25| Abgeziehlt

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Welcome to the Fire
Willyecho

Charlie

Die Teams wurden ausgelost.

Was wahrscheinlich besser für alle war, dennoch konnte ich mir ein verstohlenes Grinsen nicht verkneifen, als mein Name vorgelesen wurde, und ich auf die Seite der Halle ging, in der auch Benji stand. Lächelnd stellte ich mich neben ihn und beobachtete, wie die weitern zu ihren Teams schritten. Ein paar der kräftiger gebauten Jungs machten mir Angst. Würden sie mit voller kraft einen Ball schleudern, konnte das gefährlich werden. Aber in diesem Spiel ging es auch um Schnelligkeit und Taktik. Ich beobachtete die Leute, die sich unser Team anschlossen.

Es sah ganz gut aus, bis Gwaines Name vorgelesen wurde. Ich hielt die Luft an. Unsere Blicke begegneten sich, als er auf die gegünberliegende Seite stapfte. Er war im Gegnerteam. Ich atmete tief durch, ignorierte das Kribbeln in meinen Fingern. Benji stieß mir spielerisch in die Seite, »Das wird lustig.« Ich nickte zustimmend, obwohl ich mir da nicht mehr ganz sicher war. Verstohlen schielte ich zum anderen Team, zu ihm wie er seine Schultern kreisen lies, seine Muskeln streckte. Er würde doch nicht ... ich wusste, dass Gwaine auf Akademischer Sicht ein guter Geegner war, aber das hier war ein Spiel. Ein bisschen Spaß. Sicherlich würde er vernüftig bleiben. Ich streifte meine feuchten Hände an meiner Hose ab, als wir uns in der Halle verteilten.

Der Pfiff von Davenport hallte durch die Sporthalle, und das Spiel begann. Sofort sprangen die Spieler in Aktion, griffen nach den Bällen und warfen sie mit voller Kraft. Der erste Ballregen war brutal. Es dauerte keine Minute, bis das erste Aufeinandertreffen stattfand: Ein harter Treffer direkt in die Brust, und der Spieler taumelte rückwärts, bevor er das Spielfeld verließ. Shit, das sah schmerzhaft aus.

Ich ging gerade in die Hocke, als einer der Bälle in griffweite kam. Schnell hastete ich vor und bekam ich zu fassen. Shit, waren die nicht ein bisschen zu hart für diese Art von Spiel? Ich hatte keine Zeit, weiter darüber nachzudenken. In dem Moment in dem ich wieder auf die Beine sprang, schnellte ein Ball hautnah an meinem Ohr vorbei. Bestürzt versuchte ich den Schützen ausfindig zu machen und fand ein paar bekannter grauer Augen. Gwaine legte fast schon spöttisch den Kopf schief, während ich mit den Zähnen knirschte. Ich schleuderte meinen Ball in seine Richtung, doch er war zu schnell. Er knallte auf den Boden, bevor er ihn sich schnappte. Ich sah das aufblitzen eines Grinsen, bevor ich ruckartig in Deckung gehen musste. Ich verkniff mir ein Fluchen.

Er hatte zielgerichtet den Ball auf mich geschleudert, mit einer Intensität, die keinen Zweifel ließ. Ich wich einem weiteren Wurf aus, der knapp an meinem Kopf vorbeizischte, und spürte, wie das Adrenalin in meinen Adern pulsierte. Meine Augen suchten das Spielfeld ab, fanden ihn, wie er bereits wieder einen Ball in der Hand hatte, und meine Hände ballten sich zu Fäusten. Er wollte es also darauf anlegen, hm? Es war nicht nur ein Spiel, es war eine Herausforderung – und ich nahm sie an.

Ich schnappte mir einen der Bälle und schleuderte ihn in Richtung seiner Weichteile. Er wich aus, seine Augen nun feurige Schlitze. Ich zuckte mit den Schultern: Du wolltest es so, Moreau.

Während die anderen Spieler hektisch hin und her rannten, ihre Taktiken anpassten und versuchten, sich gegenseitig abzulenken, fokussierte er sich ausschließlich auf mich.  Dass dachte ich jedenfalls, bis sein Blick hinter mich wanderte, und der Ball der eigentlich für mich bestimmt war, an mir vorbei flog. Ich jedoch war schneller. Ich bekam Benjis Shirt zu fassen und zog ihn aus der Ziellinie. Stolpernd krachte er gegen mich.

»Wow, shit!« Wir hielten uns gerade noch aufrecht, taumelten ein paar Schritte nach hinten. Dankend klopfte er mir auf die Schulter, »Danke, man.« Ich wollte mich gerade wieder dem Spiel widmen, als ein kurzer Schiller Schrei die Spieler erstarren ließ. Eines der Mädchen des Gegnerteams war umgeknickt und saß nun fluchend am Boden der Halle. Davenport blies in seine Pfeife und verkündete eine kurze Pause für die restlichen Spieler, während er und ein paar weitere Spieler ihr zu Hilfe eilten.

Vielleicht sollte ich auch nach ihr sehen, doch die Traube um sie herum war schon groß genug, und meine Gedanken waren schon von etwas anderem benebelt. Wutentbrannt steuerte ich auf Gwaine zu, der zu den Wasserfalschen marschiert war. Ich wirbelte ihn zu mir herum, schlug ihn damit praktisch die Flasche von den Lippen. Das Wasser lief nun seinen Arm hinab, »Was zur Hölle-?«
»Was wird das, Moreau? Hm?«

Als hätte er keine Ahnung was ich meine, wischte er sich die Tropfen vom Kinn. Ich wollte ihn schütteln. »ist es wegen Gestern? Hast du es deswegen auf mich abgesehen?« Ein verächtliches Schnauben entkam ihm, »Nimmst du dich nicht gerade ein wenig zu wichtig, Meadows?«
»Du willst mir also erzählen, dass du mich nicht bewusst aus dem Spiel kicken willst, weil ich deine ach so fragilen Gefühle verletz habe?« Durch seinen Blick huschte etwas dunkles. Er lehnte sich ein Stück zu mir hinab, »So funktioniert eben das Spiel. Kommst du damit klar? Aber keine Sorge, ich werde nicht gewinnen, weil ich ein Moreau bin, sondern weil du einfach nicht das Zeug dazu hast.« Ich kochte vor Wut. »Du verdammter-!« Ein Pfiffen ertönte und als ich über meine Schulter blickte, sah ich, wie die anderen wieder auf ihre Seiten gingen. Das Mädchen saß nun auf den Stufen der Tribüne.

Als Gwaine an mir vorbei ging, klopfte er mir fast schon aufbauend auf die Schulter, doch bevor er das Feld wieder beteten konnte, packte ich sein Handgelenk, hielt ihn fest, »Ich weiß, dass du mir den Sieg nicht gönnst. Aber lass wenigstens Benjij da raus.« Ich wollte es wie einen Befehl klingen lassen, doch meine Lippen machte es zu einer erbärmlichen Bitte. Seine Augen verengten sich als er sich aus meinem Griff befreite. »Er ist auch mein Gegner, oder nicht?«
»Gwaine

Er stapfte auf seine Seite, wischte sich mit seinem Shirt den Schweiß von der Stirn. Mit einer Wut wie krabbelnde Armeisen unter meiner Haus, ging ich ebenfalls wieder auf meine Position. »Alles okay?« raunte Benji, als dieser sich wieder neben mich stellte. Ich nickte, mein Kopf nur darauf aus, so schnell wie möglich den nächsten Ball zu erwischen. Ein erneuter Pfiff und das Spiel nahm wieder fahrt auf.

Links und rechts wurden Spieler getroffen und trotteten ins Aus.

Mit einem schnellen Sprint hechtete sie zur Seite, griff nach einem Ball und feuerte ihn in einer fließenden Bewegung zurück. Gwaine duckte sich im letzten Moment, der Ball traf die Wand hinter ihm und prallte ab. Beide Teams schrien und jubelten, angeheizt von der wachsenden Spannung. Doch zwischen mir und Moreau entwickelte sich ein eigenes kleines Duell. Spöttisch rollt er mir den Schultern.

Ich wich gerade einem Ball von einem anderen Spieler aus, als ich sah wie Gwaine kräftig Schwung holte und - Der Ball prallte an Benjis Schulter ab, bevor der reagieren konnte. Fassungslos sah ich zurück. Der Jubel vom Gegenerischen Team feuerte das Grummeln in meinem Magen an. Ich fasste Gwaine ins Fisier, sah wie er Vivian high-fivete und dann-

Gerade als er sich nichtsahnend umdrehte, pfefferte ich den Ball mit jeglicher Kraft die ich in meinen Armen aufbringen konnte und - Ein erschrockenen Raunen ging durch den Raum, als er mit einem ungesunden Geräusch in sein Gesicht krachte. Ich schlug mir erschrocken meine Hand vor den Mund.

Doch da ging Gwaine auch schon zu Boden.

Not your Rival Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt