Schatten der Vergangenheit - Tobi...!

Kapitel 4) Ja...?

Bitte das Nachwort lesen...!!!

Tobis Sicht...

„Ach Mensch, Jared, du hast echt nicht gelogen. Tobi ist großartig und er passt genau zu dir." „Danke Mum." „Deine Mum hat Recht. Pass bloß auf, dass er dir nicht wegläuft." Als Jareds Dad diese Worte ausspricht, legt Jared einen Arm um mich. „Keine Sorge, Dad, das habe ich nicht vor. Der hier gehört mir und das wird sich auch nicht ändern." Ich muss über die Worte schmunzeln und sie machen mich verdammt glücklich. Niemand kann sich vorstellen, wie sehr ich den Kerl einfach liebe.

Aber jetzt, wo ich seine Eltern kennengelernt habe, weiß ich woher Jareds toller Charakter herkommt. Seine Eltern sind einfach klasse. So witzig, cool und herzlich. Wir sind jetzt seit ein paar Stunden hier und haben schon so tolle Gespräche geführt. Heute habe ich Dinge erfahren, die ich noch gar nicht von Jared wusste. Zum Beispiel, dass er nie ein wirkliches Outing hatte, weil es einfach nie notwendig war. Er kam einfach irgendwann mit seinem ersten Freund nach Hause und das war für seine Eltern absolut kein Problem und einfach völlig normal. Solche Eltern wünscht sich wohl jeder.

Bei mir war das alles ein bisschen anders. Ich bin bisexuell, was ich zwar ziemlich früh gemerkt habe, aber lange für mich behielt. Doch irgendwann mit sechzehn sagte ich es meinen Eltern. Meine Mum hat direkt super reagiert, eigentlich wie Jareds Eltern. Aber mein Vater war erst nicht sehr begeistert. Heißt konkret, dass er ohne etwas zu sagen einfach das Haus verlassen hat und erst am nächsten Tag zurück kam. Und dann hat er fast zwei Wochen nicht mit mir geredet. Darunter habe ich sehr gelitten und es tat verdammt weh. Ich wollte doch einfach nur von meinem Vater akzeptiert werden.

Irgendwann kam er aber in mein Zimmer und wir haben lange geredet. Ich habe ihm meine Gefühlswelt versucht zu erklären und auch, dass ich immer noch der gleiche Tobi bin. Erst in diesem Gespräch verstand ich dann, dass er mich nicht hasste und sich auch nicht vor mir ekelte, sondern er es einfach nicht verstand und er gleichzeitig besorgt war, dass meine Sexualität mir Probleme machen könnte. Er hatte Angst dass mir Gewalt, Ausgrenzung, Mobbing und sowas passieren könnten. Irgendwann wurde ihm aber klar, dass ich stark genug bin, um sowas zu überstehen. Und seit diesem Tag ist zwischen uns alles wieder gut. Seitdem hat er kein mehr Problem damit und auch für ihn ist das alles einfach nur noch normal.

Ich bin heute so unglaublich froh, dass ich meinen Dad an dem Tag nicht verloren habe und er mich immer noch liebt. Keine Ahnung, was ich gemacht hätte, wenn es anders gekommen wäre. Aber darüber muss ich mir keine Gedanken machen.

„Andrea, das Essen ist wirklich lecker." „Danke, Tobi. Freut mich, dass es dir schmeckt." Sie schenkt mir nach ihren Worten ein freundliches Lächeln, was ich erwidere.

Ja, hier fühle ich mich wirklich wohl...

Zwei Stunden später sitzen wir alle zusammen im Wohnzimmer und während im Hintergrund Musik läuft, lachen, singen, tanzen und reden wir einfach nur total ausgelassen. Wir sind alle irgendwie in Partystimmung.

Doch irgendwann dreht Jared die Musik leiser und stellt sich mitten in den Raum. Wir anderen schauen ihn gespannt an, weil wohl keiner von uns weiß, was er zu sagen hat.

„Ich...ehm, also ich bin so glücklich, dass ihr euch so gut versteht. Eigentlich hatte ich aber keine Bedenken, dass ihr beide Tobi lieben werdet. Trotzdem ist man immer aufgeregt, wenn der Partner die Eltern kennenlernt. Jetzt kennt ihr Tobi und könnt vielleicht verstehen, warum ich diesen Kerl so liebe. Und Tobi? Ich bin einfach froh, dass du hier bist. Nicht nur heute hier in diesem Haus, sondern einfach in meinem Leben. Du machst mich jeden Tag einfach so unglaublich glücklich und ich merke jeden Tag aufs Neue, was für ein Glück ich mit dir habe.

Weißt du, man macht sich im Vorfeld immer so viele Gedanken, wann der richtige Moment dafür ist und wie man den am besten vorbereitet. Aber irgendwie ist dafür wohl nie der eine richtige Zeitpunkt."