Ich weiß ehrlich gesagt selbst nicht was ich davon halten soll...wollte mal etwas anderes versuchen, aber naja-
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Hay Minho...
Okay nein, das klingt dumm.
So kann ich das doch nicht anfangen.
Ich muss das besser hinbekommen.
Irgendwie.
Warum fällt es mir so auch so schwer zu schreiben?
Warum kann ich nicht einfach Mal das herauslassen was ich denke um empfinde?
Ich meine..
So schwer kann es doch nicht sein, richtig?
Es kann doch nicht so schwer sein einen scheiß Brief anzufangen.
Das regt mich ja richtig auf.
Ich rege mich selbst auf.Argh.
Verzweifelt schaue ich auf das Stück Papier, zerknülle es.
Es waren nur zwei Wörter und die reinste Blattverschwendung, aber in diesem Moment ist es mir scheiß egal.
Die richtigen, passenden Wörter wollen einfach nicht aufs Papier kommen.
Wieso ist das nur so schwer?
Felix bekommt es so leicht hin über seine Gefühle zu reden, über diese zu schreiben und ich?
Ich hocke hier und bin schon mit dem Gott verdammten Anfang dieses Briefes überfordert.
Wie soll ich da Minho schreiben können?
Wie soll ich überhaupt anfangen, wenn: "Hay Minho", mir absolut nicht gefällt?Seufzend schaue ich mich in meinem Zimmer um, betrachte das ganze Chaos.
Ich lebe in einem Chaos und doch schaffe ich es nicht aufzuräumen.
In meinem chaotischen Zimmer spiegelt sich mein innerer Konflikt wider. Die Worte ringen weiterhin um Aufmerksamkeit, doch der Anfang des Briefes bleibt ein ungelöstes Rätsel. Meine Gedanken kreisen um Minho, aber die passende Formulierung entzieht sich mir hartnäckig.Vielleicht sollte ich versuchen, meine Gefühle auf eine andere Weise auszudrücken, abseits der üblichen Floskeln. Vielleicht sollte ich Minho wissen lassen, wie er meine Welt in Unordnung stürzt, ähnlich wie mein chaotisches Zimmer. Doch auch das scheint einfacher gesagt als getan.
Mit einem tiefen Seufzer entscheide ich mich, einen neuen Ansatz zu wählen. "Minho, es gibt Tage, da fühle ich mich wie ein Blatt im Wind, von deiner bloßen Anwesenheit in Bewegung versetzt. Aber heute, heute bin ich wie das zerknüllte Papier vor mir – voller Unordnung und Unsicherheit."
Die Worte fließen endlich, als ob der erste Schritt aus dem Schatten der Perfektion mich befreit hat. Vielleicht ist es okay, dass nicht alles sofort perfekt ist.
Aber es sind nicht nur die Worte, sondern auch die Gedanken, die sich in meinem Kopf verheddern. Warum fühlt es sich so an, als ob ich auf einem schmalen Grat balanciere, zwischen dem Verlangen, alles preiszugeben, und der Angst vor der Verletzlichkeit?
In meinem Zimmer herrscht Chaos, so wie in meinem Herzen, wenn ich versuche, diese Zeilen zu formen. Aber vielleicht ist die Unordnung ein Zeichen dafür, dass ich mutig genug bin, die versteckten Ecken meiner Seele zu erkunden. Minho, inmitten dieses Durcheinanders möchte ich versuchen, die Klarheit zu finden, um dir zu sagen, was in mir vorgeht."Ich spüre, wie die Worte sich endlich zu einem Fluss vereinen, der meine Gefühle mit sich trägt. Es ist ein Schritt, wenn auch ein kleiner, hin zu einer ehrlichen Verbindung.
Mein Blick verweilt auf dem unaufgeräumten Schreibtisch, als ob die ungeordnete Oberfläche eine Metapher für die klärende Wirkung meiner Worte ist. Mit neu gewonnener Entschlossenheit widme ich mich zurück an den Brief.
Es fühlt sich an, als würde ich auf einem Drahtseil tanzen, zwischen dem Wunsch, dich näher an mich heranzulassen, und der Furcht vor dem freien Fall der Verletzlichkeit. Doch genauso wie ich hier mein Zimmer in Ordnung bringe, versuche ich auch, meine Gedanken zu ordnen und den Mut aufzubringen, die Mauern um mein Herz ein Stück weit niederzureißen.
Es ist seltsam, wie das schreiben im physischen Raum mir hilft, eine klare Linie in meinen Gefühlen zu ziehen. Die Herausforderung besteht nun darin, diese Offenheit in Worte zu fassen, die nicht nur meinen Kopf, sondern auch mein Herz erreichen.
Minho, vielleicht ist dieser Brief nicht perfekt, genauso wenig wie mein aufgeräumtes Zimmer. Aber in diesem Chaos steckt ein ehrlicher Versuch, die Barriere zwischen uns einzureißen. Lass uns gemeinsam einen Weg finden, durch die Unordnung zu navigieren und die Wahrheit zu entdecken, die in den Zwischenräumen unserer Begegnungen liegt."
Ich lege den Stift beiseite und betrachte den Brief, der nun mehr ist als nur Worte auf Papier. Es ist ein Versuch, meine Gefühle zu teilen und eine Brücke zu bauen.
Doch hilft das etwas?
Wird Minho diese Worte verstehen?
Worte die ich selbst nicht verstehe...wie soll der ältere das dann verstehen können?
Doch egal...ich schreibe weiter.
Am Ende werde ich Minho diesen Brief eh niemals geben.Es gibt Augenblicke, in denen deine Anwesenheit all meine Gedanken überwältigt und ich mich frage, ob du jemals die Unruhe spürst, die du in mir auslöst. Vielleicht können wir zusammen die Stille durchbrechen, die zwischen uns liegt, und uns erlauben, unsere Gedanken und Emotionen zu teilen – so wie ich nun versuche, dies in diesem Brief zu tun.
Die Zeilen hier sind nicht nur Buchstaben auf Papier, sondern ein zögerlicher Schritt in Richtung einer tieferen Verbindung. Ich hoffe, dass du verstehen kannst, dass diese Worte von Herzen kommen. Lass uns die Mauern niederreißen und unsere Seelen offenlegen, um die Wahrheit und Authentizität in unserer Verbindung zu finden.
Vielleicht beginnen wir so eine Reise, bei der das Unbekannte und das Chaos Platz finden, aber auch die Möglichkeit, etwas Authentisches und Bedeutungsvolles zu erschaffen..
Verstehst du überhaupt wo von ich spreche?
Ich verstehe mich ehrlich gesagt selbst nicht mehr.Minho,
es fühlt sich an, als ob ich einen Seiltanz über den Abgrund meiner eigenen Unsicherheiten wage, während ich versuche, diese Worte zu finden, diese richtigen Worte, auch wenn ich mich selbst nicht verstehe.
In diesen Momenten der Stille zwischen uns scheint die Zeit stillzustehen, und ich frage mich, ob du auch die ungesagten Fragen spürst, die in der Luft hängen.Es sind nicht nur Worte, die ich aufs Papier setze, sondern Fragmente meiner Seele, die ich dir versuche zu enthüllen. Deine Präsenz in meinem Leben hat einen Sturm der Emotionen entfacht, den ich kaum zu bändigen vermag. Es ist ein Tanz der Gefühle, bei dem ich manchmal das Gleichgewicht zu verlieren drohe.
Vielleicht sind es nicht nur die Worte, die fehlen, sondern der Mut, sie auszusprechen. Wie kann ich beschreiben, was in mir vorgeht, wenn meine Gedanken in einem Wirbelwind aus Unsicherheit gefangen sind? Doch hier stehe ich, mit einem Stück Papier und einem Stift, in dem verzweifelten Versuch, die Gefühle zu formulieren, die sich in mir regen.
Die Unordnung in meinem Zimmer spiegelt die Unordnung in meinem Inneren wider. Ich versuche, die Stücke meines Lebens und meiner Gefühle zu sortieren, aber es fühlt sich an, als ob die Puzzleteile nicht passen wollen. Mein bester Freund mag die Leichtigkeit gefunden haben, über Gefühle zu sprechen, aber für mich ist es ein Labyrinth, in dem ich mich verlaufe.
Minho, ich möchte dich nicht nur in meine Gedanken, sondern auch in meine Ängste und Träume einladen. Vielleicht ist dieser Brief nicht der perfekte Anfang, aber er ist ein ehrlicher Versuch, die Brücke zwischen uns zu zerschlagen. Es gibt so viel, was ich gerne mit dir teilen würde, und doch fällt es mir schwer, den Anfang zu finden...den Anfang zu finden und wieder näher zu kommen.
Vielleicht könnten wir uns auf eine Reise begeben, bei der wir die Hindernisse überwinden, die zwischen uns stehen. In den Wirren des Unbekannten mag es chaotisch sein, aber vielleicht entdecken wir auch die Schönheit in der Unvollkommenheit.
In der Hoffnung, dass diese Worte auch den Weg zu deinem Herzen finden,
Dein heimlicher Verehrer..
PS: ich hoffe du wirst niemals erfahren wer ich überhaupt bin...ich meine...ach keine Ahnung. Wahrscheinlich hast du sowieso kein einziges Wort davon verstanden. Ich meine das war jetzt ziemlich verwogen und chaotisch. So wie mein Zimmer, wie meine Seele, mein Herz...Du hast mein Leben zu einem Chaos gemacht. Noch mehr als es davor war. Dabei kennst du mich noch nicht einmal. Etwas was auch gut ist.
Du wirst mich nicht mögen, wenn du wüsstest, wer ich wirklich bin.Ich lege den Stift endgültig weg, falte den Brief zusammen, eh ich ihn in einen Briefumschlag mache.
Kaum ist dieser zu, weiß ich, dass man diesen nun nicht mehr ändern kann.
Alles was ich jetzt noch machen kann, ist diesen Brief entweder in Minho seinen Spind zu packen oder diesen eigenhändig zu verbrennen.
So wie die anderen auch.
Ich setze den Umschlag behutsam auf meinen chaotischen Schreibtisch, als wäre er ein kostbares Artefakt voller ungesagter Worte.
Was es ja so gesehen auch ist.
Die Entscheidung, ob er in Minhos Spind landet oder im Flammenmeer endet, lastet schwer auf meinen Schultern.
Sehr schwer.Ein Hauch von Unsicherheit durchzieht die Luft, als ich mich vor die Wahl gestellt sehe, die Wege dieses Briefes zu bestimmen. Es fühlt sich an, als ob ich eine Entscheidung für mehr als nur Papier treffe – eine Entscheidung für Offenheit oder den Schutz der eigenen Vulnerabilität.
Der Gedanke an Minhos Reaktion, egal wie sie ausfallen mag, erzeugt eine Mischung aus Nervosität und Aufregung. Es ist ein Sprung ins Ungewisse, aber auch eine Befreiung von den Fesseln des Ungesagten...
Ich sollte ihm den in Minho seinen Spind legen.
Er wird ja sowieso nicht erfahren das er von mir ist.
Zum Glück.
Daher..warum auch nicht?
No risk no fun, nicht?
Tief atme ich durch, greife nach meinem Rucksack und meiner Tasche.
Hab zwar seid mehr als achtundvierzig Stunden nicht mehr geschlafen, aber zur Schule muss ich ja dennoch.
Egal wie viel Schlafmangel man hat, egal wie schlecht es einem geht.
Man muss immer wieder zur Schule...
Jeden einzelnen Tag.
Argh!"Hay Sungie!", ruft Felix als ich an ihn vorbei gehe, folgt mir schnell.
"Wie geht's dir?", fragt dieser, doch bekommt er keine Antwort.
Nein, eher schüttle ich meinen besten Freund auf.
Möchte diesen Brief noch weg haben, bevor Minho auftaucht und mich dabei erwischt.
Etwas was mich verdammt fertig machen würde.
Mit entschlossenen Schritten mache ich mich auf den Weg zu Minhos Spind, und in meinen Händen halte ich nicht nur einen Brief, sondern einen Hauch von Mut und Ehrlichkeit.
Kaum stehe ich davor, atme ich noch einmal tief durch, eh ich diesen durch den Schlitz werfe.
Kaum ist das getan, laufe ich schnurstracks zu meinem besten Freund, greife nach seinem Handgelenk und ziehe ihn mit.
"Sungie..? Was ist denn los?"
"Ich habe es getan, Lixie. Ich habe ihm einen Brief geschrieben und ihn gerade in seinem Spind geworfen. Wir müssen hier weg. Ich kann mir Minho nicht geben, wenn er diesen findet und liest."
"Oh Baby..was tust du nur?", fragt Felix, zieht mich sanft in seine Arme, drückt mich fest an sich.
"Ich weiß es nicht Lixie..ich weiß es nicht...ich wollte es nur endlich los werden was ich empfinde und denke. Aber selbst der Brief wurde ein Chaos...Ich bin einfach das Chaos höchstpersönlich..nichts kann das bändigen."
Felix lacht leise in mein Ohr, drückt mich fester an sich.
"Es wird alles gut werden."
Ja...
Hoffentlich...