Die Abendsonne fällt in sanften goldenen Strahlen durch das große Wohnzimmerfenster, taucht den Raum in ein warmes, fast träges Licht. Es ist ein friedlicher Moment, einer dieser Augenblicke, in denen die Zeit langsamer zu vergehen scheint. Minho sitzt auf der Couch, ein Bein angewinkelt, das andere hängt lässig über die Sofakante. Jisung hockt auf dem Teppich vor ihm, die Knie nah an seine Brust gezogen, als würde er sich darin vergraben wollen. Sie haben den Tag zusammen verbracht, ohne besonderen Plan, einfach nur in stiller Gesellschaft, so wie sie es oft tun. Doch plötzlich unterbricht Jisung die Stille mit einer Frage, die den Moment komplett verändert.„Wenn du nur noch fünf Minuten zu leben hättest und mit einer Person reden könntest, bevor du stirbst, wer wäre das?“
Die Frage schneidet durch die ruhige Atmosphäre wie ein unsichtbares Messer. Minho blinzelt überrascht, als wäre er aus einem Traum gerissen worden. Er starrt Jisung an, dessen Gesicht im sanften Licht der Dämmerung kaum zu erkennen ist. Aber die Schwere in Jisungs Stimme ist unverkennbar. Diese Frage ist kein Witz, keine beiläufige Bemerkung. Es ist eine Frage, die ernsthaft beantwortet werden will.
Minho lehnt sich zurück, legt den Kopf gegen die Rückenlehne und starrt zur Decke. Die Worte hallen in seinem Kopf wider. Fünf Minuten. Ein einziges Gespräch. Wer wäre es? Für einen Moment versucht er, darüber nachzudenken, wer ihm am wichtigsten ist, wer ihm in den letzten Augenblicken seines Lebens Gesellschaft leisten sollte. Doch der Gedanke scheint bereits entschieden zu sein, bevor er ihn wirklich analysieren kann. Er senkt den Kopf und blickt wieder zu Jisung, der ihn mit großen Augen ansieht, als würde er die Antwort aus Minhos Gesicht herauslesen wollen.
„Es wäre mit dir“, sagt Minho schließlich, seine Stimme ruhig, aber fest.
Jisung scheint die Antwort nicht erwartet zu haben. Seine Augen weiten sich leicht, und ein Ausdruck der Verwirrung huscht über sein Gesicht. „Mit mir?“ Seine Stimme ist leise, fast ungläubig.
Minho nickt. „Ja, mit dir.“
„Warum?“, fragt Jisung, als könne er den Gedanken nicht greifen. Er schüttelt leicht den Kopf, als würde er versuchen, die Bedeutung hinter den Worten zu verstehen. „Warum ich?“
Minho atmet tief ein und lehnt sich nach vorn, stützt die Ellbogen auf die Knie. Für einen Moment lässt er den Blick über den Boden schweifen, als suche er die richtigen Worte irgendwo im Raum. Schließlich hebt er den Kopf und sieht Jisung direkt in die Augen. „Weil du der wichtigste Mensch in meinem Leben bist“, sagt er leise, aber jede Silbe ist voller Bedeutung. „Weil du immer da warst, weil du mich besser verstehst als jeder andere, selbst wenn du es vielleicht nicht immer bemerkst.“
Jisung sieht ihn immer noch an, als würde er darauf warten, dass Minho ihm mehr erklärt, dass er die Lücke zwischen den Worten füllt. Minho kann förmlich spüren, wie sein Herz schneller schlägt, als er realisiert, dass dies der Moment ist, in dem er endlich sagen muss, was er so lange verschwiegen hat.
„Ich weiß, ich rede nicht viel über meine Gefühle“, beginnt er langsam, als ob jedes Wort vorsichtig gewählt werden muss. „Ich bin nicht der Typ, der leicht sagt, was in mir vorgeht. Aber wenn ich wirklich nur noch fünf Minuten hätte, Jisung… dann würde ich dir sagen, was ich dir all die Jahre nicht sagen konnte.“
Jisungs Gesicht verändert sich, seine Verwirrung weicht einer stillen Ernsthaftigkeit. Er setzt sich aufrecht hin, die Knie jetzt entspannt, als ob er spürt, dass das, was Minho gleich sagen wird, wichtig ist. Sehr wichtig.
„Was würdest du mir sagen?“, fragt er leise, und in seiner Stimme liegt eine seltsame Mischung aus Neugier und Angst, als ob er sich vor der Antwort fürchtet, die er doch so sehr hören will.
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Minsung OS Buch
FanfictionEin Buch voll mit Minsung one shots Cause wir alle lieben Minsung