7. Kapitel: Gehen Oder Bleiben?

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Zufrieden und die bösen Gedanken vertreibend bewegte ich die Füße etwas im Wasser und lehnte mich, mich auf meinen Händen abstützend, etwas nach hinten. Genoss die warme Sonne in meinem Gesicht. Ich hörte die Schritte hinter mir und ein Geruch stieg mir in die Nase...

"Was gibt es, Glenn?", fragte ich auch schon und ließ meine Augen geschlossen, nachdem ich etwas Zeit mit den Leuten verbracht hatte, konnte ich sie schon an ihrem Geruch unterscheiden. War gar nicht einmal so schwer.

"Woher?", murmelte er und ich musste doch leicht grinsen, bevor ich antwortete: "Dein Geruch, ich kann euch glaub ich mittlerweile alle ganz gut unterscheiden."

"Das ist gruselig", murmelte er und ich zuckte leicht mit den Schulter: "Das findest du gruselig, aber, dass ich zu einem Wolf werden kann, dass natürlich nicht."

Irgendwie mussten wir beide leicht lachen und ich merkte wie er sich nun neben mich sinken ließ.

Mein Gehörsinn sagte mir, dass er auch seine Füße in das Wasser sinken ließ und etwas richtete ich mich auf. Meine Augen öffneten sich und ich blickte Glenn an, dieser sah selber nachdenklich auf das Wasser und sah mehr als nur bedrückt aus.

"Okay, was bedrückt dich?", fragte ich und überrascht sah er mich an, was mich leicht grinsen ließ.

"Glaub mir um das zu wissen, braucht man keine Fähigkeiten, sondern einfach nur Augen. Du siehst mehr als nur bedrückt aus und vor allem nachdenklich. Wenn du reden willst, dann rede, wenn nicht, dann nicht... Ich zwinge dich zu gar nichts."

Er seufzte und ich wendete meinen Blick wieder dem Wasser zu. Ich würde den Koreaner nicht dazu zwingen mit der Sprache heraus zu rücken. Immerhin kannte ich ihn nicht. Auf einmal machte er aber doch den Mund auf und ich hörte stumm zu.

"Was stimmt mit euch Frauen nicht?", fing er an und irgendwie musste ich schon grinsen, während ich weiterhin auf das Wasser sah und wartete bis er wieder anfing zu reden,

"ich mein, als erstes wollt ihr Sex und dann zeigt ihr einem wieder die kalte Schulter und tut so als hätte man etwas falsch gemacht. Derweil hat sie mir ja etwas verheimlicht, mit dieser bescheuerten Scheune und den Beißern, als ich es dann herausgefunden hatte, durfte ich es niemandem sagen, aber dann hast du das übernommen. Trotzdem ist sie sauer auf mich. Ich mein, was habe ich denn getan?"

"Also erstens seit ihr für uns genauso kompliziert wie wir für euch", Glenn schnaubte was mich leicht lachen ließ.

"Naja und weiteres. Was denkst du wohl wieso sie sich so verhält? Sie hat Angst, Glenn. Angst, dass du auch zu einem dieser Dinger wirst und sie dich verliert. Das mit der Liebe ist eben kompliziert und die Angst um den jeweils anderen ist eben größer als jemals zuvor. Du musst sie auch verstehen. Rede mit ihr. Immerhin ist es in dieser Welt auch eine Seltenheit jemanden zu finden mit dem man gemeinsam da durch kann."

Glenn seufzte und ich drückte kurz seine Hand, bevor ich wieder auf das Wasser sah, "du hast Recht", meinte er dann und sprang auf, "ich werde jetzt mit ihr reden."

Ich grinste leicht und nickte ihm zu, bevor er auch schon verschwand.

Dass ich einmal Beziehungstipps geben würde, war auch neu. Immerhin hatte ich auch noch nie eine intakte Beziehung. Zumindest keine die länger als zwei Wochen gehalten hatte.

Mhm ... eigentlich schon komisch, aber darüber würde ich mir einfach keine Gedanken machen. In dieser Welt fand ich nicht, dass es Platz dafür hatte. Ich war Rudelführerin und musste für mein Rudel da sein, da hatte ich keine Zeit für Liebe, oder sonstiges.

Kopfschüttelnd stand ich auf und schnappte mir meine Schuhe. Barfuß lief ich zurück und sah wie Glenn mit Maggie etwas Abseits redete, was mich leicht grinsen ließ. Sam saß alleine bei unserem Zeltplatz und ich sah wie bedrückt er war.

Not Human - The Walking Dead #DreamAward17Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt