Kapitel 47

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POV Tim

Es fühlte sich an, wie eine Ewigkeit, die ich Stegi nicht erreichen konnte. Er reagierte nicht auf meine Anrufe oder Nachrichten.

Was hatte er damit gemeint?
Ich konnte es mir schon denken, da ich sofort zu unserem Hotel gefahren war, um nachzusehen, wo er steckte, als ich bemerkte, dass alle seine Sachen verschwunden waren. Aber ich wollte es einfach nicht wahr haben. Er konnte mich doch nicht einfach so alleine lassen!

Ohne Vorwarnung!

Wieder versuchte ich ihn anzurufen, als ich spürte wie das Wasser in meinen Augen anstieg und sich zu kleinen Perlen formten, die meine Wange hinunter kullerten.

Ich hatte die Hoffnung eigentlich schon wieder aufgeben als ich eine blasse Stimme am anderen Ende meldete.

"Stegi?!", brüllte ich förmlich ins Mikro, doch die Stimme schwieg. Das war er.

"Stegi, was ist los? Wo bist du?!"
Mir flogen so viele Fragen durch den Kopf, die von ihm beantwortet werden mussten.

"Im Zug."

Ich seuftzte kurz, damit meine Stimme nicht zitterte und sprach dann weiter.
"Im Zug wohin?"
"Nach Karlsruhe."

Ich ließ mich nach hinten auf's Bett fallen.

"Tim, können wir vielleicht telefonieren, wenn ich zu Hause bin?", fragte seine sanfte zierliche Stimme und ließ mein Herz für einen Schlag aussetzen. Er wollte das ernsthaft durchziehen.
"Ganz sicher nicht! Du sagst mir jetzt verdammt nochmal was los ist und fährst sofort wieder zurück!"

"Tim, es tut mir Leid, aber ich mache das für DICH!"

Geschockt von dem, was er sagte, riss ich die Augen auf und erhob mich wieder.

"Für mich?! Gestern sagst du noch, dass du mich liebst, ich denke, dass alles okay ist und am nächsten Tag brichst du mir das Herz und haust ohne Grund und ohne Verabschiedung ab?! Und jetzt sagst du auf einmal, du tust das alles für mich?!"

Die Wut flammte in mir, wie ein loderndes Haus, das trotz Regen und Wind brannte.

Meine Stimme zitterte schon leicht, was aber durch die Lautstärke meiner Worte zum größten Teil verdeckt wurde.

"Tim ich liebe dich immer noch!", sagte er ruhig in den Hörer. Mittlerweile lief ich einfach sinnlos im Zimmer im Kreis herum in der Hoffnung ich würde mich dadurch ein bisschen entladen, was aber nicht funktionierte.

"Wenn du mich noch liebst, Stegi, dann zeig es mir und komm zu mir zurück."

Seine Antwort darauf konnte ich mir schon denken, trotzdem brach sie mein Herz nochmal, als er antwortete: "Nein Tim. Das kann ich nicht."

Wieso konnte er es nicht?

Ich versuchte Gründe zu finden, wieso er gegangen sein könnte, wenn er mich liebt, aber nicht zurück kommen möchte. Wollte er mich vor etwas beschützen?
Oder waren es alles nur Lügen gewesen?

Meine Beine führten mich zur Tür.
Dort angekommen blieb ich stehen und biss meine Zähne zusammen.

Ich hatte das Gefühl, der Amazonas würde mittlerweile über meine Wangen laufen, was total ungewöhnlich war, denn ich war echt nicht der Typ, der bei jedem Scheiß heult.

Aber das war auch nicht irgendein Scheiß! Ich lief in Gefahr meinen allesgeliebten Freund zu verlieren. Und ich wusste nicht einmal wieso.

Mit aller Kraft schlug ich mit meiner freien geballten Faust auf die Tür.

Plötzlich, im gleichen Augenblick wie Stegis folgende Frage, kam mir ein Einfall. Der einzig logische Einfall.

"Tim, was war das?"
Nun war auch er nicht mehr ruhig, sondern seine Stimme klang sehr hysterisch.

Doch ich ignorierte diese Frage einfach.
Denn meine Idee, warum er mich verlassen haben könnte, tötete alle übrig geblieben Gedanken in meinem Gehirn.

"Stegi?", fing ich ruhig an.

Als Antwort bekam ich lediglich ein Schweigen.
Ich atmete noch einmal schnell tief durch, damit meine Stimme nicht komplett zusammenbrach.

"Wer war das gestern am Telefon?"

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Kurz und schlecht. Ich weiß nicht, was mit mir los ist, es tut mir Leid...

Unconditional Love ❤ (Stexpert FF) ❤ Smut Boyxboy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt