Chapter 1

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Der nachfolgende Text könnte politisch inkorrekte Wörter enthalten, sowie nicht ganz jugendfrei sein. Alle hier genannten Personen sind frei erfunden~
Viel Spaß beim Lesen ;)

Wisst ihr, was ein Wolfsrudel ist? Naja, wenn nicht dann erklär ichs euch. Ein mürrischer Kerl, der meint alle Mitglieder rumscheuchen zu können, eine Frau die ihm regelmäßig dafür in den Arsch tritt, und dann der Rest. Wie euch schon klar ist, spreche ich nicht von unseren kuscheligen vierbeinigen Freunden, sondern von Werwölfen. Und jetzt kommt mir nicht damit, so etwas gibt es nicht, denn ich stehe grad mittendrin in dem Chaos, das mein Rudel gerade schon wieder angerichtet hat.
"Riley!", brüllte ich und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. "Sag mir bitte, das ist nicht das, wonach es aussieht. Sag es einfach nicht." Sicherheitshalber machte der andere zwei Schritte zurück und lächelte leicht panisch, mit beschwichtigend erhobenen Händen. "Es ist nicht das, wonach es aussieht. Amber und Nate bringen das wieder in Ordnung." Ich drehte mich einmal im Kreis. "Wie zur Hölle willst du das wieder in Ordnung bringen?!" Riley sah sich etwas ratlos um. "Naja..." Er zupfte an der relativ zerfetzten Couch herum. "Panzertape?" Ich warf ihm einen wütenden Blick zu, unter dem er sichtbar schrumpfte. "Keine Ahnung, Dess. Aber, zu meiner Verteidigung, ich war nur am Teppich beteiligt." Ich seufzte auf. "Ich bin umgeben von Vollidioten." Riley wirkte beinahe beleidigt. "Verdammt nochmal, Nate ist der Alpha! Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen ihr habt ihn gestern total abgefüllt." Riley hustete. "Naja..." "Habt ihr doch nicht, oder?" Er lächelte verlegen. "Vielleicht ein bisschen?" Ich knurrte. Aussichtslos. Dieses Rudel war eine einzige Katastrophe. Ich war nur einen Tag lang weg - einen einzigen - und sie legten das Haus in Schutt und Asche. Gott sei dank lebten wir in einem Haus weit außerhalb der Stadt, sonst hätte man uns wahrscheinlich schon in Tierheim, Gefängnis oder Psychiatrie abgeschoben. Manchmal fragte ich mich ob das bei dem Haufen nicht auch klüger gewesen wäre. "Okay, ich fasse zusammen - während ich auf dem Treff war und unser verdammtes Rudel vertreten habe, habt ihr eine Hausparty veranstaltet, euch im Wohnzimmer verwandelt und das halbe Haus vernichtet. Richtig?"
"Ich glaube die eine Wand im ersten Stock ist auch kaputt", gab Riley zu. Ich machte auf dem Absatz kehrt und stieg über die Überreste unseres Tisches hinweg. Als ich im ersten Stock angekommen war, sah ich mich einem riesigen Loch entgegen. Glatter Durchbruch zwischen Rileys Zimmer und meinem. "Ihr habt meine Wand eingerissen", stieß ich hervor, beinahe sprachlos. "Wie ist das passiert?" Riley lugte um die Ecke. "Wow, bei Tageslicht betrachtet sieht das Loch wirklich größer aus. Nate und Amber waren verwandelt, und naja, die beiden werden manchmal ziemlich wild wenn Alkohol im Spiel ist und da..."
"Stopp. Ich hab gerade beschlossen dass ichs gar nicht wissen will. Wo ist er?"
"Ja das wäre die nächste Frage. Ich bin heute Mittag hier allein aufgewacht. Keine Ahnung wo die anderen alle sind." In mir rührte sich das dringende Bedürfnis, jemanden zu schlagen. Und das war nicht Riley. "Ich finde ihn schon. Du warst eh nur zu faul um zu suchen. Aber - du kommst mit!", befahl ich und packte Riley, der sich schon unauffällig verziehen wollte, am Shirt. Er seufzte ergeben und verfluchte wohl gerade meinen Status als Alphawölfin, trottete mir dann aber folgsam hinterher.
Kurze Zeit später hatte ich Nates Fährte - und die meiner anderen Chaoten - aufgenommen und fand sie schließlich alle schlafend auf einer Ebene im angrenzenden Wald. Manche waren noch nicht einmal zurückverwandelt. Waren betrunkene Wölfe nicht etwas wirklich Schönes? Direkt daneben war unsere Jagdhütte, und da ich Nate nicht entdecken konnte, vermutete ich ihn darin. Doch eins nach dem anderen. Ich stellte mich mitten in den Haufen aus verstreut liegenden Leibern, legte zwei Finger an die Lippen und stieß einen ohrenbetäubenden schrillen Pfiff aus. "Aufwachen ihr betrunkenen Wölfe. Mami ist daheim." So schnell hatte ich mein Rudel sich schon lange nicht mehr sortieren