Kapitel 39

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Thomas konnte sich allerdings nicht mehr wirklich auf die Arbeit konzentrieren, denn er war voller Vorfreude auf seine Töchter und natürlich auf Biggi. Außerdem machte ihm der Schmerz immer noch etwas zu schaffen. Aber er musste und so kämpfte er sich durch seine restliche Arbeitszeit.

Biggi war in der Zwischenzeit wieder von ihrem Einsatz zurück und zählte nun die Sekunden bis Schichtende. Und dann war es endlich soweit, in Null Komma Nichts war Biggi umgezogen und fuhr auf dem direkten Weg zur Schule, wo sie die Mädels abholte. Da die 3 ihre Koffer bereits gepackt hatten, fuhren sie direkt zum Flughafen. Biggi hielt es keine Sekunde länger aus und auch die Mädels wollten ihren Vater endlich wieder in die Arme schließen. Nachdem sie eingecheckt hatten, mussten sie allerdings noch eine Stunde warten, bis das Boarding begann. Sie riefen Thomas an.

Thomas hatte auch gerade Feierabend und war auf dem Weg zum Auto. "Hallo. Seid ihr schon da?", begrüßte Thomas etwas erschrocken seine Mädels. "Hallo. Nein, wir haben erst in einer Stunde Boarding", antwortete Biggi. "Immer noch so lange. Soll ich euch nicht doch vom Flughafen abholen?", fragte Thomas. "Nein Schatz, das ist viel zu gefährlich", antwortete Biggi sofort. "Okay, aber euer Taxi zahl ich", entgegnete Thomas. "Ja, aber anders...", kicherte Biggi. Thomas antwortete nun allerdings nicht, sondern räusperte sich nur, denn die Kinder hörten schließlich zu. "Ähm ja, dann fahr ich jetzt mal nach Hause und warte sehnsüchtig auf euch", sagte Thomas dann. "Wir freuen uns so auf dich, Papa", sagte Lisa. "Und ich mich erst auf euch. Ich kann's kaum erwarten", erwiderte Thomas. Die 4 beendeten das Gespräch und Thomas fuhr in seine Wohnung.

Nun endlich begann auch das Boarding und schließlich startete das Flugzeug in Richtung Prag. Thomas war derweil in seiner Wohnung angekommen und wusste vor Aufgeregtheit gar nicht was er tun sollte. So nervös war er selten. Er hätte sie so gerne abgeholt, aber Lisa hatte Recht, es wäre einfach zu gefährlich. Eigentlich ist die ganze Aktion viel zu gefährlich, doch Thomas hoffte einfach innig, dass alles gut gehen würde. Er hatte die Wohnung schon die ganzen Tage schön hergerichtet und Blumen gekauft. Biggi und seine Töchter sollten sich natürlich wohlfühlen. Schließlich ist es gut möglich, dass sie in geraumer Zeit hier zu viert leben würden.

Biggi und die Mädels waren gerade gelandet und warteten nun ungeduldig auf ihr Gepäck. Als sie dieses endlich hatten, nahmen sie sich ein Taxi und fuhren zu Thomas. Biggi hatte Thomas bereits eine SMS geschrieben:
Schatz, wir sind unterwegs im Taxi. Ich freu mich so unbeschreiblich auf Dich. Bis gleich. Tausend Küsse

Thomas flatterte das Herz, als er die Nachricht laß. Er antwortete sofort:
Ich freue mich genauso auf euch. Ich weiß schon gar nicht mehr was ich mit mir anfangen soll. Mein Herz schlägt Purzelbäume. Ich liebe euch!!! Bis gleich. Tausend Küsse zurück

Biggi zeigte den Mädels die SMS, die daraufhin nur noch freudiger waren. Laura musste sich immer ihre Tränen unterdrücken und auch Lisa wollte jetzt nichts mehr, als endlich ihren Vater in den Arm zu nehmen. Thomas lief wie ein nervöser Tiger auf und ab, als er auf einmal das Taxi auf den Hof fahren sah. Wie von der Tarantel gestochen, raste er das Treppenhaus runter und stürmte zur Tür raus. Lisa und Laura waren gerade ausgestiegen, als ihr Blick nun sofort auf ihren Vater fiel. Die 3 standen sich wie angewurzelt gegenüber, bis Laura auf einmal in Tränen aufgelöst auf ihren Vater zustürmte. "Papa...", schluchzte sie unaufhörlich und fiel Thomas in die Arme. Auch bei Thomas brachen nun alle Dämme und er fing furchtbar an zu weinen. Er zerquetschte seine Tochter fast, so sehr drückte er sie, doch das störte Laura nicht, denn auch Thomas bekam kaum Luft. Nun kam auch Lisa auf die beiden zugerannt und die drei versanken in einem Gruppenkuscheln, bei dem unendlich viele Tränen flossen. Biggi stand immer noch wie angewurzelt da und beobachtete das Ganze. Das Taxi hatte sie inzwischen bezahlt und es wieder weggeschickt. Sie heulte genauso mit und war einfach überglücklich, dass sie wieder bei Thomas war und vor allem das Vater und Töchter sich nun endlich wieder hatten. Sie hätte es sich nie verziehen, wenn sie die Mädels nicht eingeweiht hätte. Nach unendlich langen Minuten lösten sich Thomas und die Mädels aus der Umarmung. Er sah die Beiden mit wässrigen Augen und voller Stolz an. "Ihr seid so hübsch und erwachsen geworden...", sagte er schluchzend. Die Mädels lächelten breit, denn sagen konnten sie nichts. Sie konnten immer noch nicht fassen, dass ihr Vater nun wirklich wieder lebendig vor ihnen stand. Wieder knuddelten sich die drei nun innig, bis Lisa sich zu Biggi drehte und ihr die Hand hinhielt, um zu signalisieren, sie soll herkommen. Biggi ließ sich natürlich nicht zweimal bitten und ging zu den dreien. Thomas war überglücklich seine Biggi nun endlich wieder bei sich zu haben und zog sie sofort an sich ran und die beiden verfielen in einen innigen und leidenschaftlichen Kuss. Lisa und Laura schauten den Beiden glücklich zu, denn sie fanden schon immer, dass Biggi und ihr Papa super zueinander passen. Nach einer gefühlten Ewigkeit ließen die Beiden voneinander ab und schauten sich überglücklich in die Augen. In dem Moment kamen auch Lisa und Laura zu den Beiden und kuschelten sich an Biggi und Thomas. Danach begann wieder ein Gruppenkuscheln, aber diesmal mit Biggi. "Kommt, lasst uns erstmal hoch gehen", schlug Thomas dann immer noch schluchzend vor. Seine Mädels nickten. Thomas nahm ihre Koffer und ging dann gemeinsam mit Biggi und seinen Töchtern nach oben.

Und ich will dich dochWo Geschichten leben. Entdecke jetzt