[ 168 ]

15 9 4
                                    

"Und kommt er?", fragt Goshiki ungeduldig. "Ja er ist gleich soweit!" - "Ich habe schon geschaut. Die Bahn kommt in zwanzig Minuten und wir brauchen nur knapp zehn Minuten zur Bahnstation." - "Super danke Semi, das du gleich geschaut hast.", bedankte ich mich bei ihm. "Kein Problem!"

Nach ein paar Minuten kam Satori auch schon die Treppen nach unten gelaufen und war bereit. "Gut ich habe alles!" - "Reisepass, Handy, Ladekabel und Geldbeutel hast du?" - "Oh das Ladekabel! Danke Baby!", sagte er und rannte nochmal nach oben. Wenig später kam er schon wieder mit dem Ladekabel in der Hand zurück und stopfte es in seinen Rucksack. "Gut jetzt können wir gehen!" Ich nickte ihm zu und gemeinsam verließen wir das Haus. Semi und Wakatoshi zogen Satoris Koffer, während er selber nur seinen Rucksack trug und mein Hand hielt. Je näher wir dem Flughafen kamen, desto weniger begeistert war ich. Meine Stimmung wurde von Minute zu Minuten trauriger. "Hey Baby, wir schreiben jeden Tag, telefonieren jeden Tag und du besuchst mich mal in Paris, ja?" - "Ja mache ich, Baby!" Er nickte und streifte durch meine Haare.

Die Zugfahrt war echt anstrengend mit Koffern. Zum Glück waren die anderen dabei, sonst wäre ich echt durchgedreht und hätte Satori und mich noch verrückter und nervöser gemacht, als wir es eh schon sind. "Hey wo müssen wir raus?", fragte Goshiki. Dafür wurde erstmal Semi anfangen zu lachen. Auch Satori musste ganz leicht grinsen. Wakatoshi und ich hingegen verkniffen uns das Lachen und versuchten alles, um nicht zum Lachen anzufangen. Wobei sich das ganze als schwieriger gestaltete als gedacht. Doch irgendwie hatten wir beide das hinbekommen. "Wir müssen die nächste raus! Ist ja auch die U-Bahnstation vom Flughafen.", sagte ich zu ihm mit ernster Miene. Goshiki nickte nur und verhielt sich bis wir aussteigen mussten ganz ruhig. Semi und Wakatoshi nahmen wieder Satori's Koffer, sodass wir beide noch ein bisschen Händchen halten konnte. Der Zug war pünktlicher als er eigentlich sein sollte (das wird mit der DB nicht passieren, haha!) und wir konnten ganz gemütlich den Flughafen betreten und das richtige Gate suchen. "Welches hast du nochmal?" - "Zwei!!" - "Aber das gibt es mehrere!" - "Ja stimmt, aber die sind doch für bestimmte Flüge. Da schau doch mal, das Gate 2 geht zum Beispiel nach Russland und das andere nach Los Angeles!", klärte ich die Jungs auf. "Achso, aber warum dann drei Mal Gate 2?", fragte mich Goshiki. "Also das kann dir nur der Erbauer oder der Vertreiber des Flughafen sagen. Das weiß ich nicht!", meinte ich und begann zu grinsen. Goshiki ist echt ein netter und aufrichtiger Kerl, aber er peilt so oft nichts. Manchmal ist es echt lustig, aber manchmal glaube ich er wird verloren sein. Na hoffentlich wird das zweite nicht eintreten. 

"Hey, wir sind doch da oder?", fragte Semi mich. Ich nickte nur und Satori sah uns alle drei kurz an. Genau wie meinem Bruder, beginnt Satori auch mit seinem besten Freund. "Pass auf dich auf, Tendou!", sagte Wakatoshi zu ihm. "Das werde ich auf jeden Fall!", meinte Satori und grinste ihn an. Ich dachte mir schon, das die beiden sich nicht umarmen werden. Wakatoshi ist eben das komplette Gegenteil von Semi und Goshiki, aber das ist ja auch völlig in Ordnung. Satori kennt ihn ja am allerbesten und weiß genau was ihn erwartet. "Pass auf dich auf, Satori!", sagte nun Semi und nahm ihn kurz in den Arm. "Ja das werde ich.", meinte er und sah Semi nochmal an. "Ich-...ich werde dich vermissen, Satori. Pass auf dich auf und mach gute Schokolade, ja?", sagte Goshiki und hielt verzweifelt seine Tränen zurück. "Hey Goshiki, was soll das!", stupste Semi ihn an. "Hey ist doch alles gut. Tränen sind doch nichts schlimmes!", meinte ich und Goshiki sah mich selbstbewusst an. "Ich werde dich auch vermissen, ja! Pass auch du auf dich auf!" - "Ja das mach ich.", meinte der Schwarzhaarige und nahm Satori auch noch kurz in den Arm. Als er Goshiki wieder losgelassen hatte sah er die drei nochmal an. "Danke Leute für die geile Zeit, die Freundschaft und auch die Ziele, die wir gemeinsam erreicht haben!" Sie nickten und bedankten sich auch bei ihm. Dann sahen die drei zu mir. Denn nun war ich an der Reihe, mich von Satori zu verabschieden. Wir standen voreinander und keiner von uns beiden sagte etwas. Es war ganz still. Ich war zwar die erste die anfing zu weinen, doch auch Satori konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Ich küsste ihn in diesem Moment so verlangend und voller Leidenschaft mit dem Wissen, er wird für eine ganze Weile unser letzter Kuss sein. "Baby, YUUKI! Hey ich liebe dich über alles. Diese scheiß Entfernung wird unserer Beziehung und unserer Liebe nichts ausmachen, ja? Ich liebe dich noch mehr als je zuvor und du bist die Frau, die ich heiraten will, mit der ich Kinder will und mit der ich alt und grau werden will, ja? Yuuki ich liebe dich über über alles!" Ich begann dabei noch mehr an zu weinen. "Auch ich liebe dich über alles. Du bist mir am allerwichtigsten auf dieser Welt. Ich will nur dich an meiner Seite und dann weiß ich, das ich alles habe, was ich zum Leben brauche. Du bist mein ein und alles. Unsere Liebe übersteht diese scheiß Entfernung und dann werden wir heiraten, ja Satori Tendou!", sagte ich und blickte in seine gläsrig rot-brauen Augen. "Ja ich werde dich heiraten, wenn ich wieder nach Japan zurück kommen werde, Yuuki Oikawa." Ich lächelte ihn an. "Ich liebe dich über alles, Baby!" - "Ich liebe dich auch über alles, Baby!", erwiderte ich ihm und küsste ihn erneut. Das gerade seine Freunde neben uns standen und uns bei unserer Verabschiedung zusehen, war mir gerade so egal. Ich wollte, wenn ich ihn schon gehen lassen muss, das er seinen eigenen Weg und Beruf finden und ausüben kann, mich richtig verabschieden. Ich will ihm alles sagen, was er wissen muss, bevor uns 10.000km Entfernung trennen werden. Und das habe ich gerade auch getan. Genau wie er. Auch Satori hat mir gerade alles gesagt, was er noch loswerden will. 

Wir lösten uns voneinander. "Pass auf dich auf, Baby. Halte dich an die anderen und denk nicht zu viel an deinen Bruder und mich. Mach deine Oberschule zu Ende und such dir einen guten Club aus. Bis dahin komm ich wieder zurück. Ich verspreche es dir." - "Ist gut. ich werde es genau so machen, wie du es gerade gemacht hast. Pass auch du auf dich auf und melde dich bitte bei mir, wenn du sicher in Paris gelandet bist und in deinem Apartment bist, ja?" - "Ja das werde ich. Ich liebe dich so unfassbar sehr, Yuuki!" - "Ich liebe dich auch über über alles, Satori!" Er lächelte mich trotz Tränen in den Augen an, drückte mir noch einen letzten Kuss auf den Mund und drehte sich von uns allen weg. "Sehr sehen uns wieder. Macht es gut!", sagte er noch mit zittriger Stimme. "Bis dann, Baby!" - "Bis bald, Baby!", sagte er. Satori lief zum Check-in und winkte uns alle noch ein letztes Mal zu, bevor er ganz verschwunden war und ich nun allein mit seinen Freunden am Flughafen stand und ziemlich krass weinte. "Hey, Yuuki!", sagte Semi und nahm mich in den Arm. "Du siehst in schneller wieder, als zu denkst, ja?", sagte Goshiki und streichelte meinen Rücken. "Danke!", sagte ich zu ihnen. 

"Yuuki!", sagte nun plötzlich Wakatoshi meinen Namen. Ich löste mich von Semi und sah ihn an. Er war leicht nervös, stand aber fest auf dem Boden und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. 

____________________

1285 words


> 31. Dezember 2023

> publ. 27. Januar 2024


𝚃𝚑𝚎 𝙽𝚎𝚠 𝚂𝚝𝚊𝚛 ||𝚂𝚊𝚝𝚘𝚛𝚒 𝚃𝚎𝚗𝚍𝚘𝚞 𝙵𝙵Where stories live. Discover now