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Morgen würde die Party stattfinden. Die letzten zwei Tage verbrachte das YouTuberhaus mit Planung der Gäste und was wir alles brauchen. Eine Feier drei Tage nach dem Einladen zu feiern, ist zwar kurzfristig, aber anders geht es nicht. Um ehrlich zu sein, freue ich mich auch sehr drauf. Ich werde viele Freunde sehen, wir werden Spaß haben, feiern, essen, reden, trinken, lachen und uns unterhalten. Simon und Ardy haben sich um das Essen und Trinken gekümmert, Dner und Alex um die Musik, sowie Unterhaltung und Taddl mit mir um alles weitere.

Nun sind wir endlich fertig mit allem. Erschöpft lasse ich mich rückwärts aufs Bett fallen und beobachte die höchst interessante Decke über mir. Fast alles organisieren und dann noch Videos am Tag aufnehmen, schneiden und hochladen ist dann wohl doch etwas viel auf einmal. Taddl, welcher bis eben nach Sitzmöglichkeiten und Tische geschaut hat, setzt sich auf die Bettkante und schaut mich aufmunternd an. ,,Wird schon schief gehen." lächelt er. Dann fährt er mir durch die Haare und legt seine Hand auf meine Wange. Seine Augen sind so schön eisblau. Warm und kalt zugleich. Sie funkeln. Mit der anderen Hand stützt er sich neben meinem Kopf ab, beugt sich zu mir herunter und küsst mich leicht. Ich erwidere. Womit habe ich ihn verdient? Er drückt sich wieder etwas hoch und dreht uns, sodass ich auf ihm liege. ,,Ich liebe dich." haucht er und küsst mich nochmal. Dieses Gefühl. Diese drei Wörter. Unglaublich, was sie auslösen. Er zieht mich an sich und legt seinen Arm um mich. Ich kuschel mich an ihn und vergrabe mein Gesicht in seine Brust. Da es spät ist, werde ich schnell müde und gähne. ,,Ist da jemand müde?" fragt Taddl und lacht leicht. ,,Sei leise, du Dummkopf." ,,Dein Dummkopf." korrigiert er mich und ich lache ebenfalls. ,, Ja. Das stimmt." Er zieht die Decke über uns uns und drückt mir einen Kuss auf meine Stirn. ,,Schlaf gut. Der Tag morgen wird alles verändern." Ruck zuck bin ich im Land der Träume versunken.

Als ich am nächstem Morgen aufwache, fällt mir eine Kälte auf. Mit immer noch geschlossenen Augen taste ich das Bett ab und finde den Grund für Kälte. Taddl ist nicht da. Ich setze mich auf und schaue mich um. Im Zimmer ist er nicht. Wenn es nicht Taddl wär, den ich da brauche, dann wäre ich zu faul zum Aufstehen. Schließlich stehe ich auf und suche erst in der Küche, da von dort aus ein Geruch von Bacon die ganze Wohnung erfüllt. Tatsache. Am Tisch sitzen Ardy und Taddl mit drei vollen Tellern Bacon.

Ich setze mich gegenüber von Taddl und er schiebt mir einen Teller hin. ,,Guten Morgen, mein Liebling."
Bevor ich mir ihn nehmen kann, zieht er ihn wieder weg und grinst mich schelmisch an. ,,Wo bleibt meine Belohnung?" Ich lache, beuge mich kurz zu ihm und gebe ihn einen Kuss, den er erwidert. Dann fange ich auch an, zu essen. Kurz schiele ich zu Ardy, der uns angrinst. ,,Ohne Witz. Das is so niedlich." sagt er und hört nicht auf, zu grinsen. Die gute Laune steckt auch mich und Taddl an. Nach dem Essen packen wir alles in die Autos von Simon, Dner und Alex. Irgendwie quetschen Ardy, Taddl und ich uns noch in je eines rein und fahren zur gemieteten Gemeindehalle, die uns in dieser Nacht voll und ganz zur Verfügung steht. Die Schlüssel bekamen wir schon gestern. Dort bauen wir alle Bänke und Tische auf und bereiten alles vor.

Pünktlich treffen dann die ersten Gäste ein. Eine knappe Stunde darauf sind alle da und wir feiern immer ausgelassener. Wir alle bilden von allein kleine Gruppen und setzen uns an Gruppentische. Wir essen, trinken, lachen, unterhalten uns und mehr. An meinem Tisch sitzen Micha und Maudado und Osaft, welche Händchen halten und sich immer verliebte Blicke zuwerfen.

