15 | conversation

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Von den hellen Sonnenstrahlen die in mein Gesicht schienen wurde ich geweckt. Manu lag noch neben mir, es wäre ein Wunder gewesen wenn er früher wach wäre als ich, so war er jedoch schon immer. Ich setzte mich auf und kramte mein Handy aus dem Koffer der neben dem Bett stand. Es war die Tage, an denen ich bei ihm war, schon die ganze Zeit ausgeschaltet gewesen. Ich wollte nichts von ihnen wissen. Von meinen Eltern, meinen "Freunden". Es war mir egal. Doch jetzt schaltete ich es wieder ein, meine Eltern sollten wissen wo ich bin und dass ich nicht mehr zurück kommen wollte. Auch wenn ich ihn einen Brief geschrieben hatte, hörten sie anscheinend nicht auf mich kontaktieren zu wollen. 42 verpasste Anrufe. Was war nur falsch mit ihnen? Etliche Nachrichten kamen noch dazu.

,,Wo bist du?!" ,,Dein Vater und ich vermissen dich!" ,,Bitte komm wieder.."
Doch von Tag zu Tag wurden die Texte aggressiver und fordernder.

,,Es wird großen Ärger geben wenn du nicht bald da bist!" ,,Ich bin enttäuscht von dir." ,,Melde dich endlich!!!"

Die letzte Nachricht stach jedoch besonders heraus.

,,Wir sind gezwungen andere Mittel zu ergreifen wenn du dich nicht bald meldest.."

Was meinte meine Mutter damit? Die Nachricht wurde Gestern um 21:07 Uhr gesendet. Sollte ich mich jetzt endlich melden? Ich hatte Angst vor ihrer Reaktion. Was wenn sie komplett ausrasten würden? Ich tippte langsam die Nummer ein, hörte jedoch sofort auf als sich hinter mir etwas bewegte. Manu schien wach geworden zu sein. Er sah süß aus, so verschlafen und verknautscht wie er war. ,,Guten Morgen." Er küsste mir kurz auf die Wange und verschwand dann aus dem Zimmer. Das würde meine Chance sein. Ich wollte nicht das er dass mit meinen Eltern erfuhr, Manu würde sich nur Sorgen machen. Ich tippte die Nummer zu Ende ein und drückte auf den grünen Hörer der auf meinem Handydisplay abgebildet wurde. Es dauerte nicht lange bis meine Mutter abnahm.

Nach kurzem warten hörte ich wie sie aufschrie und immer wieder: ,,Endlich meldest du dich." sagte. Aber nach der kurzen Freude wurde sie ernster. ,,Wir haben uns Sorgen gemacht Mia.. dir hätte was zugestoßen sein können! Wo bist du jetzt überhaupt?" Ich wusste das diese Frage kommen würde. Ich hatte Angst es ihr zu sagen. Sollte ich sie anlügen? Doch ich konnte nicht lange darüber nachdenken und entschloss mich für die Wahrheit. ,,Bei Manuel.." Nuschelte ich, aber noch so verständlich, dass sie es hören konnte. ,,Was?! Bei Manuel? In Essen?! Wie bist du dahin gekommen?" Ich erklärte ihr alles. Wie ich Nachts dorthin gefahren war, wie wir über alte Zeiten redeten und das wir jetzt ein Paar waren. Das letzte zu erzählen fiel mir ziemlich schwer. ,,U-Und ich will bei ihm bleiben.. ich komme erstmal nicht mehr Nachhause." Sagte ich noch dazu, doch dass alles schien meiner Mutter zu viel zu werden.

,,Einen Teufel wirst du! Du kommst wieder zu uns und das Morgen! Sonst passiert noch ein Unglück!" Noch nie hatte meine Mutter mich so angeschrien. Ich war froh viele Kilometer von ihr entfernt zu sein. Ich konnte ihr nicht mehr antworten, da sie auflegte. Was sollte ich jetzt machen? Hier bleiben und darauf warten was meine Eltern machen würden, oder einfach nach Hause fahren? Ich wusste es nicht. Ich liebte Manu, aber ich hatte Respekt vor meinen Eltern. Sie wollten das ich endlich mein Abi nachholte, studierte oder wenigstens arbeitete. Ich hatte auf das alles aber keine Lust. Mir fehlte die Motivation, die ich bei Manuel hatte. Nun war sie wieder da aber ich müsste ihn wieder verlassen? Enttäuscht schmiss ich ein paar Sachen in meinen Koffer, ich musste zurück. Wenn ich nicht alleine kommen würde, würden sie mich holen kommen. Warum ich das mit 23 noch mitmache? Ich war eben schwach und konnte mich noch nie bei ihnen durchsetzten. Damals nicht, heute nicht.

Manuel schien gerade im Bad zu sein. Also nahm ich Koffer, Jacke und Autoschlüssel und verließ die Wohnung. Das alles erinnerte mich wie ich Zuhause abgehauen war. Schnell lief ich die Treppen nach unten und setzte mich in mein Auto. Schlagartig fing ich an zu weinen. Warum gönnte man mir nie irgendetwas? Warum konnte ich nicht glücklich werden? Musste ich jetzt wieder wie eine lebende Leiche umher vegetieren? Wie ein Zombie?

Ich wischte mir die Tränen ab und steckte den Schlüssel ins Zündschloss. Langsam drehte ich ihn um. Der Motor startete und ich lehnte mich zurück.

Bis dann, Manu..

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Hey! 😋

Ich hatte dieses Kapitel endlich mal wieder mehr Ideen. Deshalb würde ich mich über Feedback freuen!

lea 🌸

「 ✓ 」𝐃𝐈𝐄 𝐙𝐄𝐈𝐓 𝐕𝐎𝐑 𝐃𝐄𝐑 𝐌𝐀𝐒𝐊𝐄 | 𝐠𝐥𝐩Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt