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Allah'ım, ich kann es immernoch nicht glauben. Bin ich jetzt echt mit Enes Meral zusammen? Er hat mein Herz Stück für Stück für sich gewonnen, obwohl ich wusste, ich dürfte das nicht. Schlechtes Gewissen habe ich immernoch wegen Leyla, aber wahrscheinlich hat Enes dieses Gefühl tausend Mal stärker als ich. Ali. Aber was trauert er mir nach, wenn der eine Freundin hat?

Seufzend öffnete ich die kaputte Haustür, und rief kurz 'Ben geldim! Ist jemand da?'  doch erhielt keine Antwort. Es ist schon spät Abend, und meine Mutter sollte eigentlich schon da sein. Abi hat heute Nachtschicht.

Zurzeit habe ich es echt stressig mit Schule und Arbeit, ich habe gefühlt gar keine Freizeit mehr. Langsam bemerke ich auch, wie ich im Laufe des letzten Monats abgenommen habe, aufgrund Stress. Baggy Kleidung ist zurzeit meine Rettung - mein Bruder würde sauer werden, wenn er sehen würde wie stark und schnell ich annehme.

Einen Brief hielt ich in meiner Hand, den ich vom Postkasten vorhin geholt hatte. Es ging wieder um die Miete, wenn wir es nicht im Laufe der nächsten Woche bezahlen, müssen wir raus. Ich wollte einfach losheulen.

„Anne?“, rief ich noch einmal, während ich den Flur hindurchschlenderte und die Lichter anmachte. Im Wohnzimmer angekommen, hörte ich plötzlich etwas knallen.

„Bismillah!“, schrie ich mit geschlossenen Augen, aber als ich diese geschockt wieder öffnete, glaubte ich nicht, an das was ich sah.

„Happy Birthday, to you! Happy Birthday, to you! Happy Birthday, liebe Melek, Happy Birthday, to you!“, sang meine Mutter, Abi, Tolga, Rüya und mein Freund.

Rüya  stand mit Tolga neben mir, hielt in ihren süßen kleinen Händen die Confettikanone. Wahrscheinlich hat Tolga ihr geholfen, diese platzen zu lassen.

Während mir Tränen in die Augen stiegen, kam Enes, der gerade eben neben der großen, pinken Torte gestanden war, zu mir. Er hatte sich schick gemacht, seine lockigen Haare hatte er definiert. Enes hat eine schwarze Stoffhose mit einem schwarzen Hemd kombiniert, was unglaublich gut an ihm aussah.

„Aber- ich kann es einfach nicht glauben!“, hauchte ich nun, während ich die auf meinen Wangen herunterkullernden Tränen von meinen Wangen wegwischte. Vor lauter Stress habe ich meinen eigenen Geburtstag vergessen! Sowas ist mir auch noch nie passiert.

Enes strich mir die Tränen von meinen Wangen, wobei ich direkt zu meinem Bruder blickte. „E-enes mein Abi!“, flüsterte ich, während er nur grinste. „Gel buraya.“, lächelte er, während er mich in die Arme schloss. Was denkt er, was er vor Abis Augen macht? Will er persönlich von Abis Hand sterben?!

„Bist du ver-“, fing ich an, jedoch er gratulierte mir, „Iyi ki doğdun meleğim.“

Wir hörten ein lautes Husten, und trennten uns voreinander, natürlich war es von meinem Bruder. „Schau her du Adanalı, wenn du nur ansatzweise meine Schwester traurig machst, bist du Tod. Wehe du machst dasselbe wie bei Leyla-“, mein Abi sah ihn Todernst an, woraufhin ich schluckte, „Vallah nein! Sie ist anders als die bisherigen - Ich habe mich verliebt in sie, niemals würde ich dem Mädchen, welches mein Herz gestohlen hat, wehtun!“

Das hoffe ich mal Herr Meral.

Ich nahm jetzt Rüya in meine Arme, die mir ebenfalls gratulierte. Mit ihr in meinen Armen umarmte ich kurz Tolga - was wahrscheinlich zu lang für Enes War, weil er uns trennte - und letztendlich meine weinende Mutter. „Du bist so groß geworden!“, sie schüttelt ihren Kopf, „Allah bahtını açık eğlesin inshallah!“

Mama das sagst du täglich. Aber dankeschön.

„Ihr hättet euch nicht so viel Mühe geben müssen! So eine große Torte, so viele Geschenke - Danke an euch alle!“, lachte ich zum ersten Mal nach Tagen. „Danke deinem Sevgili.“ - „Anne!“, knurrte mein Bruder - „Dankeschön.“, sagte ich nun zu ihm gewandt und umarmte ihn noch einmal.

𝙙𝙞𝙜𝙚𝙧 𝙮𝙖𝙧𝙞𝙢, 𝘮𝘦𝘳𝘰Where stories live. Discover now