Kapitel 06 (Kyle's PoV)

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"Gwyn. Stimmt etwas nicht?", fragt ich meine neue Freundin, die seit unserer gestrigen Rückkehr von der Bibliothek schweigt. Irgendwie ist sie in sich gekehrt und nur körperlich anwesend. Es ist irgendwie gruselig, wenn sie mit leerem Blick durch die Gegend läuft. Auch wenn wir uns noch nicht lange kennen, so kommt es mir vor alles wäre sie schon immer hier. Gwyn ist liebenswert. Sie ist ruhig und höflich. Also jemand mit dem man ziemlich gut zurecht kommt.

"Alles gut. Danke der Nachfrage", sagt sie und setzt sich im Wohnzimmer aufs Sofa, um ihr Buch zu lesen. Früher dachte ich immer es sei typisch, dass hässliche, unbeliebte Mädchen nur Liebesromane lesen. Aber ich musste in letzter Zeit feststellen, dass gerade diese Mädchen, die Mädchen sind die einem Mann gegenüber immer ehrlich sind. Sie sind wahre Frauen, die die Fehler eines Mannes trotz Enttäuschung verzeihen und ihn vom ganzen Herzen lieben.

"Gwyn, wenn dich irgendetwas bedrückt, dann kannst du mir das sagen. Ich mag dich wirklich gerne. Auch wenn wir uns erst seit gestern kennen, so kommt es mir vor, als wärst du schon immer hier. Ich sehe dich als eine Schwester, die ich bis jetzt nicht hatte. Und daher möchte ich, dass wenn dich etwas bedrückt du vielleicht mit mir drüber sprichst. Ich möchte, dass du weist das du mit mir über alles sprechen kannst", sage ich und bin über mich selbst erstaunt, dass ist zu einem solch langen Monolog fähig bin.

"Danke Kyle. Das ist wirklich nett von dir", sagt Gwyn und sieht mich mit einem irgendwie liebevollen Gesichtausdruck an. Irgendetwas in mir freut sich. Ich weiß nicht warum das so ist und was es ist, aber e fühlt sich gut an zu wissen, dass jemand einem vertrauen würde.
Gwyn wendet ihren Blick wieder ab und ich drehe mich gerade um, als es an der Tür klingelt.
Ohne durch den Spion zu schauen öffne ich die Tür und bereue es auch schon im nächsten Moment.

"Kyle, meine Schnecke. Dich hab ich richtig vermisst. Du bist braun geworden, meine Schnuckelmaus", sagt Vincent, der mich umarmt und einen Kuss auf die Wange drückt. Aus Reflex wische ich mir über die Wange und sehe meine Freunde verwirrt an.
Vincent trägt sein 100 Watt Lächeln auf den Lippen. Seine roten Haare hat er hochgestylt und für das Folgende spreche ich ihm meine Anerkunnung aus, denn er trägt mal normale Klamotten.

"Du hast nicht zufällig Zeit für uns?", fragt Cole, während er ins Haus kommt.

"Wir wollen mal die hiersige amerikanische Botschaft aufsuchen und auf den aktuellen Stand des Dinge bringen", lacht Cam und wackelt vielsagend mit den Augenbrauen.

"Amerikanische Botschaft?" , höre ich jemanden leise hinter mir sagen. Als ich mich umdrehe steht Gwyn in der Tür und mustert die Jungs.

"Hey Kyle, wer ist das?"

"Das meine Freunde ist Gwyn, die Tochter des Freundes meiner Mutter", sage ich kurz und knapp.

"Ok cool. Also wir sind Dylan, Cameron und mein Name ist Vincent, aber du darfst mich auch Vinnie oder Vi-Boy nennen." Als Vincent Vi-Boy sagt beginnen die Jungs lauthals zu lachen. Vi-Boy? Wie kommt er denn darauf?

"Freut mich euch kennen zu lernen. Ich arbeite dann mal weiter", sagt Gwyn mit einem etwas verwirrten Gesichtsausdruck im Gesicht und will sich gerade wieder abwenden, was Vi-Boy jedoch zu verhindern weiß.

"Hast du vielleicht Lust mit uns zur amerikanischen Botschaft zu kommen?", fragt Cameron und Gwyn dreht sich wieder um.

"Ich wusste gar nicht das wir hier eine amerikanische Botschaft haben. " Cameron und Vincent tauschen ein paar vielsagende Blicke aus, bevor Vincent antwortet: "Lass dich überraschen."

Das wars dann wohl. Ab zu unserer unglaublichen amerikanischen Botschaft. Eines sage ich jetzt schon auch wenn Gwyn im Moment so aussieht, als würde sie etwas neues entdecken. Aber wenn sie erst einmal davor steht wird sie mir bestimmt zu stimmen, dass sie die amerikanische Botschaft bereits mindestens einmal besucht hat.

Vom Bad Boy zum Traumprinzen *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt