die anderen waren damit einverstanden?" Jetzt kommt der schwierige Teil, ich bin froh das Teresa ihn übernimmt und ich es nicht sagen muss.

"Gally hat alle davon überzeugt, dass du der Grund bist, warum das alles passiert ist." 

"Naja- Bis jetzt hat er Recht." Ich habe vieles erwartet, doch nicht das. Die anderen auch nicht. Fast alle legen den Kopf schief, schauen verwundert und gleichzeitig geschockt. Aber ich tu keines der Gleichen. Mir war bewusst das es so sein wird, auch wenn ich noch die Hoffnung hatte, dass es nicht so ist.

"Was redest du da für ein Zeug?"

"Dieser Verfluchte Ort, er ist nicht das, was wir dachten." Thomas scheint nicht richtig zu wissen, wie er es sagen soll. Ich kann die Räder in seinem Kopf, förmlich sehen.

"Das ist kein Gefängnis, es ist ein Test. Alles hat angefangen als wir noch klein waren. Sie stellen uns vor Herausforderungen. Sie haben Experimente an uns durchgeführt und dann verschwanden die Leute plötzlich. Jeden Monat, einer nach dem anderen, wie ein Uhrwerk." Ganz ehrlich, ich bin mir noch nicht sicher, was diese Information mit mir macht. Gerade fühle ich einfach... Nichts.

"Sie wurden ins Labyrinth gebracht?" Newt meldet sich zu Wort, doch verdränge den Drang zu ihm zu schauen.

"Ja, aber nicht alle von uns." Thomas Zögern bleibt nicht unbemerkt. Auch den anderen fällt es auf.

"Nicht alle von uns? Wie meinst du das?" Newt ist ans Tor gelehnt und blickt skeptisch zu Thomas hinab. Der allerdings immer noch nicht antworten, er sieht auf den Boden.

"Jungs ich bin einer von denen." Er sieht zu uns auf. So viel bedauern und auch Ekel steckt in seinem Blick. Die Gefühle färben glatt auf mich über-  wäre da nicht dieses ständige nichts-fühlen. Hört das nie mehr auf?

"Die Leute die euch hergebracht haben, ich habe mit ihnen gearbeitet. Ich hab euch Jahre lang beobachtet, die ganze Zeit während ihr hier wart, da war ich auf der anderen Seite." Seine Stimme wird zum Ende hin so brüchig, dass ich ihn kaum noch verstehen kann. Dann geht sein Blick zu Teresa und mir. Mein Herz gefriert mir.

"Und ihr beide auch." Ich sehe Teresa nur von hinten, doch aus ihrer Stimme kann er heraushören, was dass mit ihr macht.

"Was?" Es liegt so viel Unglauben in ihrer Stimme.

"Wir haben ihnen das angetan."

"Nein, nein, dass kann einfach nicht sein." Sie schüttelt mehrmals ihren Kopf und es scheint als würde sie weinen. Am liebsten würde ich auch, einfach alles rauslassen, doch ich kann nicht. Ich schaffe es nicht. Stattdessen wende ich den Blick, von allem und jedem ab. Es ist so grausam, peinlich, erschreckend. Ich möchte in ihren Augen keine Reflexion eines Monsters sehen.

Ich wollte wissen wer Nea war, jetzt weiß ich es

"Doch, es ist aber so, ich habs gesehen." Teresas Atem geht auf und ab, man hört ihn bis zu mir in die Ecke.

"Aber wenn wir doch mit ihnen Arbeiten, wieso schicken sie uns dann hierher?!"

"Das spielt keine Rolle." Kommt es von Thomas danach. Und das tut es wirklich nicht. Die nächste Stimme die ertönt, bricht mir beinahe das Herz und ich wusste nicht einmal, das es möglich war. Aus Angst was er sagen könnte, ziehe ich meine Beine an mich heran, wage es erst gar nicht einen von ihnen anzuschauen.

"Er hat Recht. Es spielt keine Rolle." Newts Worte hallen in meinem Kopf. Irgendwie warnt mich mein Unterbewusstsein vor einem Dreher in seinen Worten, doch dort kommt keiner. Nach alles was wir ihnen angetan haben, ist er auf unserer Seite. 

"Es spielt keine Rolle- nichts von alledem. Denn die Menschen die wir vor dem Labyrinth waren, die existieren nicht mehr. Dafür haben die Schöpfer gesorgt." Alles in mir sträubt sich dagegen aufzuschauen, doch mein Blick trifft trotzdem den seinen. Er sieht genau mich für einen Moment an. 

"Aber was eine Rolle spielt, ist wer wir jetzt sind und was wir tun, hier und jetzt. Ihr beide seit ins Labyrinth gegangen und habt einen Ausgang gefunden." Newt blickt zwischen mir und Thomas hin und her, lässt seinen Zeigefinger schwenken.

"Ja aber hätten wir das nicht getan, wäre Alby vielleicht noch hier." Das erste Mal trage ich etwas zu dieser Konversation bei. Und ich weiß noch nicht, wie sich das anfühlt.

"Vielleicht." Da liegt so viel unterdrückter Schmerz in Newts Blick, das es mir glatt die Kehle zuschnürt. Es tut mir so verdammt leid.

"Aber ich weiß, wenn er jetzt hier wäre, würde er genau dasselbe sagen." Sein Blick hebt sich und sieht zwischen uns hin und her.

"Reißt euch zusammen und beendet das, was ihr angefangen habt. Denn wenn wir jetzt nichts tun, ist Alby umsonst gestorben und das kann ich nicht zulassen."

"Okay." Gut bedacht kommt das Wort kurz danach, aus Thomas Mund.

"Doch wie kommen wir an Gally vorbei?" Spreche ich unser größtes Problem aus.

𝐈𝐧𝐭𝐨 𝐭𝐡𝐞 𝐌𝐚𝐳𝐞 |ⁿᵉʷᵗWhere stories live. Discover now