Kapitel 7) Wir wollten nie wieder darüber reden...!

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Tobis Sicht...

Am nächsten Tag...

„Hey Bro, schön dich zu sehen. Na, wie sind Jareds Eltern so?" Ich komme gerade im Park an, wo ich mit meinen Freunden verabredet bin. Nach der heftigen Enthüllungen von gestern war die familiäre Stimmung ziemlich geknickt, weshalb wir alle uns einfach zusammen ein paar Filme anschauten, um runterzukommen.

Aber ich konnte mich überhaupt nicht auf die Filme konzentrieren, denn ich musste die ganze Zeit an Felix denken. Dabei sind mir sämtliche Erinnerungen von damals hochgekommen. Und in der Nacht war es noch schlimmer. Ich habe kein Auge zubekommen. Jared hat zum Glück nichts mitbekommen von meinem Problem. Ich weiß auch nicht, wie ich ihm erklären sollte, dass es mir nicht gut geht. Richtig, mir geht es nicht gut. Wobei das wohl noch untertrieben ist. Mir geht es beschissen!

Und jetzt bin ich hier, um meinen Freunden alles zu erzählen. „Ja seine Eltern sind nett." „Wow, dafür das sie nett sind, siehst du aber aus, als hättest du einen Geist gesehen. Was ist denn los?" Mein bester Freund Drake schaut mich besorgt an. Ihm konnte ich noch nie etwas vormachen. „Jungs, ihr werdet mir nicht glauben, was ich erfahren habe. Jared hat einen kleinen Bruder." „Warte...du sagst jetzt aber nicht, dass...Felix?" Ich sag ja, dass ich Drake nichts vormachen kann. „Ja Felix!" „Oh scheiße. Und... wie geht's ihm? War er auch da? Und wie hat er auf dich reagiert?"

Meine Jungs sehen jetzt alle ebenfalls so aus, als hätten sie einen Geist gesehen. Und Andy stellt die Frage sehr unsicher. „Nein Felix war nicht da. Jungs, Felix ist tot!" Ich schaue in geschockte Gesichter. Verständlich, denn sie haben sicher genauso wenig damit gerechnet wie ich.

„Tot? Was ist passiert? Hatte er einen Unfall? Wurde er Opfer eines Verbrechens?" Bei Drakes letzter Frage höre ich deutlich die Unsicherheit in seiner Stimme. So als würde er ahnen, was die Antwort ist. „Felix hat sich selbst umgebracht. Vor sieben Jahren. Wenige Tage nach unserer Abschlussfahrt und dem Abschluss. Er hat sich die Pulsadern aufgeschnitten."

Jetzt sehen meine Jungs nicht mehr aus, als hätten sie einen Geist gesehen. Sie sehen jetzt selbst aus wie Geister, da auf einen Schlag sämtliche Farbe aus ihren Gesichtern gewichen ist.

„W...was?" Drake schafft es nur dieses Wort zu flüstern, da ihm offenbar die Kraft für mehr fehlt. Aber wir haben es trotzdem alle verstanden.

„Meint ihr, er...hat er das wegen der...Sache getan?" „Andy, wir haben uns geschworen, dass wir nie wieder über diese Nacht reden würden." „Ja sorry Blake, aber dann kann Tobi nicht mit so einer Nachricht kommen."

„Man Jungs, ist doch egal, dass wir nicht mehr darüber reden wollten. Felix ist tot! Und ja, natürlich hat er das wegen dieser Nacht getan. Leute, wir alle haben ihn auf dem Gewissen!" Ich schaffe es nicht meine Tränen zurückzuhalten. Es ist mir aber auch gerade egal, dass ich vor meinen Jungs weine.

„Wissen seine Eltern die Wahrheit? Auch über dich?" „Glaubst du wirklich, dass ich hier noch stehen würde, wenn sie es wüssten? Sie haben keine Ahnung. Er hat ihnen zwar einen Abschiedsbrief hinterlassen, aber da stand nichts. Nichts über das Mobbing und nichts über die Abschlussfahrt. Im Gegenteil, er hat seine Familie in dem Brief sogar gebeten keine Nachforschungen anzustellen. Und sie halten sich bis heute daran." „Er hat nichts davon geschrieben? Warum?" „Warum? Weil er so eine Angst vor uns hatte und er so gebrochen war, dass er noch nicht einmal in der Lage war in seinen letzten Lebensminuten unsere Tat zu offenbaren." Bei dem Gedanken an seinen Brief zieht sich erneut alles in mir zusammen.

„Leute mir ist schlecht." „Gluckwunsch Kenny, dann weißt du ja, wie ich mich seit gestern fühle. Wir sind Mörder Leute. Wir haben Felix getötet in dieser verdammten Nacht."






Schatten der Vergangenheit - Tobi...!Where stories live. Discover now