Kapitel 34

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Endlich klingelte Thomas' Handy. Sofort ging er ran. "Biggi, endlich. Ich hab mir schon Sorgen gemacht", begrüßte er sie besorgt. "Hallo Schatz. Musst du nicht, mein Motorrad hat nur kurz vor Zuhause den Geist aufgegeben und ich musste schieben", berichtete Biggi genervt. "Scheiße, lass Max da mal drüber schauen", schlug Thomas vor. "Ja, das hatte ich sowieso vor. Thomas?" fragte Biggi dann, wobei sie das "Thomas" etwas flüsterte. "Ja?" antwortete er. "Kannst du bitte sofort deinen wundervollen Arsch hier her bewegen? Ich vermisse dich so...", sagte Biggi traurig. Thomas musste am anderen Ende lächeln. "Du glaubst gar nicht, wie wahnsinnig gerne ich das tun würde. Ich vermisse dich doch auch, mehr als du dir vorstellen kannst...", erwiderte Thomas. Diese Antwort ließ Biggi ebenfalls lächeln. "Waren die Mädels und Karin noch wach?" fragte Thomas dann. "Nein, die schlafen schon", antwortete Biggi. "Und du? Du bist doch sicher auch müde?" fragte Thomas. "Ja schon, aber ich telefonier lieber mit dir", antwortete Biggi. "Das wollte ich hören", sagte Thomas grinsend. "Hey...", beschwerte sich Biggi lachend. Thomas musste ebenfalls lachen. "Und warum kannst du jetzt nicht einfach neben mir im Bett liegen?" fragte Thomas dann seufzend, nachdem sie sich etwas beruhigt hatten. Biggi seufzte ebenfalls. "Weil du wegen diesen scheiß Arschlöchern im Zeugenschutz bist und...", schluchzte Biggi, doch Thomas unterbrach sie. "Hey Süße, hey...bitte nicht weinen, das halte ich nicht aus, ohne dich trösten zu können", erwiderte Thomas traurig. "Tschuldige, aber gestern um die Zeit lag ich noch neben dir und jetzt...sitz ich hier alleine auf dem Sofa rum", schluchzte Biggi weiter. "Geht mir doch genauso. Süße hey, bald bringt uns nichts mehr auseinander, versprochen", sagte Thomas und hätte Biggi jetzt am liebsten geküsst. "Schatz? Ich will dich küssen und zwar jetzt und sofort...", sagte Biggi niedergeschlagen. Thomas musste grinsen. "Zwei Dumme, ein Gedanke", antwortete Thomas. "Aaahh, komm her...", entgegnete Biggi ungeduldig und strampelte dabei mit ihren Füßen. Die beiden telefonierten noch eine halbe Ewigkeit miteinander, bis letztendlich die Müdigkeit siegte und sich beide schlafen legten. Beide schliefen mit einem breiten Grinsen im Gesicht ein.

Am nächsten Morgen wurde Biggi sanft von Karin aus ihren Träumen geholt. "Guten Morgen du Urlauberin", begrüßte Karin sie mit einer Tasse Kaffee in der Hand. "Guten Morgen", entgegnete Biggi freudig. "Da hat aber jemand einen schönen Traum gehabt, was? Du grinst so", stellte Karin schmunzelnd fest. "Naja Traum...aber ja, mir geht's gut", erwiderte Biggi und umarmte Karin. "Gibt's da was, was ich wissen sollte?" fragte Karin etwas irritiert. "Nö, wieso?" log Biggi. "Ach, nur so. Komm lass uns frühstücken", schlug Karin vor und ging voraus. Als Karin raus war, zückte Biggi ihr Handy und schrieb Thomas sofort eine Guten-Morgen-SMS:

Guten Morgen Schatz. Ich hab geschlafen wie ein Stein und weißt du auch warum? Weil ich von dir/uns geträumt habe. Hast du auch gut geschlafen? Ich liebe und vermisse Dich so sehr. Ich melde mich dann. Millionen Küsse

Danach legte sie ihr Handy weg und folgte Karin in die Küche. "Wo sind denn die Mädels?" fragte sie. "Biggi, heute ist Sonntag. Antwort genug?" antwortete Karin. Biggi nickte belustigt, denn wenn die Mädels konnten, schliefen sie bis Mittag. Karin sah Biggi ihre Nervosität allerdings an. "Sag mal was ist denn los?" fragte sie kichernd. "Nichts, nichts. Ich will dann nachher nur was mit ihnen besprechen. Noch Kaffee?" entgegnete Biggi, um abzulenken. Das gelang ihr auch etwas. "Jetzt erzähl doch mal...wie war dein Urlaub?" hakte Karin nach. "Wunderschön", schwärmte Biggi und ihre Augen leuchteten dabei. Karin wurde nun noch stutziger. "So, jetzt raus mit der Sprache. Du hast doch jemand kennengelernt, oder?" brachte es Karin jetzt auf den Punkt. Biggi blieb fast das Brötchen im Hals stecken und sie verschluckte sich. Was sollte sie denn jetzt antworten? Sie würde Karin so gerne die Wahrheit sagen, doch das konnte sie nicht. "Ich? Nein, ich fand die Natur einfach toll und ich konnte einfach mal für mich selbst sein", log Biggi weiter. Karin schaute jedoch immer noch skeptisch. "Was? Glaubst du mir das nicht oder wie?" fragte Biggi gespielt sauer. "Doch, doch. Entschuldige bitte. Biggi, ich meine ja nur...wenn du jemand kennengelernt hast, ist das doch nicht schlimm. Biggi, Thomas ist seit 3 Jahren tot, es ist nur normal, dass du dich wieder nach Nähe sehnst", sagte Karin und streichelte Biggi's Arm. "Ich will aber keinen anderen als Thomas und jetzt lass uns bitte über etwas anderes reden, ich habe niemanden kennengelernt, okay!?" antwortete Biggi etwas patzig. "Ist gut", entgegnete Karin und widmete sich wieder ihrem Frühstück. Biggi wollte Karin überhaupt nicht so ankacken, aber es ging einfach nicht anders. Auch sie machte sich jetzt wieder über ihr Brötchen her.

Thomas, der in der Zwischenzeit von Biggi's Nachricht geweckt wurde, war gerade dabei ihr zu antworten:

Guten Morgen mein liebster Engel. Ich habe auch gut geschlafen und du wirst es kaum glauben, aber ich habe auch von uns geträumt :-) Jetzt bin ich allerdings ziemlich nervös, ich habe Angst vor der Reaktion meiner Mädels. Melde dich bitte vorher nochmal. Ich wünschte, du würdest jetzt neben mir liegen. Ich liebe Dich über alles auf der Welt.

Thomas stolperte aus dem Bett und machte sich ebenfalls Frühstück, währenddessen er aß, schaute er, wie gestern auch schon, die Bilder von Biggi und sich an.

Biggi und Karin waren derweil fertig mit frühstücken. Sie räumten gemeinsam den Tisch auf und dann ging Biggi zu ihrem Handy, wo sie Thomas' Nachricht laß. Auch diese ließ sie wieder strahlen. In dem Moment kamen aber auch Lisa und Laura die Treppe runter. "Biggi, endlich bist du wieder da", sagten sie und umarmten Biggi. Der fiel dabei das Handy aus der Hand, glücklicherweise aber unter die Decke des Bettes. "Hey ihr Zwei. Hab euch vermisst", begrüßte Biggi die beiden. "Wir dich auch. Wie wars denn?" fragte Laura. "Ganz toll. Ähm, wir drei müssten dann nach dem Frühstück mal reden, geht das?" fragte Biggi dann. Lisa und Laura, inzwischen 16 und 14 Jahre alt, schauten etwas fragend. "Ja, klar...ist irgendwas schlimmes?" fragte Lisa. "Nein, eher im Gegenteil,...aber Karin darf davon dann erstmal nichts wissen okay?" bat sie die zwei. Lisa und Laura nickten, waren allerdings noch verwirrter als vorher. Sie zogen sich dennoch an und frühstückten erstmal. Biggi schlich sich derweil aus dem Haus und rief Thomas an.


Und ich will dich dochDonde viven las historias. Descúbrelo ahora