Chapter Eleven ~Fake~

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Könntet ihr mir bitte hin und wieder ein Kommentar darlassen, damit ich weiß was ihr von der Story haltet, das wäre super lieb :)
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"Haylee, können wir uns kurz unterhalten?" Ich sah von der Liste mit den bestimmen Kleidungstücken auf und drehte mich zu meiner Tante um, die aussah als wäre sie in einer komplett anderen Dimension. "Klar, was gibt's?", fragte ich gut gelaunt und ließ den Kugelschreiber zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her wippen. "Lass mich kurz überlegen, ich hab nämlich zu viele Fragen um auch nur einen Anfang zu finden." Sie hörte sich ziemlich verwirrt an, doch hielt sie von nichts ab und machte mit meiner Arbeit weiter, die zurzeit daraus bestand, das Vorhanden der ganzen Kleidung für die Modenschau morgen Abend nachzuprüfen. Es war die erste Modenschau, bei der ich dabei sein dürfte.
"Nun gut, beginnen wir damit, dass mir Cameron heute den Kaffee gebracht hat, welcher dazu noch mehr nach Espresso geschmeckt hat."
"Idiot, ich hatte ihm extra noch eine Nachricht geschickt.", unterbrach ich sie augenrollend, vermutlich hatte er das extra gemacht. "Außerdem wollte er für dich Urlaub in zwei Wochen anfragen." Sie schien die Welt nicht mehr zu verstehen, was ich ein klein wenig nachvollziehen konnte, denn selbst ich war verwundert über seine Bitte. Es war ja jetzt nicht so, dass ich das auch hätte selbst machen können. Zudem wollte ich unbedingt vermeiden, dass Cory oder sonst wer, außer Jenny, von unser Abmachung einen Wind bekamen.
"Könntest du mir also bitte erklären was hier los ist?" Ich sah sie unsicher über die Schulter an und seufzte dann. "Wir verstehen uns immer besser und er wollte mich ein wenig unterstützen, auch wenn er das mit dem Urlaub übertrieben hat.", redete ich mich raus, teils gelogen teils aber auch wahr. Cory fuhr sich durch ihre blonden Haare und musterte mich dann mit grübelnder Miene. "Du hast dir aber wirklich Urlaub verdient.", begann sie langsam, ich wurde aufmerksam. "Ein paar Tage Ruhe könnten dir wirklich nicht schaden." Ich sah sie dankbar an, innerlich fiel mir sogar ein Stein vom Herzen, was kurz darauf aber natürlich von einem schlechten Gewissen geplagt wurde. Ich wollte meine Tante eigentlich nicht anlügen, immerhin hatte ich ihr so viel zu verdanken.
"Aber pass auf dich auf was Cameron angeht, wie du weißt spielt er gerne.", flüsterte sie in mein Ohr als sie mich umarmte. "Keine Sorgen. Und danke nochmal." Ich sah ihr hinterher, während sie den Raum verließ. Natürlich wusste ich das er gerne spielte, er war schließlich Cameron Dallas. Er spielt sein eigenes Spiel, mit seinen eigenen Regeln. Doch ich hatte mich schon längst darauf eingelassen, spätestens als ich ihn zu dieser Party begleitet hatte. Doch auch ich hatte meine Regeln, und ich war fest dazu entschlossen in sein Spiel zu funken.
"Was wollte sie?" Urplötzlich stand der Teufel persönlich im Raum und unterbrach somit meine hinterlistigen Gedankengänge.
"Geht dich nichts an.", lächelte ich geziert und wandte mich wieder dem massiven Kleiderständer zu. "Obwohl, doch tut es. Bring Cory nächstes mal die richtige Bestellung, okay?"
"Mal sehen was sich machen lässt.", erwiderte er gelassen und ich brauchte mich gar nicht erst umzudrehen um sein schelmisches Grinsen zu sehen.
"Ach, und bevor ich es vergesse. Ich hab für die übernächste Woche ein paar Tage frei." Ich beendete die Liste und ging mit gehobenen Kopf an ihm vorbei. "Gut, meine Mutter und und Schwester können es kaum noch abwarten dich kennenzulernen.", entgegenete Cameron und folgte mir in mein Büro. "Ich hoffe du bist eine gute Schauspielerin." Er lehnte sich an meinen Schreibtisch und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich setzte mich hin und legte den Kopf schief. "Mal sehen was sich machen lässt.", wiederholte ich seine vorhin gesprochenen Worte und widmete mich dann dem Computer. "Okay, schon verstanden." Er hob die Hände und drehte dann seinen Kopf zu mir. "Was hälst du davon: Ich lade dich zum Mittagessen ein und ich erzähle dir alles notwendige was du wissen musst über meine Familie?" Ich stellte das Tippen ein und sah ihn genervt an. "Von mir aus, wenn mich dann endlich arbeiten lässt.", seufzte ich. "Dann bist nachher, ich hole dich ab." Er ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen, erleichtert widmete ich wieder meiner Arbeit.
"So viel zum Thema von ihm fernhalten." Erschrocken zuckte ich auf und warf meiner Tante einen bösen Blick zu. "Hast du gelauscht?", fragte ich empört und lehnte mich zurück. "Schon möglich.", erwiderte sie ungerührt und lächlte mich unschuldig an, sah wenig später aber auch schon wieder todernst aus. "Haylee, ich will mich nicht in eure Angelegenheiten einmischen, aber..."
"Dann lass es einfach.", fuhr ich sie an. "Ich will nicht das du verletzt wirst.", sagte sie aufrichtig und runzelte mit der Stirn. "Cory, ich bin erwachsen. Ich weiß was ich tue." Das war vermutlich die dreisteste Lüge die ich zu ihr jemals gesagt hab, aber das musste sie ja nicht wissen. "Das sah vor ein paar Monaten aber anders aus."
"Willst du mir etwa etwas unterstellen?", fragte ich aufgebracht und stand auf. "Nein, natürlich nicht.", verteidigte sie sich. "Aber?", forderte ich sie heraus. Sie schüttelte mit dem Kopf. "Tust du mir einen Gefallen? Flieg in deiner freien Woche nach Toronto und sieh nach ihr. Ich bezahl dir und Cameron den Flug und..."
"Wieso Cameron?", fragte ich verwirrt und blickte zu der Tür, aus der er eben verschwunden war. "Ich weiß das er dir was bedeutet, auch wenn ich das für nicht so gut verheiße." Ich schluckte schwer und biss mir auf die Zunge. Wenn sie wüsste das Cameron keine Ahnung von meiner Vergangenheit hatte, würde Cory anders handeln und Jenny mitschicken. Glaubte sie wirklich das er mir so wichtig war, dass ich ihm schon mein Leben anvertraute?
Sie schloss mich in eine Umarmung und strich mir über den Rücken. 

Nachdem sie wieder gegangen war und mich in einem Chaos aus Gedanken alleine gelassen hatte, überkamen mich merkwürdige Gefühle, die dazu anregte über das Verhältnis zwischen Cameron und mir nachzudenken.
"Nein, nein, nein.", fluchte ich verzweifelt und raufte mir die Haare. "Ja, ja, ja.", kam es von der Tür.
"Ist es heute wirklich so schwer mich in Ruhe zu lassen.", schimpfte ich und musterte Cameron, dem ihm Türrahmen steht. "Ich hab dich zwei Stunden in Ruhe gelassen, das Mittagessen ruft." Wie aufs Stichwort knurrte mein Magen, Cameron lachte kurz und sah mich dann abwartend an. Ich fuhr den Computer herunter und sagte Cory kurz Bescheid.
"Wo willst du hin?", fragte Cameron im Fahrstuhl, an den ich mich inzwischen gewöhnt hatte, und drückte den Knopf fürs Erdgeschoss.
"Mir egal.", zuckte ich mit den Schultern und holte mein Handy raus, um Jen zu schreiben.
"Was hälst du von Mel's?"
"Hast du gerade wirklich nach meiner Meinung gefragt?" Übertrieben überrascht legte meine Hand auf mein Dekolté. Er rollte mit den Augen und vergrub seine Hände in den Hosentaschen.
"Offensichtlich.", murmelte er und kniff die Lippen zusammen.
"Hört sich gut an.", beantwortete ich seine Frage und bemühte mich, nicht lächeln. Und das vierte, noch viel verzweifeltere Nein folgte.

Im Diner angekommen, setzten wir uns an einem Platz ans Fenster von dem man eine Sicht auf Hollywood' Straßenverkehr hatte.
Während wir uns das Menü durchlasen, erzählte er mir von seiner Schwester und seiner Mutter. Nein, viel mehr schwärmte er von den beiden. Sein Vater kam kein einziges mal vor.
"Was ist mit deiner Familie?", fragte er, nachdem wir bestellt hatten. Cameron wusste wie ich auf das Thema zu sprechen war, das sollte ich am Abend wo ich bei ihm geschlafen hatte, deutlich gemacht haben.
"Cory ist meine Familie.", meinte ich deswegen schlicht und sah aus dem Fenster.
"Und was war bevor du nach Los Angeles gekommen bist?" Er konnte es anscheinend nicht lassen.
Ich stütze meine Ellenbogen auf der Tischkante ab und beugte mich vor.
"Ich hatte genug von zu Hause." Das war noch nicht mal gelogen, nur etwas unausgefüllt. Aber irgendwann müsste ich ihm davon erzählen, oder ich sagte einfach nichts zu dem Flugticket nach Toronto.
"Woher kommst du?"
"Toronto.", antwortete ich und sah zu der Bedienung, die unsere Getränke brachte und auf den Tisch stellte. "Das Toronto in Kanada?, fragte er und nippte an seiner Cola. "Das Toronto in Kanada.", erwiderte ich. "Wo ist dein sexy Akzent hin?", grinste er frech und hob fragend die Augenbrauen.
"Ich hab Akzent, bloß kommt dieser aus Nebraska. Wir sind wegen dem Job meines Vaters umgezogen.", fügte ich ungewollt hinzu und runzelte mit der Stirn.
"Ich hab dort Freunde.", kommentierte er meine Herkunft. "Tja, Nebraska hat auch fast zwei Millionen Einwohner." Und der Sarkasmus hatte mich wiedergefunden.
Zum Glück kamen danach anderen Themen zu Gespräch, wie zum Beispiel meine Schauspielkunst. Ich sollte schließlich überzeugend als seine Freundin wirken.
"Babe oder Baby?" Cameron' Frage überrumpelt mich so derartig, das ein Stück Pommes in meinem Hals hängenblieb. "Ich dich oder du mich?", brachte ich mühsam hervor und griff dreist nach seiner Cola, da ich bezweifelte das ein Schokoshake das ganze verbesserte. "Geht's?", fragte er amüsiert und hielt sich die Hand vor den Mund. Ich nickte und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Zu deiner Frage, ich dich."
"Babe." Ich hatte ja nur die Qual der Wahl. "Wo ist die Begeisterung?", fragte er amüsiert, als hätte er tatsächlich Spaß daran. "Sei froh das ich dafür nichts verlange.", entgegnete ich und lächelte ihn geziert an.
"Sind nur ein paar Tage.", sagte er, als ob es das ganze besser machen würde. "Ach, da wäre noch was." Er sah auf seinen Teller herab und zog die Stirn kraus, was irgendwie süß aussah, doch als sich unsere Blicke trafen, wurde seiner herausfordernd.
"Meine Mum und meine Schwester werden uns einfaches Händchenhalten nicht abkaufen." Ich konnte mir schon denken was als nächsten kommen würde, ein komischen Schaudern durchfuhr meinen Körper.
"Deswegen würde ich dich bitten mir nicht sofort eine runter zuhauen, wenn sich meine unglaublichen Lippen deinem Gesicht nähern."
Ich versuchte so kalt wie möglich zu wirken, doch aus irgendeinem Grund reichte mir schon die Vorstellung, sein Mund auf meinem, um unruhig zu werden.
"Schlagen würde ich dich nicht, aber bilde auch ja nicht ein das ich es in dem Moment genießen würde."



All I Want  | Cameron Dallas *slow updates*Where stories live. Discover now