Akt 4 - Kapitel 1

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Ein Festmahl für Krähen

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Ein Festmahl für Krähen.
Akt 4, 301 n.A.E

In Westeros herrschte Frieden. Der König des Nordens wurde ermordet, Haus Stark war besiegt. Der Norden wurde von Roose Bolton gehalten, dem Lord von Grauenstein, während die Graufreuds weiterhin plünderten und mordeten und eine offene Rebellion schürten. Stannis Baratheon verweilte niedergeschlagen auf Drachenstein. Von Königsmund aus regierte Lord Tywin Lennister, die Hand des Königs Joffrey Baratheon über die Sieben Königslande, mit eiserner Faust. Doch eine Armee von Wildlingen marschierte Richtung Mauer. Und im Osten hielt eine junge Targaryen drei Drachen.
Ihr größter Sieg allerdings, Joannas größtes Glück kam mit ihrem Bruder. Sie waren wieder vereint, sie mit Jaime und Cersei Lennister, der dreiköpfige Löwe.
Sie musterte ihn, von der Chaiselongue aus, und erkannte ihn nicht wieder. Immer noch Jaime, dachte Joanna. Doch anders. Er verlor seine rechte Schwerthand, ohne welche er nichts ist. Er war ein goldener Löwe, ein überaus attraktiver Mann, mit langem goldenem Haar. Er sah aus wie die rechtschaffenen Ritter in den Märchen, stark und tapfer. Nun ist er verstümmelt und verbittert, gebrochen und nutzlos.
Qyburn versorgte seine abgeheilte Wunde, band roten Stoff um den Stumpf, und stülpte ihm etwas grob eine Prothese über, eine Hand aus vergoldetem Stahl. Der alte Mann, groß und mit wenig grauen Haaren auf dem Kopf, war Cerseis treuester und loyalster Berater. Joanna jedoch misstraute ihm.
„Ein Kunstwerk.", ließ sich der alte Kauz vernehmen. „Wahrlich, ein handwerkliches Meisterstück."
„Wenn sie Euch so gut gefällt, könnt Ihr Euch gern die Hand abhacken und sie behalten." Jaime hasste dieses Ding bereits jetzt schon.
„Du bist so undankbar.", wies Cersei ihn zurecht, an dem Weinglas nippend. „Ich habe tagelang mit dem Goldschmied die Details ausgearbeitet."
„Tagelang?", fragte Jaime skeptisch.
„Immerhin einen Nachmittag." Dass sie sich überhaupt die Zeit dazu genommen hat, das verwunderte Joanna doch sehr.
„Und? Wie fühlt es sich an?" Die goldene Hand saß perfekt auf dem Stumpf, war fest, wackelte und drückte nicht. Jaime zweifelte allerdings an dem Nutzen dieses Teils. „Ein Haken wäre praktischer."
„Elegant, finde ich.", äußerte Cersei. Wohingegen Joanna nicht gerade dieselbe Meinung teilte. „Wenn auch etwas wenig bescheiden.", sagte sie, mit sarkastischem Unterton.
Der von der Zitadelle verstoßene Maester Qyburn war im Begriff das Gemach zu verlassen, die Königin geleitete ihn zur Tür. „Danke für Eure Hilfe in der anderen Angelegenheit.", sagte sie. Mit einmal beendete ihr Bruder den Kampf gegen die goldene Hand, und hörte aufmerksam zu.
„Haben die Symptome nachgelassen?"
„Völlig verschwunden. Ich stehe in Eurer Schuld, Maester Qyburn."
„Kein Maester, Euer Gnaden, aber jederzeit bereit zu helfen." Zuerst sah der alte Mann zu dem Königsmörder hinüber, welcher ihm vom Stuhl vor dem Schreibtisch aus mit der goldenen Hand zuwinkte. Dann sah er zu Lady Martell, die wünschte er solle gehen, und deren Blicke mehr als tausend Bände von Abneigung und Missbilligung sprachen. Zuallerletzt nickte er der Königin Regentin zum Abschied zu, und zog von dannen.
„Seltsamer kleiner Kauz.", sagte Jaime.
„Ich hab ihn fast lieb gewonnen. Er ist recht talentiert, weißt du." Cersei schenkte sich nun schon das zweite Glas Wein ein.
