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Felix POV:

„Bald wirst du wohl wirklich nur noch mit meinem Geist sprechen können, Binnie."

Nachdem ich diese Worte ausgesprochen hatte, herrschte kurz Stille, bis ich im nächsten Moment auch schon die Türklingel hörte.

-War er jetzt ernsthaft zu mir rüber gerannt?

„Felix, du hast Besuch!" hörte ich dann auch schon meinen Dad durchs Haus rufen, als wäre mir dies noch gar nicht bewusst gewesen.

Leise seufzend schlürfte ich also aus meinem Zimmer Richtung Haustür, wo der Schwarzhaarige tatsächlich auf mich wartete.

„Du musstest nicht extra herkommen"- fing ich an, doch dann zog mich der Ältere auch schon in mein Zimmer.

„Wie kann ich dich jetzt bitte allein lassen? Was genau hat der Arzt gesagt, Lix?"

„Was würdest du tun, wenn du nicht weißt, ob du dein fünfzigstes Lebensjahr erleben wirst, Binnie?"

„Warum fragst du mich das denn jetzt auf einmal?"

„Weil... Weil ich nur noch drei Monate habe..."

„Oh Lix..." hauchte er leise und zog mich in eine Umarmung, während eine laute Stille uns umgab.

Eine Stille voller unbeantworteter Fragen und Sorgen, die uns beide unwohl fühlen ließ.

Aber wie sollte es in dieser Situation auch anders sein?

Eine Weile lang verblieben wir so, wobei ich dem Herzschlag des älteren zuhörte, was mich tatsächlich nach einer Zeit etwas beruhigte, während der Schwarzhaarige mir beruhigend über den Rücken strich.

Er wollte nicht, dass ich spürte, dass er ebenfalls Angst hatte, doch genau das tat ich.

Ich wusste jedoch auch, dass Changbin unheimlich stark war, sich mit duzenden von Fällen wie meinen schon auseinandergesetzt hatte, die Risiken genauso gut wie ich kannte.

Und trotzdem tat es weh...

„Und um deine Frage zu beantworten... Niemand weiß ob er überhaupt den nächsten Tag erleben wird... Jeder muss selbst entscheiden was er daraus machen will, auch du, Lix." sagte er dann schließlich, woraufhin ich ihn müde ansah.

„Ich möchte zum Strand, Binnie." sagte ich dann plötzlich, woraufhin mich der Schwarzhaarige verwirrt ansah.

„Jetzt? Es ist fast Mitternacht, Lix."

Doch ein Blick von mir genügte, um ihn dazu zu bringen, ja zu sagen.

Also schlichen wir uns leise aus dem Haus, da meine Eltern bereits am Schlafen waren und fuhren mit unseren Fahrrädern den kurzen Weg von meinem Haus aus zum Strand, meinem absoluten Lieblingsort.

Jetzt wo Changbin an meiner Seite war, fühlte ich mich schon viel besser.

Keine Ahnung wie er es schaffte, aber dank ihm konnte ich kurz so tun, als wäre alles okay.

Als wäre ich ein normaler, gesunder Mensch, ohne diese lästige Krankheit, die mir schon bald das Leben nehmen würde...

Auch wenn es unheimlich anstrengend war mich überhaupt aus dem Haus zu begeben, besonders nach diesem Tag, wollte ich es dennoch tun.

Diese Motivation war alles was mich noch am Leben hielt und ich durfte sie unter keinen Umständen aufgeben...

Der Strand war klein genug, um uns etwas Privatsphäre zu geben und da sowieso so gut wie niemand von diesem Ort wusste, hatten wir ihn an diesem Abend ganz für uns.

So saßen wir wenig später nebeneinander im Sand und sahen aufs Meer hinaus.

Und ich wünschte ich könnte all meine Gedanken ausschalten, die durch meinen Kopf jagten.

Ich wusste nicht, wie schnell sich meine Symptome verschlimmern würden.

Wie lange hatte ich noch?

Waren es Tage?

Wochen?

Sekunden?

„Lix..."

Changbin merkte, dass ich unruhig wurde, wollte wissen was los war, doch ich konnte gerade kein einziges vernünftiges Wort bilden.

„Ich... I-Ich..." stammelte ich leise, doch gab dann einfach auf.

-Warum versuchte ich es überhaupt noch?

Am Ende würde es sowieso auf das selbe Ergebnis hinauslaufen...

Doch als Changbin meine Hand sanft in seine nahm, lenkte mich allein diese Geste direkt wieder ab.

„Schon gut, du kannst mir auch einfach nur zuhören."

Ich liebte es, wenn er dies sagte, wenn er merkte dass ich gerade einfach nur jemand brauchte der da war.

Jemand der merkte wenn mein Körper nicht mehr funktionierte und mich nicht nur als einer seiner vielen Patienten sah, nein.

So hörte ich seinen Worten eine Weile lang still zu, bis meine Augen immer schwerer wurden und ich letztendlich in seinen Armen einschlief.

Wir beide waren Freunde und genau das hielt mich am Leben-mehr als alles andere...

Halluu, diese ff fängt etwas langsamer an, ich hoffe, das ist okay.
See ya!:33
Emi~

P.S.: Rechtschreibfehler korrigiere ich später ;;

B-PAN {Changlix<3}Where stories live. Discover now