Von Gaben und Göttern - Eine verbotene Legende aus der alten Zeit

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Einst schuf die große Katzengöttin, die viele Namen trug und sie noch immer trägt, die Katzen. Sie gab jeder eine magische Gabe, die sie schützen und der Natur von Nutzen sein sollte. Jede Gabe, jede Katze war einzigartig.

Doch eine Gruppe von Katzen hatten einen sogenannten Defekt. Sie konnten ihre Kraft nicht kontrollieren und es kam zu schrecklichen Kämpfen. Die Göttin sorgte dafür, dass ihre Gaben erloschen, um sie und die anderen zu schützen.

Es ist nicht klar, ob die Gaben aller Katzen, die den Defekt in sich trugen, ausgelöscht wurden, denn in den Schriften wurde immer mal wieder von ähnlichen Symptomen bei Katzen berichtet.

Daraufhin gab es nun eine Gruppe von Katzen, die keine Gaben besaßen. Da jede Gabe sich unterschiedlich vermehrt, gab es im Laufe der Zeit sehr viele Gabenlose, viele Katzenwandler und mehrere, deren Gabe ein Hauch magischer Vorahnung war, während sich die Traumfähigkeiten oder die starke Selbstheilung nur schleppend vermehrten.

Die Gabenlosen fingen an, den Begabten ihre Gaben zu neiden oder sie zu fürchten, je nachdem, wie mächtig, nützlich oder gefährlich sie waren. Wieder kam es zu Krieg und Verfolgungen. Die Göttin war erschöpft. Sie machte alle begabten Katzen zu Göttern, sodass die Gabenlosen ihnen nichts mehr anhaben konnten. Die ungöttlichen Nachkommen ihrer wurden von ihren eigenen Gaben geschützt, denn niemand kann eine Gabe auslöschen außer die Göttin selbst oder Katzen, bei denen sehr bestimmte Vorgaben eingehalten sind.

Manche Gaben waren gefährlich. Es gab sehr gute, nahezu unbesiegbare Kämpfer, Katzen, die sich blitzschnell selbst heilten oder solche, die die Zukunft voraussehen konnten.

Um unvermeidbare Schlachten zu verhindern, legte die Göttin einen Nebel des Vergessens über die Katzen und löschte die Gaben in ihnen fast aus. Nur ein kleiner Funke glomm in ihren Seelen weiter, bereit, ein Feuer zu entfachen, wenn es nötig war. Immer wieder kam es im Laufe der Jahrhunderte dazu, dass eine Gabe erwachte.

Manchmal geriet sie außer Kontrolle.

Manchmal sorgte sie für Misstrauen.

Manche Katzen konnten damit umgehen, manche verloren die Kontrolle.

Doch die Göttin schlief.

Der SternenClan beobachtete die Begabten argwöhnisch. Sie hielten den Plan der Göttin für unklug, konnten aber nicht eingreifen, denn die Katzen konnten noch nicht durch andere sterben, nur durch sich selbst. Es existiert ein Zitat von dem SternenClan aus dieser Zeit:

"Die Schatten bergen Magie, gefährlich wie noch nie. Sie wandern weit in der Dunkelheit, tief im Dunkel verborgen, lauern die größten Sorgen der Clankatzen. Sie bringen Unheil über die Welt. Sie sind Verräter. Der SternenClan ist ihr Feind. Sie sterben nicht, altern nicht. Das sind keine Katzen. Das sind Dämonen. Tötet sie."

Tatsächlich schienen die Katzen nicht mehr zu altern, wenn die Gabe in ihnen erwachte. Sie alterten nur innerlich, aber äußerlich blieben sie seit diesem Zeitpunkt gleich.

Sie nannten sie Schattenwanderer. Dunkelmagiere. Neue Jagden begannen. Der Schutz brach. Katzen wurden wegen ihrer schieren Macht grausam getötet, weil sie von anderen - und inzwischen auch Menschen - gefürchtet wurden.

Dabei waren diese Gaben noch harmlos. Und egal, wie viele Katzen sie töteten, die Gaben verweilten in der Zwischenwelt, bis sie in einem neuen Träger wiedergeboren wurden.

Die Göttin erwachte. Sie linderte das Leid der Schattenwanderer, indem sie die Gaben noch mehr versteckte. Manche Katzen vererbten sie von Generation zu Generation weiter, ohne irgendetwas davon zu wissen.

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