Irgendwann steht Taddl auf und sorgt für Ruhe. ,,Eigentlich war die Feier nicht wirklich ohne Anlass." beginnt er. ,,Ich wollte euch etwas tolles erzählen. Und zwar bin ich wieder vergeben. Und so glücklich, wie schon lang nicht mehr. Dieser Jemand bringt mich immer zum Lachen und ich wollte euch ihn vorstellen. Diese Person soll einfach bitte aufstehen." Heimlich grinst er mich an. Mit zitternden Knien und einem Grinsen wie von einem Honigkuchenpferd stehe ich auf. Erst staunen alle, dann klatschen sie, kommen zu uns uns gratulieren und als alle wieder sitzen steht Rewi auf. ,,Ich weiß nicht, was ich tue, oder ob es was bringt, aber ich will mein Glück auch versuchen." Seine Stimme zittert heftig. ,,Ich bin mir nicht sicher, ob die Person mich auch liebt, aber ich probiere es." Er dreht sich zu meinem Nachbartisch. Dort sitzen Paluten, Sturmi, Felix aka Rotpilz und Petrit. ,,Felix. Ich äh hab mich in dich verliebt." meint er verlegen und wird rot. Die darauffolgende Stille zieht sich lang. Doch dann springt Felix auf und fällt Rewi um den Hals. Er nuschelt irgendwas und sie küssen sich. Es ist schön, zu wissen, dass sie sich durch uns getraut haben und dass es geklappt hat.

Ich widme mich wieder meiner halben Pizza. Als ich das nächste mal zu Taddl sehe, ist ein Mädchen neben ihm. Auf den zweiten Blick erkenne ich Luna. Ohne Begleitung. Ich lasse die Pizza liegen, gehe zu Taddl und umarme ihn von hinten. Erst zuckt er zusammen, dann dreht er sich, strahlt mich an und küsst mich. Dann lässt er mich los. Ich weiß nicht warum, aber ich kann Luna nicht leiden. Nun, da sie Taddl um den Hals fällt, noch weniger. Sie funkelt mich böse an. ,,Ich hol was zu trinken." sagt sie und geht an mir vorbei. ,,Taddl mit einem Mann." meint sie spöttisch. ,,Das geht nicht gut." Sie verschwindet zwischen den Tischen und ich setze mich gegenüber von Taddl. Er hat einen Tisch allein. Luna kommt wieder mit zwei Gläsern. Die ganze Zeit hängen die zwei so ziemlich aneinander.

Die Party ist trotzdem ein voller Erfolg. Die Gäste unterhalten sich, essen und trinken mehr oder weniger alkoholische Getränke. Dazu gehört auch Taddl. Ich hab aufgehört, zu zählen, wie viel er schon getrunken hat. Zwar nicht so viel, aber er ist dicht. So fällt die Rolle des Verantwortlichen auf mich und ich lasse die Finger vom Alkohol. Von überall hört man Gelächter. Zur Abwechslung macht Luna sich mal nicht an Ardy ran, sondern an Taddl. Und da Taddl nichts dagegen tut, sondern beginnt, mit ihr zu flirten, werde ich schnell eifersüchtig und ich setze mich zurück zu Maudado und Osaft, mit welchen ich mich unterhalte. Die kalte Pizza lasse ich liegen. Während der Unterhaltung vergesse das von gerade und bemerke so nicht, wie Taddl mit Luna geht. Aber es fällt Micha auf. Er zeigt zur Tür. ,,Schau mal. Sind das nicht Luna und dein Freund?" Ich strecke mich kurz. Für meine Größe verfluche ich mich übrigens auch. Da viele stehen und herumlaufen, sehe ich sie nicht direkt. Dann kann ich sie doch erblicken.

Tatsächlich gehen die beiden. Jetzt werde ich nervös. Was, wenn-? Ich schüttel den Kopf. Daran darf ich gar nicht denken. Zufällig erhebt Maudado sich. ,,Lass uns gehen. Manu, denkst du, wir können die Nacht bei Taddl und Ardy bleiben? Ich hab jetzt nicht wirklich Lust, auf eine ewig lange Busfahrt." ,,Ja, ich denke, das geht bestimmt." Dann steht Zombey mit auf. ,,Ich komm mit. Und wenn es nicht geht, dann kann ich euch notfalls nach Hause bringen."

Wir begeben uns nach draußen, wo es ziemlich kalt ist. Ich stoppe noch kurz bei Simon, der, so wie ich, nichts alkoholisches getrunken hat. ,,Ich geh Heim. Ich komm morgen Mittag zu dir hoch und dann kommen wir hier sauber machen, okay?" Er nickt mit zu und ich eile den anderen hinterher. Zombey steht schon an einem Auto. ,,Einsteigen bitte." Maudado und Osaft setzen sich hinten rein, ich auf dem Beifahrersitz und Michael fährt.

Als wir da sind, sprinten wir die Treppen hoch. Micha wartet vor der Wohnung im Treppenhaus. Die Tür ist nicht verschlossen, wie immer eigentlich. Ich schaue mich nach Taddl um. Irgendwie hoffe ich, dass er da ist. Das logischste wär sein Zimmer, also lausche ich kurz. Da ich nichts höre, gehe ich davon aus, dass Taddl schläft oder doch nicht da ist und öffne die Tür. Doch im nächstem Moment bereue ich es und wünsche mir, ich hätte es nicht getan.

GlpaddlWhere stories live. Discover now