32. Only you and me

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Jess

Es fühlte sich toll an, in Nialls Arm zu liegen, seine Nähe zu spüren und zu wissen, dass er immer für mich da war. Sich in jemanden zu verlieben, mit dem man bisher nur schriftlich im Internet Kontakt hatte, war eine Sache, doch diesen Jemand dann plötzlich kennenzulernen und herauszufinden, dass er noch viel liebenswerter war als vermutet, ließ die Schmetterlinge in meinem Bauch aufgeregt umherflattern. Die Tatsache, dass es sich bei Niall um einen Superstar handelte, tangierte mich relativ wenig, da ich immer nur den normalen Menschen in ihm suchte und auch fand.

Sein liebenswerter Charakter war einfach umwerfend, viel besser als ich es mir jemals hätte ausmalen können, ganz zu schweigen von seinem Humor und dem nahezu perfekten Aussehen. Kein Wunder, dass die Frauen für ihn schwärmten und er oftmals von einer Horde kreischender Teenager umgeben war. Ich konnte verstehen, dass er unser ruhiges Zusammensein mehr als nur genoss.

Eng aneinander gekuschelt lagen wir hier zusammen in seinem Bett, als hätten wir dies schon immer getan; trotzdem fühlte es sich aufregend an. Mein Herz pochte so laut, dass ich es selbst hören konnte, meine Augenlider schlossen sich und meine Lippen berührten sanft die seinen. Ich spürte sein Grinsen, als seine Arme sich sachte um meinen Körper legten, so als wollte er mich für alle Ewigkeiten beschützen. Meine Entscheidung, diese Nacht bei ihm zu verbringen, rührte einfach aus einem Bauchgefühl heraus, auf welches ich mich komplett verließ. Einfach nur Kuscheln, mehr wollte ich nicht, und ich wusste, dass Niall die Situation niemals zu seinem Vorteil ausnutzen würde.

Als ich am nächsten Morgen erwachte, schlief Niall noch tief und fest, wie seine regelmäßigen Atemzüge vermuten ließen. Da ich jedoch den Druck in meiner Blase nicht mehr aushalten konnte, war ich gezwungen, das Badezimmer aufzusuchen. Glücklicherweise hatte Niall meinen Rollstuhl direkt neben dem Bett platziert, doch ich überlegte, ob ich es ohne das Teil schaffen würde, mein Ziel zu erreichen. Irgendwann wollte ich wieder normal laufen können und so gehörte es dazu, dass ich endlich damit begann, hin und wieder auf den Rollstuhl zu verzichten.

Langsam setzte ich mich im Bett auf und warf zunächst einen lächelnden Blick auf den noch immer schlafenden Iren. Selbst mit geschlossenen Augen sah er wunderschön aus, wie ich sofort feststellte. Wie konnte man nur mit zerzausten Haaren eine solche Perfektion verbreiten?

Meine Augen blieben noch einige Sekunden auf ihm haften, dann versuchte ich vorsichtig aufzustehen, wobei ich das Bett zum Abstützen benutzte. Es gelang wunderbar und als ich mit beiden Beinen auf dem Boden stand, machte sich ein unsagbares Glücksgefühl in mir breit. Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen; zielstrebig, jedoch ohne Hast und Eile, erreichte ich schließlich das Bad.

Ich zitterte ein wenig vor Aufregung, doch ich war stolz auf mich, dass ich es alleine geschafft hatte. Nach dem Gang zur Toilette wusch ich meine Hände und blickte zum ersten Mal seit langer Zeit in einen Spiegel, der über dem Waschbecken angebracht war, nicht wie sonst, daneben, in einer Blickhöhe, welche ich von meinem Rollstuhl aus betrachten konnte.

„Jessica Meyers, du wirst wieder laufen", wisperte ich leise vor mich hin, als ich mein Gesicht betrachtete.

Ungeschminkt sah ich zwar etwas blass aus, doch das Leuchten meiner Augen war unverkennbar. Dieses verstärkte sich plötzlich immens, als Niall, der sich leise von hinten herangeschlichen hatte, seine Arme um mich legte.

„Du bist ein böses Mädchen, lässt mich einfach so alleine im Bett zurück", flüsterte er, bevor seine Lippen meinen Hals entlang wanderten.

Die Welle, die sich daraufhin in meinem Bauch ausbreitete, war fast nicht zu ertragen.

„Niall", murmelte ich, „wenn du nicht willst, dass du mich gleich tragen musst, solltest du jetzt besser damit aufhören."

Promise me!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt