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Ich nahm eine Sandform und füllte diese mit Sand. "Harry guck mal." Schnell drehte ich die Sandform und klopfte auf diese. Der Lockenkopf sah mich nun an. "Was ist das?" Grinste ich und hob die Sandform hoch, damit Harry etwas sehen konnte. "Fisch." Antwortete er nur kurz und widmete sich dann seiner Schaufel, die er in den Händen hielt.

"Annie." Rief meine Mama und ich sah auf. "Harrys Mama ist da." Ich nickte und klopfte mir den Sand von meinem Sommerkleid. Ich ging auf Harry zu, der nun ganz still da saß. "Harry deine Mama ist da." Er stand auf und sah mich an. Ich nahm seine Hand, die er fest in seiner hielt. In unserem Haus ging ich in die Küche und hörte wie meine Mutter und Harrys Mutter sich unterhielten.

Ich blieb stehen und drehte mich zu Harry um. "Leise." Flüsterte ich und legte ihn meinen Finger auf seine Lippen, woraufhin Harry nickte. "Annie ist seine einzige Freundin die er hat, es wird ihm das Herz brechen." Ich verstand nicht warum die beiden so etwas sagten. Es stimmte, es kam kein anderes Kind mit Harry klar außer mir. Meine Mutter sagte immer das er besonders sei, ich stimmte ihr zu da er es auch war. Harry war immer ruhig und hörte mir immer zu. Ab und zu sagte er auch etwas.

"Morgen kann Annie zu uns kommen." Hörte ich Harrys Mutter sagen. Ich nahm wieder die Hand von ihm und wir gingen in die Küche. "Da seit ihr ja." Meine Mutter stand von ihren Stuhl auf. "Morgen darfst du zu Harry spielen." Ich drehte mich zu Harry um und lächelte. "Das wird lustig." Harry nickte und sah mich an. "Bis morgen Harry." Ich trat näher an ihn heran und stupste meine Nase gegen seine. Es war unser Ritual uns so zu verabschieden.

Am nächsten Tag kam meine Mutter mit zu Harry. Im Haus stand alles voller Boxen und Papier. "Harry ist im Garten." Ich nickte und lief durch das Haus und fand Harry, der auf der Bank saß. "Harry, was ist los?" Fragte ich während ich auf die Bank kletterte.

"Harry muss Annie hier lassen." Er klang traurig und das machte mir Angst. "Ich verstehe nicht." Harry sah mich nun an. "Du musst nicht gehen. Warte hier." Vorsichtig kletterte ich von der Bank und lief in das Haus. Viele der Möbel waren verschwunden und es ergab keinen Sinn für mich. Ich ging die Treppe nach oben und fand meine Mutter, auf dem Boden sitzend.

Ich war in Harrys Zimmer und sah wie sie seine Sachen packte, zusammen mit der Mama von Harry. "Mama, Harry soll nicht gehen." Fing ich an und konnte meine Tränen nicht zurückhalten. "Hat Harry dir es gesagt?" Ich nickte Harrys Mutter zu. "Das ist ein gutes Zeichen." Freute sich Harrys Mutter und meine Mutter stimmte ihr zu. "Annie, Harry wird eine Weile vereisen." "Wohin?" Ich verstand das alles nicht.

"Du weißt doch das er ein besonderes Kind ist?" Ich nickte. "Darum wird er eine Weile weg sein." "Er wird aber wiederkommen?" Die beiden Mütter sahen sich an und dann wieder mich. "Du wirst Harry, so schnell es geht Wiedersehen." Das reichte mir als Antwort und ich rannte wieder zu Harry. Dieser hatte nun einen bunten Würfel in der Hand, diesem hatte ich ihm zu seinem Geburtstag geschenkt.

"Mama sagt das du wieder kommst." Völlig außer Atem blieb ich stehen. Harry sah mich an. "Du kommst wieder." Bis zum frühen Abend waren wir bei Harry, bis es dann hieß sich zu verabschieden. Harry fummelte an dem bunten Würfel, den er zum hundertstens Mal geknackt hatte. "Bis bald Harry." Wie auch dieses Mal stupste ich meine Nase gegen seine. "Harry wird dich vermissen." Sagte er und umarmte mich.

Meine Augen wurden groß, da er sowas noch nie gemacht hatte. "Es wird Zeit." Sagte meine Mutter. "Bye Harry." Grinste ich ein letztes mal und ging mit meiner Mama zum Auto. Ich drehte mich nochmal um und sah zu Harry, der mir winkte.

Es vergingen Tage, Wochen und Monate an denen ich nach Harry fragte. Ich wurde immer vertröstet und irgendwann verblasste meine Erinnerung an Harry, an den Jungen der anders war als alle anderen.
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Hallo liebe Leser,
dieses Mal versuche ich mich an ein neues Gebiet. Deswegen ist die Kritik auch gerne angenommen. Eins vorweg, ich hab mich im Vorfeld informiert und versuche mein Möglichstes es so realistisch wie möglich zu halten. Wenn es nicht der Fall sein sollte, bitte ich um Vergebung.

Eure Careley

Habe ich euch schon neugierig gemacht?

Light in the darkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt