Prolog: Der einsame König

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In einem dunklen Raum auf einem edlen Stuhl saß er, der König der Hölle, die Sünde des Stolzes und der gefallene Engel, welcher die erste Frau der Erde zu der seinigen gemacht hat. Lucifer.
   Er war der mächtigste Mann der gesamten Hölle und besetzte alleinig den höchsten Rang. Seine Frau wie seine Tochter waren im Rang unter ihm anzuordnen. Doch er hatte sie schon eine Zeit lang nicht gesehen.
  Seine Frau, Lillith, die Königin der Hölle, war vor sieben Jahren spurlos verschwunden - und wenn derjenige, der die Hölle erschaffen hat, schon nicht wusste, wo sie war, dann wusste es niemand. Dann gab es da noch seine einzige Tochter, Charlie. Sie jedoch war mit dem Projekt beschäftigt, die Sünder, menschliche Seele, welche sich in der Hölle nach ihrem Tod manifestieren, zu rehabilitieren.
   Kurzum, er war allein.
   Und diese Einsamkeit führte zu seiner etwas abstrakten Obsession: er stellte Gummienten mit besonderen Gimmiks her. Sie halfen ihm, sich abzulenken und für kurze Momente seiner Depression zu entfliehen. Er gab sich eine kurze Aufgabe. Die Betonung lag auf kurz, denn mit seiner Macht war solch eine Ente schnell fertig. Es war natürlich, dass er diese selbst gegebene Aufgabe in Frage stellte.
   ,,Ach, wem mache ich schon etwas vor!"
   Wütend und verzweifelt warf Lucifer die Ente, an der er gerade gearbeitet hatte, gegen die Wand und sank verzweifelt auf seinem Stuhl zusammen. Er zog den Hut vom seinem Kopf, sein Sakko legte er auf seine Werkbank und er fuhr sich durch das zerzauste und spröde blonde Haar.
   ,,Es bringt doch eh nichts...."
   Aus Melancholie heraus griff er in seine Hosentasche und zog sein Handy hervor. Gedankenverloren scrollte er durch seine Anruferliste und bliebt beim dem Profilbild von seiner Tochter hängen.
   Es zeigte sie selbst mit ihrer Partnerin Vaggie, wie sich im Arm hielten. Er seufzte und biss sich auf die Lippen. Er wollte sie nicht nerven, aber er brauchte gerade einfach etwas Ablenkung. Und vielleicht verstand Charlie ihn auch. Sie wusste nichts von der Depression und der Einsamkeit ihres Vaters und vielleicht war ja genau jetzt der Moment gekommen, es ihr zu sagen. Vielleicht würde sie ihm genauso helfen, wie sie es bei den Sündern tat.
   Er atmete einmal tief durch und wählte sie aus, hielt sich das tutende Gerät ans Ohr und wartete.

Die Puppe - Hazbin Hotel Fanfiction (no Erotik)Where stories live. Discover now