21

373 19 1
                                    

Ich saß an meinem Platz, mein Collegeblock lag offen vor mir und ab und an kritzelte ich etwas hinein...
Mein Blick schweifte durch das Klassenzimmer, die meisten folgten dem Unterricht aufmerksam, einige schrieben sich kleine Nachrichten. Ich für meinen Teil war heute etwas aufgeregt, was daran lag das mich mein Schwarm Chris endlich nach einem Date gefragt hatte. Dieses hatten wir heute Abend, er hatte vorgeschlagen eine Abendvorstellung im Kino mit mir zu besuchen. "Eine gute Entscheidung für das erste Date." Pflichtete meine Freundin Maci bei. Chris besuchte wie ich das letzte Jahr in der Schule. Wir hatten ein einziges Schulfach zusammen, dies war Physik. Unser Lehrer hatte uns zusammengesetzt, da Chris sich sehr mündlich am Unterricht beteiligte und ich im schriftlichen sehr gut war, was am Anfang sehr komisch war entwickelte sich bald als sehr gut. Unsere Noten wurden besser und wir verstanden uns immer mehr.

Die Schulglocke ertönte und läutete somit das Wochenende ein, weshalb die Schüler das Klassenzimmer stürmten. Gemütlich packte ich meine Sachen in meinen Rucksack und trotte der Menge hinterher. Ich ging zu Fuß nach Hause und genoss die sommerlichen Temperaturen. Zuhause hatte meine Mutter schon das Mittagessen zubereitet, weshalb ich mich an die Küchentheke setzte und mit essen anfing. "Bist du schon aufgeregt?" Fragte mich meine Mutter, die ein breites Grinsen auf den Lippen hatte. "Ja bin ich. Es ist schließlich ein Date auf das ich lange gewartet habe." Sie kam um die Küchentheke herum und fuhr mit ihrer Hand über meinen Rücken. "Ich wünsche dir allen erdenklichen Spaß." Sie verabschiedete sich, da sie zur Arbeit musste.

Ich verbrachte eine gefühlte Ewigkeit vor meinem Kleiderschrank, um das perfekte Outfit für heute Abend auszusuchen. Meine Wahl traf auf eine helle Jeans, eine weiße Bluse ohne Ärmel und Sandalen. Bevor ich in diese schlüpfte, duschte ich nochmal. Meine Haare föhnte ich und legte dezentes Make-Up auf. Vor dem Spiegel betrachtete ich mich noch einmal und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Meine kleine Handtasche packte ich, da hörte ich schon die Haustür klingeln. Die Treppen lief ich hinunter, bevor ich die Haustür öffnete atmete ich einmal tief durch. "Hi Chris." Lächelte ich ihn an. Seine dunklen Haare trug er etwas verwuschelt, sein Poloshirt umhüllte seinen Oberkörper und eine dunkle Jeans seine Beine. "Annie du siehst süß aus." Aus der Tür raus, schloss ich diese ab und drehte mich wieder zu Chris. "Das Kompliment gebe ich gerne zurück."

Wir gingen zu dem Kino zu Fuß und unterhielten uns angeregt. "Damit hatten sie dann den Feueralarm ausgelöst." Er erzählte mir, wie er letztes Jahr beobachtet hatte wie seine Klassenkameraden im Chemieunterricht den Feueralarm ausgelöst hatte. Mit dem Kopf schüttelte ich nur. "Man weiß doch das man diese beiden Stoffe nicht mischen darf." Chris stimmte mir zu und wir beide lachten darüber. Chris holte die Karten während ich neben einem Spielautomaten auf ihn wartete. Nach einige Minuten kam er zu mir. "Ist das nicht diese komische Katze, die du so magst?" Mit dem Finger zeigte er auf den Spielautomaten. Ich sah hinein und erblickte einige Plüschfiguren von Hello Kitty. "Allerdings." Er fummelte in seiner Hosentasche nach Kleingeld. Als er dies gefunden hatte, steckte er es in den Automaten. "Vielleicht ist mir das Glück ja hold." Mit dem Joystick lenkte er den Arm über eine der Plüschfiguren. Bei seinem ersten Versuch scheiterte er kläglich und bei seinem zweiten verfehlte er die Plüschfigur knapp.

