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»Moment« rief ich hastig und griff nach der Tagesdecke meiner Mutter, die ich mir überwarf, um nicht noch einmal so entblößt vor ihm zu stehen wie vorhin. Mein Herz raste, als ich versuchte, mich zu sammeln. Was tut er hier ? Wieso ist er überhaupt hier ? Die Fragen schwirrten in meinem Kopf umher, während ich mich bemühte, klar zu denken, doch es fühlte sich an, als ob mein Verstand im Nebel versank.

Langsam öffnete ich die Tür und da stand er. Er sah gut aus, fast zu gut, als könnte dieser Morgen ihm nichts anhaben. Er sah nicht so aus, als hätte er die halbe Nacht durchgefeiert, obwohl er sicherlich nicht nüchtern war. Er hatte genug getrunken, um entspannt zu wirken, aber nicht zu viel, um es zu bereuen.

»Hast du gut geschlafen ?« fragte er und ein sanftes Lächeln huschte über seine Lippen. Es war dieses Lächeln, das gleichzeitig aufrichtig und schelmisch wirkte. Ich nickte stumm, während ich versuchte, die Verwirrung in mir zu unterdrücken.

»Nick, was machst du hier ?« fragte ich schließlich neugierig, obwohl mein Kopf bereits anfing, die Puzzleteile zusammenzusetzen.

»Deine Mutter bestand darauf, dass ich hier übernachte« erklärte er gelassen und ich konnte nicht anders, als zu schmunzeln. Natürlich tat sie das. Es ergab Sinn. Der Weg zu Nicks Wohnung war eine halbe Stunde entfernt, und nachdem er Lola und mich sicher nach Hause gebracht hatte, hatte er sich wohl auf den Weg gemacht – bis meine Mutter, die durch unsere späten Ankünfte wach geworden war, darauf bestand, dass er nicht mehr geht.

Plötzlich, ganz unvermittelt, kam seine nächste Frage: »Was machst du heute Abend ?«

Überrascht hob ich die Augenbrauen und stammelte ein unsicheres »Nichts« woraufhin sein Gesicht aufleuchtete.
»Wunderbar. Dann solltest du mit mir ausgehen«. Ein Date. Die Worte hingen in der Luft und schienen schwerer zu wiegen, als sie sollten. Er schlug eine Bar am Strand vor, eine mit einer Terrasse, von der man den Sonnenuntergang beobachten konnte und ich stimmte zu.

Als ich später mit Lola im Auto saß, während sie mich zu meinem Date fuhr, waren meine Gedanken ein einziges Chaos. Ich trug ein rotes Kleid mit kleinen weißen Blumenmustern, das ich erst kürzlich gekauft hatte. Es schmeichelte meine Figur, mit schmalen Trägern und einem gewagten Schlitz an der Seite, der bei jedem Schritt mein Bein enthüllte. Der Stoff schmiegte sich sanft an meinen Körper, endete knapp unter den Knien und enthüllte gerade genug Haut, um locker zu wirken, aber nicht zu viel, um aufdringlich zu sein.

Als ich das Lokal betrat, suchten meine Augen sofort nach ihm. Doch Nick war nirgends zu sehen. War er nicht gekommen ? Doch dann, als ich auf die Terrasse trat, entdeckte ich ihn. Er saß lässig an einem Tisch, das Meer im Hintergrund, und hatte bereits ein Glas Wein vor sich stehen. Seine Augen leuchteten auf, als er mich sah, und er winkte mich zu sich, sein Lächeln warm und einladend.

Ich setzte mich ihm gegenüber und ließ den Blick über das glitzernde Meer schweifen. Die Atmosphäre war bezaubernd, das sanfte Rauschen der Wellen, die funkelnden Lichter in der Ferne und das fröhliche Gemurmel der anderen Gäste um uns herum. Es hätte ein perfekter Moment sein sollen, doch als ich meinen Blick zurück zu Nick wandte, verschwand mein Lächeln. Er war nicht Liam. In diesem Moment, als die Realität wie ein kalter Windstoß über mich zog, fühlte ich eine unerträgliche Leere in mir. Ich wusste, dass ich hier war, um mit Nick einen schönen Abend zu verbringen, aber mein Herz sehnte sich nach jemand anderem. Alles in mir wollte diesen Moment mit Liam teilen, nicht mit Nick.

Nick, aufmerksam wie immer, bemerkte die Veränderung in meinem Gesichtsausdruck.
»Du siehst so traurig aus« stellte er sanft fest, sein Lächeln schwand ein wenig.

his obsession Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt