his obsession

24 | ☾

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»Mrs. Lopez, warum haben Sie nicht auf die Polizei gewartet ?« Die Stimme des Officers war schneidend, und seine Augen fixierten mich. Ich spürte den kalten Schweiß auf meinem Nacken, mein Herz schlug unangenehm schnell. Die Befragung zog sich jetzt schon seit zwanzig Minuten hin, und das war nicht einmal das erste Mal. Ich hatte die Geschichte bereits einem anderen Officer erzählt, doch nun saß ich hier, mit zwei weiteren, die mich mit einer Mischung aus Ungeduld und Misstrauen ansahen. Beide älter, mit tiefen Falten auf den Stirnen, die Müdigkeit in ihren Augen sprach Bände.

Ich seufzte und strich mir nervös eine Haarsträhne hinters Ohr. »Wir haben gewartet-« begann ich, doch der zweite Officer schnitt mir mit einem zynischen Lächeln das Wort ab.

»Warum haben Sie dann Agent Amaroso angerufen ?« Seine Stimme war scharf, beinahe aggressiv. Er schien keine Antwort zu erwarten, sondern eine Schwäche, einen Fehler in meiner Aussage zu suchen.

Ich starrte ihn nur an, mein Mund trocken. Wie sollte ich das erklären, ohne dass sie es falsch verstanden ? Schließlich zwang ich die Worte heraus. »Weil ich dachte, ich würde sterben«

Der erste Officer zog eine Augenbraue hoch, als hätte ich ihm genau das gesagt, was er hören wollte. »Sterben ? Also haben Sie eine... romantische Beziehung zu Agent Amaroso ?« Sein Ton war gezielt leicht, aber ich spürte den Unterton, die Falle, die er aufstellte.

Plötzlich fixierten mich beide, ihre Blicke durchbohrten mich. Es war, als hätten sie endlich einen Faden in der Geschichte gefunden, an dem sie ziehen konnten, bis das ganze Netz sich entwirrte. Ich konnte spüren, wie meine Hände anfingen zu zittern, also ballte ich sie zu Fäusten unter dem Tisch. War das ihr Plan ? Mich so weit zu treiben, dass ich die Kontrolle verlor ?

»Sie müssen darauf nicht antworten« ertönte die ruhige Stimme meines Anwalts von neben mir. Er schrieb weiterhin etwas auf seinen Block, als wäre das alles ein harmloses Gespräch, das er nur beiläufig verfolgte. Aber ich wusste, dass er jeden Atemzug der Officers analysierte.

»Ich verstehe den Zusammenhang nicht« sagte ich schließlich, meine Stimme brüchiger, als ich wollte. Warum gingen sie immer wieder auf Liam los ? Es ging doch nicht um ihn. Es ging um mich, um die Männer, die in mein Haus eingebrochen waren.

Der erste Officer lehnte sich zurück, verschränkte die Arme und starrte mich an, als wäre ich ein besonders schwieriges Puzzle. »Mrs. Lopez, es ist ganz einfach. Zwei Männer wurden in Ihrer Wohnung erschossen von Agent Amaroso. Wir versuchen nur, uns ein klares Bild von der Situation zu machen«

Ein klares Bild ? Das hier war kein Versuch, Klarheit zu schaffen. Das war eine Hetzjagd, und ich war das Ziel. Ich konnte es in ihren Augen sehen. Sie wollten mir etwas in den Mund legen, eine Verbindung herstellen, die es nicht gab. Doch das hier war mehr als nur eine Befragung, das war ein Machtspiel. Auf der Fahrt hierher hatte mir Liam bereits erklärt, dass es zwischen der Bundespolizei und dem FBI Spannungen gab. Und jetzt saß ich genau zwischen den Fronten.

»Und was genau hat meine Beziehung zu Liam damit zu tun ?« fragte ich. Meine Stimme war lauter, als ich beabsichtigt hatte, und ich konnte das Zittern nicht ganz verbergen.

Der zweite Officer beugte sich vor, ein triumphierendes Grinsen auf seinem Gesicht. »Also bestätigen Sie, dass Sie eine romantische Beziehung zu Agent Amaroso haben ?« Seine Augen funkelten wie die eines Mannes, der gerade eine Schwachstelle entdeckt hatte. »Denn es scheint ganz so, als wäre dieser Tatvorgang aus Eifersucht geschehen«

Ich konnte nicht verhindern, dass ich scharf die Luft einsog. »Was ? Eifersucht ?«

»Mrs. Lopez« fuhr er fort, seine Stimme nun gezielt sanfter, als wolle er mich beruhigen, während er das Messer tiefer hineindrehte. »Könnte es sein, dass die Männer in Ihrer Wohnung sich Ihnen aufdrängten und dass Agent Amaroso aus Eifersucht handelte ? Vielleicht hat er überreagiert, weil er Ihre Nähe zu diesen Männern als Bedrohung empfand«