Kapitel 15

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Akira

Ich verlasse den Kinosaal und bin ziemlich erstaunt darüber, dass Kaya mir nicht meine Eier abgerissen hat. Immerhin bin ich etwas angeheitert unter Ihre Decke gekrochen. Was mich aber tatsächlich noch ein bisschen mehr beschäftigt war, seit wann genoss ich, der gefährliche Underboss der Yakuza, Kuscheleinheiten? Und seit wann gab ich Frauen einen Kuss auf den Kopf? Wenn das bekannt würde, würde mich keiner meiner Feinde mehr fürchten.

Noch immer Kopfschüttelnd betrete ich wenig später die Küche, um dort Sakura vorzufinden. Mit einem einfachen Nicken in Ihre Richtung, bitte ich Sie, mit dem zubereiten des Frühstücks zu beginnen. Danach mache ich mich auf den Weg hinauf, in mein Schlafzimmer. Dort entledige ich mich der Kleidung von gestern Abend und nehme im Badezimmer neben an, eine Dusche. Das kalte Wasser belebt mich und meine Gedanken wandern zurück zu Kayas Reaktion. Sie hatte sich zwar versteift und mich angezischt, allerdings ist Sie nicht komplett ausgerastet. Lag es daran, dass Hina und Brianna da waren? Oder liegt es doch daran, das Ich Ihr nicht ganz zu wider war? Ganz egal. Ich betrachte Ihre Reaktion am Morgen als kleinen Sieg und beschließe die Nachricht von gestern Abend, in der mir meine kleine Schwester mitgeteilt hat, wie es meiner kleinen Schönheit wirklich geht, Bedeutung zu schenken. Heute würde ich Kaya zeigen, was für Vorzüge die Ehe mit mir bringen würde.

Gerade als ich aus der Dusche trete höre ich, wie Kayas Zimmertür geöffnet wird. Ohne groß darüber Nachzudenken schlinge ich mir ein Handtuch, das immer für mich bereit lag, um die Hüften und gehe geradewegs auf die Durchgangstüre zu. Niemals habe ich damit gerechnet, das ein Badezimmer, als Durchgangszimmer, so hilfreich sein konnte. Kaya ist gerade dabei, etwas in einer der Kommoden zu suchen, als Sie mich bemerkt und sich erschrocken zu mir umdreht. „Schon einmal etwas von Klopfen gehört?" zischt Sie mir wie eine kleine Schlange entgegen. Ich kann mein Grinsen leider nicht unterdrücken. Meine Verlobte war einfach zu süß, wenn Sie wütend auf mich war. Kaya sieht es und verdreht die Augen, bevor Ihr Blick an meiner nackten Brust hängen bleibt. Ich spüre, wie Sie meine Tattoos betrachtet. „Sag schon was du willst damit ich dich schnell wieder los bin, Akira. Ist der Underboss der Yakuza mittlerweile so Arm, dass du dir keine Klamotten mehr leisten kannst, oder wieso stehst du so gut wie nackt in meinem Zimmer?" Wieder hat Sie keinen Vulkanartigen Wutanfall. Viel mehr hat Ihre Stimme bei den letzten Worten einen leichten erregten Unterton. Interessant. Am liebsten würde ich Sie noch mehr in dieser Stimmlage reden hören, reiße mich aber zusammen. Ich wollte heute schließlich glänzen. Daher übergehe ich Ihre Frage nach den Klamotten einfach und hintere mich daran, ganz ausersehen das Handtuch fallen zu lassen. Kritisch mustere ich Kaya nun. „Frühstück in einer dreiviertel Stunde. Schaffst du das ?" Sie nickt, schaut dabei aber leicht verwirrt aus. Ich nicke ebenfalls, bevor ich Ihr eine Antwort gebe. Mit einem „Dann bis gleich." drehe ich mich um und verlasse Ihr Zimmer auf den gleichen Weg, wie ich hergekommen bin. Dabei ist mir bei jedem Schritt bewusst, das Sie mich und mein großes Tattoo auf dem Rücken betrachtet. Das Tattoo, ein großer Drache in leuchtenden Farben, überzog meinen kompletten Rücken und zeichnete mich voll und ganz, als ein Mitglied der Yakuza, aus. Auch wenn ich es genieße, das Sie mich ansieht, bleibe ich nicht stehen, sondern verlasse nun gänzlich den Raum. Wir würden ein Leben miteinander verbringen, es wird die Zeit kommen, an der Sie jeden Winkel meines Körpers kennenlernen konnte.

Eine dreiviertel Stunde später sitze ich bereits mit eines Tasse Kaffee am Esstisch und warte auf meine zukünftige Frau. Gerade, als ich mich frage, ob Sie auftauchen wird kommt Kaya die Treppe herunter. Sie hat sich ein Kleid angezogen, dass durch das Blau und den Kirschblüten Aufdruck, Ihre einzigartigen Augen betont. Durch den Schnitt wird jede Rundung hervorgehoben, was Sie wie eine strahlende Göttin wirken lässt. „Du siehst wunderschön aus, zukünftige Misses Takagi." Sie verzieht das Gesicht. „Nenn mich nicht so. Noch bin ich es nicht und wenn es nach mir geht werde ich das niemals sein." Ich schüttle den Kopf. „Diesen Samstag findet die Hochzeit statt, kleine Schönheit. Danach wird dich niemand mehr vor mir retten können." Ich weise mit meinem rechten Arm auf den Stuhl mir gegenüber. „Setz dich und iss etwas." Kaya schaut mich nicht gerade glücklich an, tut aber was ich von ihr verlange. Zuerst frühstücken wir beide schweigend bis ich die seltsame Stimmung zwischen uns breche. Das alles liegt sicherlich an diesem gottverdammten kuscheln. Wieso machte kuscheln manche Sachen kompliziert?

King of Japan - In love with the YakuzaWhere stories live. Discover now