„Welche Symptome?", fuhr er fort.
„Symptome, die dich nichts angehen."
„Du lässt ihn dich anfassen?", setzte er nach.
„Das wüsste ich jawohl.", protestierte Joanna. „Hör ihr nicht zu, lass dich nicht beirren, sie will dich nur wahnsinnig machen, und unglaublich eifersüchtig." Das wollte sie ihrem Bruder ersparen. Kaum wieder hier, und schon macht unser Schwesterlein ihn zum Narren.
„Ich war nur überrascht.", gestand Jaime an Joanna gewandt. „Pycelle hatte sie nie in ihre Nähe gelassen." Cersei saß sich neben ihrer kleinen Schwester, auf die Chaiselongue, nahm erneut einen Schluck des Süßen Roten aus Dorne. „Meinst du ich lasse mich von diesem alten Lustmolch berühren? Er riecht wie eine tote Katze."
„Ich hab noch nie an einer toten Katze gerochen." Wer tut das schon?, dachte Joanna. „Die riechen wie Pycelle." Also wahrlich bestialisch.
„Du trinkst mehr als früher.", merkte Jaime an.
„Ja."
„Wieso?" Cersei sah verbittert drein. „Mh, mal sehen. Du hast eine Schlägerei mit Ned Stark angefangen, und bist aus der Hauptstadt verschwunden. Mein Ehemann starb durch einen tragischen Jagdunfall."
„Das war gewiss schrecklich für dich." Jaime tat betont sarkastisch.
„Meine einzige Tochter wurde nach Dorne geschickt. Wir durchlitten eine Belagerung."
„Eine eher kurze Belagerung.", nahm Jaime zur Kenntnis.
„Joanna wurde von Stannis gefangen genommen."
„Was?" Ihr Bruder war bestürzt. „Davon wusste ich nichts." Wie auch?, dachte sie. Hat ja niemandem interessiert.
„Es ist nicht der Rede wert." Sie mimte die tapfere Löwin, den furchtlosen Drachen. „Binnen kurzer Zeit war ich wieder hier. Wie du siehst lebe ich, bin heil und unversehrt." Oberflächlich. In Joanna jedoch tobte noch immer ein Sturm aus Rachsucht, dafür, dass man ihr ihre Abstammung verheimlichte und ihr das Thronrecht vorenthielt.
„Und nun vermähle ich meinen ältesten Sohn mit einem verschlagenen Miststück aus Rosengarten.", fuhr Cersei fort. „Während ich ihren Bruder heiraten soll, einen ausgewiesenen Kissenbeißer, also..." Sie hob ihr Glas und nahm einen üppigen Schluck des roten Saftes.
Jaime saß sich neben Cersei und Joanna, alle drei Löwen auf der Chaiselongue. „Vater hat mich heute verstoßen." Oh, du armer Junge, Vaters Lieblingskind. „Er kann dich nicht verstoßen, du bist alles, was er hat.", betonte Cersei, lächerlich die grünen Augen verdrehend.
„Du vergisst Tyrion, und Joanna."
Seine kleine Schwester lachte. „Da ich unfruchtbar bin, hat sich mein Erbe für ihn gegessen." Wenn er das mal einsehen würde. Und sich in Erinnerung rufen würde, dass ich eine Targaryen bin.
„Du willst nicht wirklich bei der Königsgarde bleiben, oder?", fragte Cersei. Jaime rückte ihr näher, schloss die gute Hand um ihre, verschlang seine Finger mit ihren. Joanna grinste entzückt, erkannte, was er vorhatte. „Bei der Königsgarde zu sein, heißt ich lebe hier, im Roten Bergfried, bei Joanna, bei dir." Er legte Cerseis goldene Locken über die Schulter beiseite. Und er kam ihrem Gesicht noch näher, seinen heißen Atem spürte sie auf ihrer Wange. Jaime konnte sich nicht länger zurückhalten, wollte sie küssen. „Ich will dich."
„Nicht jetzt." Cersei lehnte ihn ab, wies seine Liebe zurück, stand auf, und entfernte sich ein paar wenige Schritte weit.
„Nicht jetzt? Wann dann? Ich bin seit Wochen wieder hier." Cersei hatte nicht ein Mal Jaime aufgesucht. Sie verbrachte zwar weiterhin die Nächte mit Joanna, doch von ihrem Bruder wollte sie nichts wissen, wollte von ihm keine Zuneigung und keine Zärtlichkeit. „Etwas hat sich geändert.", stellte er erschrocken fest.
„Alles hat sich geändert!" Zorn keimte in ihr auf, Seefeuer brodelte in ihren Venen. „Nach all der Zeit kehrst du zurück, ohne Rechtfertigung und mit nur einer Hand und erwartest, dass alles ist wie früher?"
„Wofür soll ich mich rechtfertigen?"
„Dass du mich verlassen hast.", sagte Cersei. „Dass du uns verlassen hast." Sie sah zu ihre Schwester hinüber.
„Meinst ich wollte gefangen genommen werden?"
„Ich weiß nicht, was du wolltest, du warst nicht hier. Du hast Joanna und mich allein gelassen." Es war hoffnungslos mit ihr. Hatte Cersei sich einmal in etwas verbissen, blieb sie auch dabei. Jaime musste seine Worte geschickt wählen, obwohl ihr Starrsinn ihn doch zur Weißglut brachte. „Jeden Tag in der Gefangenschaft hab ich nur an meine Flucht gedacht, jeden Tag. Ich hab Menschen ermordet, um bei euch sein zu können."
„Du hast zu lang gebraucht."
„Ich..." Er war maßlos entsetzt, sein Mund stand ihm weit offen. „Was sagst du da?"
Ihre Augen waren kalt wie grünes Eis. „Dass du zu lang gebraucht hast."
Ein Klopfen legte ihren Streit bei. „Verzieht Euch!", befahl der Königsmörder, während die Königin rief: „Kommt herein!" Letzteres war von mehr Gewichtung. Die Tür öffnete sich und ein Dienstmädchen trat heran, zaghaft und vorsichtig, sie machte sich klein. „Verzeiht mir, Euer Gnaden. Ihr sagtet, ich solle kommen, wenn ich was Wichtiges höre."
Joanna legte ihre Hand auf Jaimes Oberschenkel, spürte seine kochende Wut. „Kommt, Ser Jaime.", sagte sie, beruhigte ihn. „Lassen wir der Königin ihren Freiraum. Sie hat äußerst wichtige Geschäfte zu händigen. Das ist nicht leicht."
Mürrisch knurrend gab Jaime nach, folgte seiner kleinen Schwester auf Schritt, hinaus, in die Gänge des Roten Bergfrieds.
„Sie hat dich lange nicht mehr rangelassen.", stellte Joanna fest.
„Nicht mehr, seitdem ich von den Starks als Geißel genommen wurde und nun wieder hier bin."
„Das sind nun schon knappe drei Jahre.", rechnete sie zusammen. „Wahre etwas Abstand, gib ihr Zeit. Sie wollte immer nur dich. Sie wird schon wieder bei dir angekrochen kommen, du wirst schon sehen. Gedulde dich."
„An Geduld mangelt es mir." Und an einer Hand. Sie presste die Lippen aufeinander und verkniff sich diesen Kommentar. „In der Zwischenzeit kannst du ja mich nehmen." Sein Gang verlangsamte sich, seine Bewegungen hielten inne. Grün leuchtende Augen blickten in ihre. Damit hatte sie seine Aufmerksamkeit. Sie leckte sich mit der Zunge über die Oberlippe, knabberte an ihrer Unterlippe. „Ich will dich, Jaime.", sagte Joanna lüstern. „Und du willst mich. Cersei verschmäht dich, ich jedoch heiße dich willkommen, mit offenen Armen und gespreizten Beinen."
Seine Kiefermuskeln malmten, sein Blick lag gierig auf ihren Lippen. „Ich weiß, was du da tust."
„Und das wäre?"
„Du willst mich verführen."
„Schockierend. Wie bist du nur darauf gekommen?" Sie klimperte mit den Wimpern.
„Du streckst deine Brüste so weit raus, das sie beinahe aus dem Korsett springen." Er sah nach unten, auf ihr Dekolleté, wo sein Blick einen langen Augenblick wahrte, ehe Jaime erneut in ihre wollüstigen Augen aufsah. „Das wird nicht funktionieren."
