Kapitel 2: Das Rätsel um den Namen

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Tokyo, Haus der Yagamis, September 27

Langsam und kontrolliert zog Light die Tür ins Schloß, darauf bedacht keinen unnötigen Lärm zu machen.
Mit einer Stimmlage, welche nur von neutral bis gelangweilt gedeutet werden könnte, ließ er ein "Bin wieder da" verlauten.
Es war 6 Uhr abends, Light kehrte gerade von seinen Nachhilfestunden zurück und obwohl noch alle Bewohner des Hauses wach seien dürften, verhielt er sich so, als würde er durch jedes zu laute Geräusch ein unverzeihliches Verbrechen begehen.
Doch so war er- so war sein Charakter; Perfektionistisch, beherrscht und vielleicht sogar ein wenig verhalten.

Er war gerade dabei seine Schuhe auszuziehen und sie neben der Tür zu platzieren, als seine Mutter auf den Flur trat.
"Hallo Light, wie war die Nachhilfe? "
Light seuftze innerlich, antwortete jedoch:
"So wie sonst auch."
Was sollte er ihr auch anderes sagen?
Es war weder gut noch schlecht, nur dass er diese Stunden im Grunde nicht mehr brauchte, vielleicht nie gebraucht hatte.
Warum er dann überhaupt hinging?
Das wusste Light selbst nicht einmal.
Vielleicht lag es daran, dass er an seinem Status, "der beste Schüler", hang.

Da würde die Übung durch den extra Unterricht nicht schaden, eher noch sichern, dass er seinen Notendurchschnitt wie gehabt weiter führen konnte.

Aber, Ob die Errungenschaft des Titels mit den Nachhilfe Stunden, oder doch einfach nur mit Lights eigenem Fleiß verbunden war, würde wohl eine auf ewig ungelöstes Sache bleiben.

Die Schuhe ausgezogen wollte sich Light gerade nach oben stehlen - für ihn war die Konversation beendet - da hielt ihn seine Mutter an:

"Es gibt gleich essen, kommst du in 10 Minuten wieder herunter? Und sag direkt deiner Schwester bescheid."

"Mach ich", antwortete er, leicht Gedanken verloren und setze seinen weg fort.

Er war noch immer nicht in der Lage,das heute geschehene wirklich zu verarbeiten.

Dieser Hideki Ryuga ging ihm nicht aus dem Kopf; Im negativem Sinne natürlich.

Allein die Vorstellung des Schwarzhaarigen brachte etwas in ihm dazu, zu brodeln.

Und Light konnte sich nicht erklären, warum ihm diese ganze Situation, die Auseinandersetzung am Nachmittag, wie ein Gespenst in seinem Kopf herum spuckte.

Er war selbstsicher und wusste was er wollte, doch der Schwarzhaarige hatte mit einem Schlag, mit ein paar Worten, dieses Gebilde von Selbstbewusstsein in wanken gebracht.

Lag Light mit seiner Ansicht der Dinge falsch?

Hatte er einen Fehler gemacht?

Woher kam diese Unsicherheit?

Es war menschlich, Fehler zu machen - er hatte schon ein paar Male erkennen müssen, dass er falsch gelegen hatte, dass andere ihm überlegen waren - doch das hatte seine Welt nie dermaßen ins wanken gebracht.

Geistes abwesend klopfte er an die Tür seiner Schwester Sayu und als diese ihm öffnete, vergaß er glatt, was er eigentlich von ihr wollte.

"Was ist denn?"

Große, braune Augen sahen ihn neugierig an.

"Ähm...", gab Light intelligenter weise von sich, während er sich zu erinnern versuchte.

"Essen. Es gibt gleich essen", fiel es ihm wieder ein und da er sich sicher war, dass seine Schwester ihn verstanden hatte, machte er auf dem Absatz kehrt und begab sich in sein Zimmer, nur um sich seinen Gedanken wieder hinzugeben.

Dabei bemerkte er jedoch nicht, wie seine Schwester ihn perplex und leicht argwöhnisch musterte.

Irgendetwas war seltsam; So verhielt sich ihr Bruder nie.

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