"Jetzt aber." Ich feuerte ihn an und hoffte das es dieses mal klappen würde. "Mist." Fluchte es leise und sah etwas enttäuscht aus. Der Greiffarm hatte aber etwas, was ich nicht identifizieren konnte. Er ließ das Objekt fallen und Chris holte es aus dem Schacht. "Das diese Dinger immer noch produziert werden. Ich habe es nie geschafft ihn zu lösen." Er hielt das Objekt in der Hand und gab es mir dann, es war ein Zauberwürfel. Ich war völlig gebannt von ihm, bis mich Chris wieder aus den Gedanken holte. "Ist alles in Ordnung mir dir?" Ich zuckte zusammen und nickte nur. "Lass uns Popcorn und eine Cola holen, ansonsten verpassen wir den Film." Den Zauberwürfel nahm er mir ab und schmiss ihn in den nächst gelegenen Mülleimer. Ich sah zurück zu dem Mülleimer, während Chris meine Hand nahm und mich fast hinter sich her zog...

Eine Bewegung ließ mich zusammenzucken und ich blickte auf. Es war der Kellner der mein Essen vor mir abstellte und das gleiche tat er mit dem Essen von Harry. Dieser saß gegenüber von mir und war dabei zum millionsten mal den Zauberwürfel zu knacken. Er hatte diesen Blick, der mir verriet das er gerade in seiner eigenen Welt war. Mein Arm ging über den Tisch und mit der Hand umfasste ich vorsichtig sein Handgelenk. Mit dem Daumen strich ich über das kleine Herz. Harry blinzelte mehrmals und sah mich etwas verwirrt an. "Baby dein Essen wird sonst kalt." Ruhig sagte ich dies zu ihm. Mit seinen beiden Händen öffnete er meine Hand, die eben noch an seinem Handgelenk war und legte behutsam den Zauberwürfel hinein. "Kannst du ihn in deine Handtasche packen? Ich möchte ihn nicht verlieren." Ich nickte nur und mein Arm glitt wieder zurück.

Den Zauberwürfel sah ich an, er sah schon sehr ramponiert aus. "Annie das Essen wird kalt." Mein Blick ging hinauf und ich sah in Harrys Augen, die mich immer noch so sehr faszinierten. "Du hast recht." Den Zauberwürfel verstaute ich in meine Handtasche und begann zu essen. Wie immer hatten wir die Diskussion, dass ich für uns beide bezahlen wollte. Harry wehrte sich aber dagegen und bezahlte mit Stolz das Essen. Als ich mich von meinem Stuhl erhob, eilte Harry an meine Seite und half mir in meinen Blazer. Seine Hand umschloss meine, als wir uns auf dem Weg zu mir machten. Freundlich wünschte ich Andrew einen schönen Abend, was Harry mir ausnahmsweise gleicht tat und ich gab ihm noch etwas Kleingeld.

Vor meiner Haustür drehte mich um zu Harry. "Danke für den schönen Abend." Leicht drückte ich seine Hand. "Ich möchte bei dir übernachten." Schüchtern sah er den Boden an. Ich trat einen Schritt näher und hob sein Gesicht an. "Du darfst jederzeit bei mir schlafen Harry." Er nickte und grinste mich dann an. Die Wohnungstür öffnete ich und schlüpfte aus meinen Schuhen. So wie Harry nun mal war zog er erst die Schuhe aus und betrat dann meine Wohnung. Die Handtasche und meine Blazer legte ich beiseite. Harry und ich gönnten uns noch eine Tasse Tee, bevor wir uns zusammen fertig für das Bett machten. Als ich das Licht ausgemacht hatte, kuschelte ich mich in meine Bettdecke ein.

"Annie?" Flüsterte Harry. "Ich schlafe noch nicht Harry." Die Bettdecke raschelte und ich merkte wie seine Arme mich umschlungen und mich ganz nah an ihn zogen. "Ich bin so glücklich." Seine Lippen küssten meine Stirn. "Du bist nach all den Jahren hier in meinen Armen." Seine Worte rührten mich und ich merkte das meine Augen etwas glasig wurden. "Harry ist so unendlich dankbar dich wiederzuhaben." Eine Träne rollte über meine Wange. "Bitte bleibe für immer bei mir." Meinen Kopf vergrub ich in seinen Oberkörper. "Harry wird Annie nie verlassen." In dieser Nacht wurde mir bewusst, dass ich und Harry glücklich waren uns wiedergefunden zu haben.

Light in the darkWhere stories live. Discover now