Kapitel 6

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Zu Hause als Miyu sich sicher war, dass nicht alle im Haus waren, nahm sie ihren ganzen Mut zusammen um mit ihrer Mutter über ihren Wunsch sprechen zu können. Dabei hielt das Mädchen eine Zeitschrift in den Armen, welche sie als Beispiel brauchen wollte. Sie erhoffte sich, dass es ihre Mutter verstehen würde. Dass sie wusste, wie Miyu sich fühlen musste.

"Mom.", sprach Miyu diese an. Sich mit dem Essen beschäftigt, blickte die Blondhaarige etwas über ihre Schulter. "Was gibt es denn?", wollte sie wissen und rührte gerade die Currysauce, welche es mit dem Reis geben würde.

"Es gibt da etwas..was ich mir wünsche.", begann Miyu zu sprechen und wurde von ihrer Mutter fragend angesehen. "Nanu, du kommst sonst nie mit einem Wunsch.", sagte sie noch leicht besorgt. In den Augen ihrer Tochter konnte sie ein Schmerz erkennen, welchen sie schon die ganze Zeit verborgen gehalten hatte. Die bräunlichen Augen richteten sich auf die Mode-Zeitschrift, welche sie bei Miyu schon öfters gesehen hatte.

"Ich..möchte eine Operation.", sprach Miyu nun aus und hörte hinter ihr etwas laut auf den Boden knallen. Ihr Blick glitt zu Akiteru, welcher seine Sporttasche fallen gelassen hatte und sie ungläubig angesehen hatte. "Du..willst..was?", fragte er schockiert, weswegen Miyu etwas schlucken musste.

"Ich will so wie sie aussehen. Ich will...schöner aussehen.", sprach Miyu weiter und klang dabei etwas unsicher. Obwohl sie den Mut dazu erfasst hatte, machte ihre Mutter sowie Akiteru sie wieder unsicherer.

"Aber Liebling. Du bist doch schön.", lächelte ihre Mutter, was Miyu so nicht annehmen konnte und die Tränen welche langsam hoch gekommen waren aus ihren Augen kamen. "Bin ich nicht!", schrie das Mädchen laut.

"Ich bin hässlich und genau das, sagen alle in der Schule!", rief Miyu unter Tränen. "Ich will nicht mehr so aussehen! Warum halten mich alle für so scheusslich? Warum nennen sie mich einen Ork?! Ich..ich habe es satt so aus zu sehen!"

So schnell wie ihre Mutter konnte, lief diese auf Miyu zu um ihr Gesicht in ihre Handflächen zu nehmen. "Denk doch nicht an sowas.", sprach die Blonde sanft und strich die Tränen von den Wangen. "Ich habe dir den Namen Miyu gegeben weil du seit du ein Baby warst, wunderschön bist. Lass dir nicht von anderen Kinder nichts einreden."

Weiter weinend, schloss Miyu ihre Augen. Jede Mutter würde doch so etwas sagen. Sie konnte nicht wissen, was wirklich los war. "Ich..ich will nicht mehr so hässlich sein. Alle..in der Schule mobben mich, beleidigen mich, lachen über mich..ich.." Ab da brach Miyu selber ab, welche nicht mehr darüber sprechen konnte. Es schmerzte viel zu sehr.

"Miyu, warum hast du nie mit uns darüber gesprochen?", wollte Akiteru wissen, welcher sich leicht hinkniete um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. Seine Körpergrösse hatte er von Vater geerbt was nicht immer ein Vorteil war.

"Weil..weil ich euch damit nicht belasten wollte.", kam es weinend aus ihrem Mund und wurde von ihrem grossen Bruder fest in die Arme genommen. Sein Blick glitt zu ihrer Mutter, welche wohl das gleiche gedacht hatte. Die Beiden hatten schon geahnt, dass irgendetwas in der Schule war, was Miyu so verändert hatte. Aber dass man Miyu gleich deswegen beleidigte, hätte keiner gedacht.

"Miyu, dein Name bedeutet Schönheit sowie ausgezeichnet. Egal welche Menschen etwas zu deinem Aussehen sagen sind eifersüchtig darauf. Du bist so wunderschön, wie du bist. Die Anderen haben keine Ahnung, was Schönheit wirklich bedeutet.", versuchte ihre Mutter erneut zu erklären. Allerdings sah sie, dass Miyu nicht glücklich war. Und das offenbar seit der Grundschule.

"Ich..ich habe nur..den Wunsch anders zu sein. Dazu zu gehören..schön zu sein..", weinte Miyu leise weiter und hatte sich diese Schönheitsoperation fest in den Kopf gesetzt. Keiner würde ihr Problem jemals verstehen. Keiner würde ihre Gefühle verstehen können.

"Ich..will doch einfach nur..dazu gehören.."

Innere Schönheit Oikawa FFWhere stories live. Discover now