Grace Notes (Felix Lobrecht FF)

72. Abwärts

Kurze Anmerkung: Das Kapitel ist entstanden, bevor die ganzen Infos zum neuen Club rausgekommen sind. Deswegen hab ich alles anders beschrieben, als es jetzt wirklich ist. Aber ich denke, es ist klar, dass die Story nicht alles realistisch abbildet. 😉

Abwärts

„Hey!" Lucia kam freudestrahlend auf Marie zu. Die beiden Freundinnen umarmten sich.

„Na?" Marie sah sie an. „Endlich frei?"

„Freier Abend immerhin, ja." Lucia stöhnte und verdrehte theatralisch die Augen, ehe sie lachte. „Na, ich beschwer mich nicht. Dienstreisen wie die hier sind okay, wenn ich dafür auch noch meine beste Freundin besuchen kann."

„Ja, ist doch perfekt", fand Marie nun auch. Sie schaute sich kurz um. Sie hatte Lucia an der Bushaltestelle abgeholt, nicht weit von Felix' und ihrer Wohnung entfernt. „Wollen wir spazieren gehen? Du hast schon gegessen, oder?"

„Fürs erste bin ich satt, ja. Aber du... hast du eigentlich auch so Heißhungerattacken und so?" Interessiert schaute Lucia auf Maries Bauch.

„Na ja, ich hab jedenfalls immer was dabei", erklärte Marie. „Die Übelkeit ist zum Glück weg inzwischen. Da musste ich morgens schon immer im Bett nen Keks mümmeln. Aber bis heute Abend nach der Show hätte ich auch schlecht durchhalten können. Ich werde dann in letzter Zeit auch echt richtig launisch, wenn ich hungrig bin."

Lucia lachte. „So ne Phase hattest du als Teenager aber auch mal, oder?"

„Stimmt." Marie schmunzelte. „Aber jetzt hab ich ne bessere Ausrede dafür. Hm..." Sie deutete die Straße entlang. „Lass doch ne Runde drehen, ja? Und dann fahren wir gleich nach Mitte."

„Okay. Ich freu mich übrigens echt, dass das heute Abend ist. Richtig guter Zufall, wenn ich schon mal in Berlin bin. Ist Felix aufgeregt?"

„Schon, ja." Marie schaute nach links und rechts, ehe sie beide die Straße querten. „Dass er heute Abend moderiert und ein, zwei Bits testet, ist das kleinere Problem. Aber da ist natürlich viel Aufregung jetzt, ob der Club so laufen wird, wie er es sich erhofft."

„Na, aber mit seinem Namen und seiner Unterstützung wird das doch sicher laufen, oder?"

Marie zuckte mit den Schultern. „Er ist schon ganz gut vernetzt natürlich, klar. Und Julian meinte, solange da niemand so wegen Konkurrenz und so weiter irgendwie miese Stimmung machen wird... also es gibt ja noch mehr so Clubs in Berlin, aber die kooperieren auch eher und... also dann wird das schon was werden, klar. Felix hat das auf Insta beworben. Der Podcast ist ja noch in der Sommerpause. Probleme, den Laden vollzukriegen, hatten die aber nicht. Sind jetzt sicher viele Touris, die kommen, aber das ist ja okay. Die haben in den letzten Wochen schon ein paar Abende exklusiv veranstaltet, so zur Probe. Mit geladenen Gästen und dann hat ein Radiosender hier für einen Abend Tickets verlost. Lief alles ganz gut. Einmal ist die Technik ausgefallen, aber das haben die wieder hinbekommen. Dafür wird es heute dann sicher glatt gehen."

„Du wirkst aber auch so ein bisschen aufgeregt, kann das sein?" Lucia sah sie von der Seite an.

Marie lächelte. „Na ja. Ich krieg das ja alles mit, wenn Felix im Stress ist. Ich war auch oft mit ihm da in den letzten Wochen. Angeblich kann ich ihn ja beruhigen bei so was, aber..." Sie hob die Schultern und lachte. „War echt viel los einfach. Viel, was er machen musste. Oder meinte tun zu müssen. Der ist ja da etwas eigen. Und stur. Richtig sturer Bock manchmal. Bin froh, dass ich so direkt nicht mit ihm zusammenarbeite."

„Aber zwischen euch ist alles okay?"

Verdutzt blieb Marie stehen und sah ihre Freundin an. „Ja, klar. Wie kommst du darauf?"