| 28 |

48 3 5
                                    

„Enes!"

Wir waren vor meinem Klassenzimmer, wobei er meine Hände hielt. Die Spannung war in mir so groß, sodass ich zitterte und seine Hände wortwörtlich zerdrückte.

„Entspann dich meleğim."

Wie ich es liebte, wie er mich zu seins erklärte, wenn er meleğim sagte. Seine Worte beeinflussten nur meine Psyche, aber mein Körper war immernoch angespannt.

„Wie soll ich nur? Gleich bekomme ich mein Endjahreszeugnis!", meine Hände wurden schwitzig, da ich ganz und gar unter Disstress war. Meine Zukunft hängt von meinen Noten ab. Ich hatte so fleißig dieses Jahr gelernt, nebenbei gearbeitet und auch noch den ganzen Stress mit Leyla erlebt. Enes ist zwar saß schönste, was mir bisher passiert ist, aber jedoch bin ich wegen seiner Familie zurzeit auch unter Strom.

Und inzwischen, wir müssen raus aus unserer Wohnung. Weil wir die Miete lang nicht mehr zahlen konnten. Aber das würde ich Enes nicht direkt erzählen, weil er mich und meine Familie direkt finanziell unterstützen möchten würde, was ich nicht will. Er soll nicht wegen mir auch nicht Kredite auf sich nehmen.

„Ich bin mir sicher, dass du die beste des Jahrgangs bist.", ermutigte er mich.

Er ist extra heute, am letzten Schultag von mir, in die Schule gekommen. Enes hat schon seit letzte Woche aus, hat nun sein Abitur ganz absolviert. Die Mühe die er sich gegeben hatte, war bewundernswert, immerhin hat er einen Schnitt von 2,4 geschafft, worauf ich stolz bin.

Nun wird er nach den Sommerferien in die Uni, aber ich werde hier alleine sein. Dieser Gedanke machte mich fertig. Nicht, dass ich ihm nicht vertrauen würde. Ich vertraue den Frauen dort nicht, jeder schmeißt sich um seinen Hals, egal ob er es will oder nicht.

Eigentlich war alles gerade im richtigen Weg. Nur wie erwähnt, seine Familie. Sein Vater will mich nicht, Ali hingegen ist mit Enes wegen mir zerstritten.

Die Schuldgefühle lassen mich seit Tagen nicht schlafen.

„Der Lehrer kommt-", fing ich an, und wollte schon in mein Klassenzimmer eilen, wobei der große 19-jährige mich zurückhielt.

Meine Augenbrauen schnellsten in die Höhe, wobei er mich fest umarmte. Ich zog seinen Duft tief ein, welcher mir Geborgenheit gab. Kurz küsste ich seine Wange, als niemand zu uns sah. 'Seni seviyorum', hat er noch, bevor er mich gehen ließ, gesagt. Aber hätte ich gewusst, dass es unsere letzte Umarmung, sein letztes 'Seni seviyorum' ist, hätte ich es mehr als nur genossen.

„Pardon?"

Zuerst bemerkte ich es nicht, dass jemand nach mir schrie. Aber als ich eine Frau neben mir auftauchte, die mich außer Puste ansah, stoppte ich.

„Melike abla?"

Die Stiefmutter von Enes. Rüyas Mutter.

„Gel, otur Melek-", neben uns war eine Bank, auf die wir uns nach kurzer Stille hinsetzten. Es war kurz nach Schulschluss, Enes wartet mit Tolga in der Shishabar auf mich. Wir wollten heute Abend mit Enes schick essen gehen, um den Schuljahresende zu feiern.

Ich glaube, du weißt worum es geht.. Um Enes."

Sie klang traurig, aber ernst zugleich. Bevor ich irgendwas sagen konnte, nahm sie schon meine Hand in ihre.

„Allah, bahtını açık eğlesin, du bist so hübsch mashallah.", fing sie an, jedoch seufzte nachdem ich mich bedankte, „Aber dein kısmet ist nicht Enes. Ihr seit aus unterschiedlichen Welten."

Sofort spürte ich den Kloß in meinem Hals. Die Tränen verdrängte ich, wollte meine Hand wegziehen, jedoch ließ sie es nicht zu.

„Enes hat echte Gefühle für dich, und das ist er nicht gewohnt. Er hatte bisher nur einmalige Sachen, deshalb war es seinem Vater auch egal, wenn er mit ärmeren Mädels was kurz hatte. Aber nun, da es Ernst mit dir aussieht... Enes hat sich sehr schlecht mit seinem Baba verstritten. Sein Vater hat seine Kreditkarten weggenommen, sein Auto, sein Handy, und evlatlıktan reddetmesine çok kalmadı."

Sie klang traurig und ihre Stimme zitterte. Ihr schweres Makeup versteckte nun ihre wahren Gefühle nicht mehr.

„Naja sein Vater auf eine Seite, Ali, sein Bruder redet mit ihm auch nicht mehr. Sie waren noch nie so, sie sind unzertrennlich gewesen. Aber anscheinend hat Ali auch Gefühle für dich, und wechselt kein Wort mit Enes, außer wenn sie streiten. Rüya, ihrer Psyche tut das ganze Geschreie genauso wenig gut. Sie kommt mit Albträumen zu mir nachts, weinend. Ich kann das nicht mehr ertragen."

Da sie angefangen hatte zu weinen, weinte ich nun auch. Ich schüttelte meinen Kopf, wollte das alles nicht hören, nicht wissen. Alles ist meine Schuld. Ich hätte von Anfang an wissen müssen, dass ich zu ihm nicht passe. Wie konnte ich mich verblenden lassen? Wie konnte ich mich nur verlieben?

„Alles auf eine Seite, Enes selbst geht es schlecht. Er ist ganzen Tag draußen oder in seinem Zimmer eingesperrt. Man kann ihn nicht erreichen, zum Essen kommt er auch nicht runter. Ich habe keine andere Wahl mehr Melek, verstehe mich. Bitte mach was. Ich flehe dich an, trennt euch."

Genau in diesem Moment brach meine kleine Welt zusammen. Es fühlte sich an, als ob mein Herz aus meiner Brust gewaltsam gerissen wurde.

Die Frau vor mir, bettelt mich wortwörtlich an. Was sie mir in den nächsten Minuten erzählte, ließen mich vor Schuldgefühle lebend sterben.

Enes, ich liebe dich über alles in dieser Welt. Mehr als ich mich selbst liebe. Und ich liebe dich so sehr, sodass ich mich sogar von dir distanzieren würde, damit es dir gut geht. Aşkım.. meine erste und letzte Liebe, verzeihe mir. Ich habe es mir nicht ausgesucht, arm zu sein.

Es tut mir so leid, dass der Upload so spät kam 😭
Auf jeden Fall, werde ich nun mehr uploaden können, das hmdl diese Klassenarbeitsphase nicht mehr so heftig ist💞

Schreibt mir bitte immer für Motivation, ich liebe eure Kommentare!!

ilysm, xoxo<33

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 15 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

𝙙𝙞𝙜𝙚𝙧 𝙮𝙖𝙧𝙞𝙢, 𝘮𝘦𝘳𝘰Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt