Allein gelassen

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Finnley spürt Graysons durchdringenden Blick, der ihn wie ein unsichtbares Messer durchbohrt. "Nun, nun, was haben wir denn hier?" Graysons Stimme klang spöttisch, während er Finnley von oben bis unten musterte. "Ein Engel, der sich in die Welt der Sterblichen verirrt hat? Wie amüsant." Grayson hatte keine Ahnung wie Recht er damit hatte... oder doch?

Finnleys Herzschlag beschleunigte sich, als er sich Graysons spöttischem Blick ausgesetzt fühlte. Er wollte sich verteidigen, doch seine Worte blieben ihm im Hals stecken,  er fühlte sich ertappt während er sich der überwältigenden Präsenz des älteren Mannes gegenüber sah.

Zayn trat entschlossen vor und forderte Grayson auf zu gehen. "Genug, Grayson. Deine Neugier hat hier nichts zu suchen. Verzieh dich, bevor ich dich dazu bringe."

Grayson lachte nur spöttisch und blieb stehen, ungeachtet von Zayns Drohungen. "Oh Zayn, immer so herrisch. Aber du kannst mich nicht davon abhalten, das zu tun, was ich für richtig halte. Dieser Junge hat etwas an sich, das ich noch genauer erkunden möchte."

Zayns Augen funkelten vor Zorn, als er die Herausforderung in Graysons Blick sah. "Du wagst es, meine Autorität in Frage zu stellen? Das wird Konsequenzen haben."

Finnley spürte die Anspannung zwischen den beiden Männern und fürchtete, dass die Situation bald eskalieren würde. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als aus diesem gefährlichen Spiel herauszukommen, aber er wusste, dass er noch eine Weile in der Mitte dieses Machtkampfes gefangen sein würde.

Als Zayn aufstand und mit geballten Fäusten auf Grayson zusteuerte, spitzte sich die Spannung im Raum weiter zu. Selbst Charlie, der bisher gelassen und selbstsicher gewirkt hatte, verstummte plötzlich und wich zurück.

Die Anwesenden hielten den Atem an, als Zayn und Grayson sich gegenüberstanden, ihre Blicke Funken sprühend. Finnley fühlte sich wie gefangen zwischen den beiden mächtigen Männern, als ob er in einem Sturm gefangen wäre, der sich unaufhaltsam zu einem gewaltigen Unwetter zusammenbraute.

Grayson, der unbeeindruckt von Zayns drohender Haltung schien, lächelte kalt. "Ah, Zayn. Immer so impulsiv. Aber das wird dich nicht davon abhalten, mich herauszufordern, oder?"

Zayn knirschte mit den Zähnen und ballte die Fäuste noch fester. Sein Blick bohrte sich tief in Graysons Augen, voller Entschlossenheit und einer Prise Wut. "Fass ihn an und du bist Tod Grayson"

Die Atmosphäre im Raum wurde immer gespannter, als der Machtkampf zwischen den beiden Männern seinen Höhepunkt erreichte. Finnley spürte die Energie, die zwischen ihnen tobte, und fürchtete die Konsequenzen, die ihre Auseinandersetzung mit sich bringen würde.

"Zayn, Zayn", spottete Grayson, "ich hätte nicht erwartet, dass du so schnell deine üblichen Gewohnheiten aufgibst, um diesen kleinen Engel zu beschützen. Ist er wirklich so besonders?"

Zayns Miene blieb undurchdringlich, aber Finnley konnte die Anspannung in seinem Körper spüren. "Was ich tue, geht dich nichts an.

Grayson lachte spöttisch und machte eine wegwerfende Handbewegung. "Oh Zayn, du wirst weich. Du warst nicht immer so besorgt um das Wohl anderer. Was ist passiert? Hat dieser kleine dein kaltes Herz erweicht?"

Die Worte von Grayson trafen Zayn wie ein Schlag, aber seine Miene blieb undurchdringlich. Finnley spürte, wie die Spannung im Raum weiter zunahm, und fürchtete, dass diese Begegnung bald eskalieren könnte.

Zayn spürte die Absurdität seiner Handlungen, als er Finnley beschützte, jemanden, den er kaum kannte. Ein Moment der Klarheit durchzuckte ihn, und er hielt inne. Ohne ein weiteres Wort verließ er den Raum, und ließ Finnley allein zurück. Zwei seiner Bodyguards folgten ihm, bereit, seine Anweisungen auszuführen.

Finnley fühlte sich plötzlich verlassen und unsicher inmitten der Versammlung. Er hatte nicht erwartet, dass Zayn ihn alleine lassen würde, aber irgendwie war es ihm klar gewesen, dass Zayn nie auf sein Herz hörte. Und jetzt, wegen ihm, würde Zayn es sicherlich auch nicht tun.

Finnley fühlte sich verloren und unsicher angesichts der plötzlichen Abwesenheit von Zayn. Die Blicke der anderen Gäste schienen sich plötzlich auf ihn zu richten, und er spürte, wie sich eine unangenehme Enge in seiner Brust ausbreitete. Selbst Charlie, der zuvor freundlich und offen gewesen war, entfernte sich langsam von ihm, als ob er nicht mit ihm in Verbindung gebracht werden wollte.

Graysons grinsendes Gesicht, das ihn unverhohlen beobachtete, verstärkte nur noch Finns Unbehagen. Er konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass er sich inmitten von Wölfen befand, die nur darauf warteten, ihre Zähne in ihn zu schlagen.

Unsicher, wie er sich verhalten sollte, wusste Finnley nicht, wohin er gehen oder wen er ansprechen sollte. Ein Gefühl der Hilflosigkeit überkam ihn, und er sehnte sich plötzlich nach Zayns schützender Gegenwart zurück. Doch er wusste, dass er sich nun selbst behaupten musste, auch wenn er nicht wusste, wie. Mit zitternden Händen und einem beklemmenden Gefühl in der Brust blieb Finnley stehen und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen.

Verbotene Schatten: Engel der DunkelheitWhere stories live. Discover now