10 | old feelings

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Mit weit geöffneten Augen schaute er mich an. ,,Das ehm.. ich hab gedacht du wärst irgendein komischer Vertreter, der mir was an der Tür verkaufen will." Er lachte angespannt, ich konnte ihm die Story einfach nicht abkaufen, aber ich wollte nicht weiter nachfragen. Irgendwas stimmte doch nicht mit ihm.

Wir redeten noch eine ganze Weile über das, was nach meinem Umzug passierte. Doch wir sprachen Beide 2 besondere Themen nicht an. Unsere Beziehung und die Verabschiedung. Ich konnte nicht nachfragen und wenn er es getan hätte, wäre ich wahrscheinlich in Tränen ausgebrochen. Nach Jahren war ich darauf immer noch nicht wirklich anzusprechen. ,,.. naja und jetzt wohn ich hier immer noch bei meiner Mutter. Ich hoffe ich finde bald ne gute Wohnung." Mit diesen Worten holte er mich wieder aus meinen Gedanken. ,,Und warum willst du umziehen? Will deine Freundin hier nicht miteinziehen?" Ich lächelte ihn an, doch nicht weil ich glücklich war, sondern weil ich meine Nervosität überspielen wollte. Wenn Manu eine Freundin hätte würde ich wahrscheinlich wirklich zusammenbrechen. Er schüttelte den Kopf. ,,Haha nein. Nur weißt du.. irgendwann will man auch sein eigenes Leben führen und sich nicht immer bemuttern lassen. Und eine Freundin hab ich nicht, nein. Um ehrlich zu sein warst du meine Letzte." Sein Blick senkte sich ein wenig. Verdammt jetzt kamen wir also doch auf das Thema.

Ich wusste nicht warum ich es tat, aber ich beugte mich ein wenig nach Vorne und nahm seine Hand in meine. ,,..weiß du ich konnte es einfach nicht. Es hätte sich komisch angefühlt. Jedes Mal wenn ich ein Mädchen sah und mir dachte 'Wow die scheint wirklich toll zu sein' schaffte ich es nicht mich mit ihr weiter anzufreunden. Jedes Mal brach ich wieder den Kontakt ab und dass nur, weil ich an dich denken musste." Ich war sprachlos. Manuel ging es also nicht viel anders als mir. Wir beide fühlten noch etwas füreinander. Ich konnte es nicht glauben. ,,Oh entschuldige.." Manu löste sich von mir und stand auf, anscheinend wollte er in die Richtung seines Zimmers. Doch ich war schneller als er und hielt ihn am Arm fest. ,,Manu warte!" Er schaute zu Boden. ,,Nein.. ich wollte dass gar nicht sagen. Ich-Ich glaub es wäre besser wenn du jetzt gehen würdest.." Doch daran dachte ich überhaupt nicht. Nach Jahren hab ich mich endlich überwunden wieder Manu zu treffen, jetzt konnte er mich nicht einfach wegschicken.

,,Bei mir war es doch auch so. Manu.. ich hab nie aufgehört dich zu lieben.." Oh nein, hätte ich das sagen sollen? Was wenn es ihm viel zu schnell ging? Warum konnte ich meinen verdammten Mund nie halten. Er schien sichtlich verwundert. Doch anstatt mich wegzuschicken, zog er mich in eine lange Umarmung. Ich konnte immer noch nicht glauben dass ich wieder bei ihm war. Bei Manu. Nach einer, mir viel zu kurzen Umarmung, lösten wir uns und schauten uns eine Zeit lang an. Sollte wir uns etwa küssen? War das der richtige Zeitpunkt? Doch anscheinend war ich nicht die einzige die darüber nachdachte. Er legte seine Hände um meine Hüfte und zog mich immer dichter zu sich. Ich zitterte und mein gesamter Körper kribbelte. Darauf hatte ich seit Jahren gewartet. Es fühlte sich an, als würde ich gerade meinen ersten Kuss bekommen. Endlich könnte ich seine Lippen wieder spüren. Ihm so nahe sein wie damals. Unsere Köpfe näherten sich immer mehr. Ich spürte seinen Atem. Er spürte meinen Atem. Wir waren kurz davor uns zu küssen doch das laute klingeln der Haustür unterbrach uns.

Seufzend löste er sich von mir und begab sich zur Tür. Warum mussten wir ausgerechnet jetzt gestört werden? Als er die Tür öffnete erkannte ich sofort welche Person gerade schwerbepackt mit Einkauftüten herein kam. Seine Mutter. Im Gegensatz zu ihm hatte sie sich sehr verändert. Sie war dünner, ihre Haare grau und sie schien viel älter, obwohl ich sie doch gar nicht so viele Jahre nicht gesehen hatte. Irgendwas musste mit ihr sein. Anscheinend hatte sie mich gesehen, denn sie übergab Manu die Tüten und kam auf mich zu. ,,Mia, sach mal bist du es?" Sie lächelte mich an und nahm mich in die Arme. Ich mochte sie schon immer, nett, hilfsbereit, fürsorglich. Man konnte sie nur gern haben.

,,Und seid ihr wieder zusammen?" Oh Gott, musste sie dass ausgerechnet jetzt fragen?

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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! 😊

Für Feedback würde ich mich wie immer freuen! (Ganz besonders über Kommentare hehe)

lea 🌸

「 ✓ 」𝐃𝐈𝐄 𝐙𝐄𝐈𝐓 𝐕𝐎𝐑 𝐃𝐄𝐑 𝐌𝐀𝐒𝐊𝐄 | 𝐠𝐥𝐩Where stories live. Discover now