sehen. Wir waren übrigens mit unseren 10 Leuten ein eher großes Rudel. "Nick, Leroy, werdet euer verdammtes Fell los. Der Rest verhält sich ruhig und wartet hier. Ihr kriegt eure Predigt in 5 Minuten. Davor werf ich Nate aus dem Bett. Oder durchs Fenster. Das muss ich mir noch überlegen", brummte ich und ließ mein Rudel stehen. Schon als ich die Tür öffnete kam mir Amber entgegen. "Raus", zischte ich nur und sie bleckte kurz die Zähne, verließ dann aber die Hütte. Dann, als ich weiter hinein ging, sah ich bereits den schlafenden Nate im Bett liegen, tief und fest seinen Rausch von gestern genießend. Kurz blieb ich stehen und überlegte, stellte mich an die Seite des Bettes und zog spontan ruckartig an seiner Decke. Da er sich in diese bequem wie ein Marshmallow eingewickelt hatte, rollte ich ihn damit seehr zärtlich aus dem Bett und er landete mit einem überraschten Aufschrei unsanft auf dem Boden, eingewickelt in Kissen und Decke. Der Anblick ließ mich innerlich schmunzeln, aber ich behielt mein Pokerface. Nate fluchte und hielt sich den Hinterkopf, während er versuchte sich aus dem ganzen Durcheinander zu befreien. "Was soll das, Dess?" Ich stellte ihm einen Fuß auf den Brustkorb und beugte mich angriffslustig vor. "Was das soll? Ich frage mich, was das riesige Loch in meinem Zimmer soll!" Abrupt ließ er sich wieder zurückfallen. "Welches Loch? Scheiße, was ist gestern passiert?" Ich begann an meinen Fingern abzuzählen. "Die Couch sieht aus als hättet ihr sie als riesigen Kauknochen missbraucht, der Tisch ist in Einzelteilen im ganzen Wohnzimmer verteilt, im Fernseher steckt ein Highheel, an der Decke klebt eine Pizza, und nicht zu vergessen, das riesige Loch in meiner Wand!"
"Fuck", murmelte Nate. "Scheint so, als wärst du vollkommen schwanzgesteuert als Wolf deiner Freundin hinterher gerannt und irgendwie seid ihr Idioten durch die Wand gebrochen." Er sah mich mit wütend blitzenden blauen Augen an. Früher einmal hatte ich diesen Kerl geliebt, und jetzt brachte er mich jedes Mal aufs neue sehr effektiv auf die Palme. "Sorry", murmelte er halbherzig. Ich nahm meinen Fuß von seiner Brust und drehte mich um. "Dein Sorry kannst du dir dahin stecken, wo die Sonne niemals hinscheint, Süßer." Dann ging ich vor die Tür und sah mich einem sehr zerstört wirkenden Rudel entgegen. "Habt ihr euren Kater ausgeschlafen? Gut. Könnte mir dann einer von euch sagen was zur Hölle gestern passiert ist?" Nate kam hinter mir aus der Hütte, mit bloßem Oberkörper und sehr zerzausten blonden Haaren. Amber, die kleine, brünette Wölfin, stellte sich sofort an seine Seite und umschlang seinen kräftigen Oberarm. Ich war mir nie ganz sicher, was ich von Amber halten sollte - irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass sie mir ohne zu zögern einen Dolch in den Rücken rammen würde, sollte Nate das von ihr erwarten. Obwohl ich genauso ihr Alpha war wie Nate. Irgendwie hatte sie es mir übel genommen, dass ich ihn damals verlassen hatte, aber versucht, meinen Platz einzunehmen hatte sie dennoch. Und war gescheitert. Ich lächelte und knöpfte mir Nick vor, der am schuldigsten wirkte. Der Junge war gerade mal 16, schmal und blond und würde wohl immer wie ein kleiner Welpe reagieren. Ich legte ihm einen Arm um die Schulter. "Süßer, willst du mir vielleicht sagen warum unser Haus aussieht als hätte darin jemand versehentlich eine kleine Atombombe gezündet?" Er bewegte sich unruhig hin und her, starrte nach unten und scharrte mit seinem Fuß auf dem Boden. "Vielleicht haben wir ein wenig gefeiert. Und Leroy hat die Couch zerlegt, da hab ich ihn runter geschubst, er ist auf den Tisch gefallen, der Tisch ist auf Amber gefallen und daher kommt der Schuh im Fernseher. Und die Pizza war ein Unfall." Seine großen blauen Augen wirkten unglaublich mitleidig. "Tut mir Leid, Dess." Mein ganzes Rudel ist ein Unfall, dachte ich nur und verkniff mir ein Stöhnen. Ich blickte rüber zu Leroy, der immer noch in seiner Wolfsform, und offensichtlich wieder eingepennt war. "Okay, ihr geht jetzt rein und räumt das Haus auf. Alle. Bis auf Nick - Kleiner, holst du mir bitte mal einen Rasierer und die grüne Farbe aus dem Bad? Danke."

Wolf Pack - Completely InsaneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt