Kapitel 9 - Väterlicher Rat

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Es war ein gewöhnlicher Morgen im Hause Tomlinson. Warmes Sonnenlicht schien durch die mit Fenster bestückten Wände und erhellten das Wohnzimmer. Die ruhigen Straßen kombiniert mit hellem Vogelgezwitscher, welches durch den winzigen Spalt des gekippten Fenster hallte, waren die einzigen Geräusche, die um diese Jahreszeit früh am Morgen zu hören waren. An diesem Morgen war alles ein wenig anders.

Johannah war schon früh auf den Beinen, um das Frühstück vorzubereiten. Die Vögel trällerten fröhlich ihre Lieder vor sich hin und wurden von dem ratternden und brummenden Geräusch eines Motors übertönt. Ein Schatten machte sich vor der Tür breit, gefolgt von einem leisen Schlüsselklappern. Ist er das? Johannahs Herz setzte für einen Augenblick lang aus.

Die Haustür öffnete sich vorsichtig. Aufgeregt lief sie dem Geräusch entgegen. "Ich bin zu Hause", flüsterte eine kräftige Männerstimme.

"Mark." Johannah fiel ihrem Mann um den Hals. "Du hast mir schrecklich gefehlt."

"Du mir auch. Ich bin froh, wieder zu Hause zu sein. Sind denn die Kinder schon wach?"

"Nein, noch nicht." Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, drückte Mark seiner Frau einen Kuss auf die Lippen.

"Gut. Dann habe ich dich noch ein bisschen ganz für mich allein", begann er an zu grinsen. Johannah wurde rot und genoss die wärmende Nähe von Marks Armen, die um ihren Körper geschlungen waren.

Louis öffnete nach diesem aufwühlenden Abend langsam die Augen. Zum Glück ist Wochenende, drehte er sich nochmal um und schlummerte vor sich hin. Der Duft von frisch zubereiteten Waffeln kroch unter seiner Zimmertür hervor.

Ist er... nach Hause gekommen? Mit einem Ruck setzte er sich auf. Sein Herzschlag erhöhte sich, als wollte sein Körper einen Sprint gen Ziellinie hinlegen. Ist er wirklich nach Hause gekommen? Louis versuche, seine Stimme ausfindig zu machen. Mit einem Satz sprang der braunhaarige Junge aus seinem Bett und eilte die Treppe hinunter.

Aus der Küche schallte fröhliches Gelächter. Für Louis war dieses Geräusch gleichermaßen fremd als auch bekannt. Lange war es her, dass im Hause Tomlinson von Herzen gelacht wurde. "Das ist wirklich zum Totlachen", ertönte eine ihm altbekannte Stimme, als Louis die Klinke zur Küche betätigte.

"Guten Morgen, Louis", begrüßte Johannah ihren Sohn.

"Oh, guten Morgen", drehte sich auch Mark in seine Richtung. Louis konnte seinen Augen noch immer keinen Glauben schenken.

"Dad?"

Lottie sprang energisch auf. "Ja! Dad ist nach Hause gekommen. Dad ist wieder da", bejubelte sie das jüngste Ereignis und strahlte bis über beide Ohren.

"Das sehe ich", löste Louis seine Anspannung für einen Augenblick und lächelte seiner kleinen Schwester entgegen. Blicke trafen sich.

Viele Wochen und Monate sind vergangen, seitdem sich die doch so ähnlich sehenden Tomlinsons Angesicht zu Angesicht entgegen geblickt haben. Zu viele.

Louis schnappte sich ein Brötchen aus dem kleinen Korb von der Mitte des reich gedeckten Frühstückstisches. "Ich habe es eilig. Wir sehen uns später", verschwand Louis blitzartig aus der Küche.

"Louis, warte!" Mark rief ihm hinterher und erhob sich vom Tisch. "Ich dachte, er freut sich, dass ich wieder da bin", ließ Mark seinen Kopf nach unten hängen.

"Gib ihm etwas Zeit. Für ihn es ungewohnt, dich wiederzusehen." Nun erhob sich auch Johannah und strich fürsorglich über die Schulter ihres Mannes, um ihn aufzumuntern.

Louis x Harry - Ozean PerleWhere stories live. Discover now