„Aber das hat es doch sonst immer. Und dein Unvermögen, die Augen nicht ständig auf unangemessene Stellen zu richten, trägt sein Übriges dazu bei." Sie warf die aschblonden Locken über ihre Schultern, legte mehr Haut frei. „Aber gut, wenn Ihr nicht wollt, Ser." Joanna schenkte ihm ein breites Lächeln. „Dann ziehe ich meiner Wege und lasse mich von meinem Hohen Gemahl besteigen."
So weit kam sie nicht. Seine gute Hand schoss nach vorne, packte grob ihren Arm. Ihr Atem stockte. Aus dem festen Griff konnte sie sich nicht befreien, und Joanna wollte das so. Jaime zerrte sie in eine freie Kammer, knallte die Tür auf, schloss diese unbeholfen mit der Goldhand. Er drängte sie gegen den Tisch, voller Papiere und Karten, Siegelwachs und Kerzen. Ihre Münder waren nur einen Spalt weit voneinander entfernt. Ihr Herz raste, ihre Haut glühte.
„Das wirst du nicht tuen.", warnte Jaime sie, mit fester Stimme. „Du willst Oberyn auch gar nicht, das weiß ich. Joanna, dafür kenne ich dich zu gut." Er zog sie noch näher heran, und ihr Kleid spannte. „Du willst mich lediglich wahnsinnig machen, wie Cersei."
Seine Lippen trafen auf ihre, und es fühlte sich für sie anders an. Gut aber eben anders. Das Verlangen war nach wie vor dasselbe, doch die Härte seiner Bewegungen raubte ihr den Atem. Zähne und Zungen trafen aufeinander. „Du bist mein, Joanna.", raunte Jaime. „Sag es."
„Ich bin dein.", hauchte sie. Er küsste sie erneut, sündige Lust flammte in ihr auf. Unruhig fummelte er vorne an den Schnüren ihres Kleides. Die goldene Hand erschwerte ihm alles. „Lass mich dir helfen." Sie entkleidete sich selbst, strich den schweren Stoff langsam über ihre Schultern, reizte Jaime. Er jedoch war zu ungeduldig, hob ihre Schenkel an, drückte sie zurück, auf den Tisch. Sie half ihm sich von der lästigen Hose zu befreien, die Schnüre zu lösen. Dann drang er in sie ein. Joanna schlang die Beine um seine Hüften, und nahm ihn in ihr auf. Fester, tiefer, schneller stieß Jaime zu. Das einzige Geräusch waren ihre aufeinander klatschenden Körper. Joanna vergrub ihre Finger in sein Haar. Es ist so kurz, dachte sie. Und sind das graue Strähnen? Sie war empört. Kein goldener Löwe mehr.
Ein Stöhnen entfleuchte ihr, als er in ihre Unterlippe biss. Sie explodierte, zerbrach in reinster sündiger Lust und Leidenschaft. Joanna zog Jaime mit in den Abgrund, sie verloren sich in dem Sturm. Und es war anders, alles war anders. Ist ihm bewusst, wie sehr er sich verändert hat?

Er wollte eigentlich nur nach dem Rechten sehen. Er hatte Dienst, doch diese Nacht diente der Königsmörder ihr, der Löwin, dem Drachen.
Jaime Lennister saß auf der Kante des breiten Himmelbettes, unbekleidet. Das Lacken schlängelte sich um seine Beine. Er starrte gedankenverloren an die blanke Wand. Irgendwann schlief Joanna ein, nach dem sie sich heiß und innig geliebt hatten. Sanft schlummernd schien sie so rein und unschuldig, wie eine Göttin der Sieben, die Jungfrau höchst selbst.
Seine Schwester schlief ruhig und traumlos, bis die Kälte sie einnahm. Mit geschlossenen Augen tastete sie neben sich, fühlte Leere. Blinzelnd öffnete sie die grünen Augen, sah Jaime auf der Bettkante sitzend. Joanna stand auf, kam zu ihm, setzte sich hinter ihn, umarmte ihn, und biss ihm in die Schulter. Erregt drehte er seinen Kopf zu ihr. Sie presste ihre Lippen auf seine, küsste ihn gefühlvoll. Lange nicht mehr war Joanna so glücklich wie jetzt, so vollkommen. Fehlt nur noch meine süße Schwester.
„Du hast mich einschlafen lassen.", bemerkte sie, wanderte mit ihren Fingern zu dem Stumpf, die Goldhand hatte er abgelegt. Sie schreckte nicht vor ihm zurück, so wie er jetzt war. Daran konnte sie ohnehin nichts ändern. „Ich wollte dich nicht wecken. Du sahst so aus, als bräuchtest du Ruhe."
„Wir sollten unsere kostbare Zeit nicht verschwenden." Nichts währt ewig.
„Es wird viele weitere solcher Nächte geben."
„Nicht, wenn mein Gemahl sich dazu entschließt, hier zu schlafen, statt in Bordellen." Sie wusste von den Interessen Oberyns und seiner Mätresse Ellaria Sand. Dass sie beide sich gerne sexuell austobten, mit Männern und Frauen zugleich. Und es scherte Joanna keineswegs, solange er auch ihre Vorlieben nicht missbilligte.
Sie schnappte nach Luft, als Jaimes Finger zur Innenseite ihres Schenkels wanderten. „Hat er dich je angefasst?", fragte Jaime, seine Muskeln spannten sich an.
„Einmal, in unserer Hochzeitsnacht. Er war sanft zu mir.", beruhigte Joanna ihren Bruder. „Liebte mich, fickte mich, und ich verließ ihn im Anschluss. Fand bei Cersei mein Vergnügen."
Jaime streichelte Joanna, rückte immer weiter zu ihrer empfindlichsten Stelle vor, und sie wurde feucht. Begehren baute sich in ihr auf, Verlangen. „Wie geht es ihr?", fragte er sie weiter aus. „Viel lässt Cersei ja nicht durchsickern."
„Oberflächlich strahlt sie, irrlichtert. Sie fürchtet sich davor, jemand könne ihr ihre Stunde der Sonne rauben. Sei ich es, sei es Margaery, sei es Sansa."
„Sansa... Ich hatte ihrer Mutter etwas versprochen. Dass ich Catelyn Stark ihre Töchter zurückbringen würde. Nur ist sie jetzt tot." Mit einmal packte Joanna seinen Arm, während seine Finger sich weiter über ihre feuchte Mitte bewegten. Vor und zurück, und immer wieder dorthin, wo das Verlangen pochte.
„Beschütze sie.", keuchte seine Schwester.
„Was?" Er stockte, hielt irritiert inne.
Sie erschauderte. „Beschütze Sansa."
„Vor wem? Sie ist jetzt Sansa Lennister, das macht es ohnehin etwas schwieriger an sie heran zu kommen."
„Aber nicht unmöglich." Ihre Brust hob und senkte sich, und ihre Hüften drängten sich gegen seine Finger.
„Was soll ich tun, Joanna? Unsere Schwägerin entführen, und wohin dann? Wo wäre sie sicherer als hier?"
„Überall wäre sie sicherer als hier." Sie atmete abgehakt vor Aufregung. „Ich liebe dieses Mädchen, mehr als ich sollte. Ich liebe sie, wie als wäre sie meine eigene Tochter. Ich weiß selbst nicht, warum und wieso gerade sie. Es hat sich einfach so ergeben. Ich sollte Sansa nicht lieben, ich hätte Sansa nicht in mein Herz schließen sollen, dessen bin ich mir bewusst. Doch ich tat es.", flüsterte Joanna.
„Weiß Cersei davon?" Ihre Hüften zuckten, als Jaime einen Finger in sie schob, sie neckte, mit ihr spielte. Joanna zitterte. „Würde Cersei davon wissen.", keuchte sie. „Würde mein Kopf nicht länger auf meinen Schultern ruhen." Sie legte den Kopf in den Nacken, verlangte nach mehr, als Jaime noch einen zweiten Finger hinzunahm. „Ich erzähle ihr vieles, beinahe alles. Doch in dieser Sache, die mit dem Stark-Mädchen, kann ich mich einzig und allein dir anvertrauen, nur dir." Sie stockte, stöhnte. „Du hast dich verändert, Jaime. Bist ein anderer Mensch geworden, jemand, der mir fremd ist, und ich möchte ihn kennenlernen."
„Du kennst mich, Joanna.", flüsterte Jaime an ihren Lippen.
„Nein, nicht mehr."

The Three-Headed LionWhere stories live. Discover now