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Moi. Da ist er wieder. Der Baum. Und NICHT in einem Jahr, liebste Mami. *Mittelfinger*


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Auf dem Flur stieß ich direkt mit Selene zusammen. „Oh, hallo Selene! Was für eine Freude...", begrüßte ich sie betont freundlich, um gleich darauf ein genervtes Gesicht aufzusetzen und weiterzulaufen.

Ich hätte jedoch auf Mr. Newman und Luke hören sollen, denn Selene machte mir einen Strich durch die Rechnung und stellte sich mir in den Weg. „Woher genau kennst du meinen Namen?", fragte sie in herablassendem Tonfall. Jetzt, wo ich wusste, dass sie aus Australien stammte, bemerkte ich auch ihren australischen Akzent.

„Kannst du schweigen?", war meine Gegenfrage und ich atmete tief durch.

„Ja", kam die genervte Antwort und Selene zog eine Augenbraue hoch.

„Gut, ich auch."

Und dann ließ ich sie einfach stehen. Hoffentlich würde sie noch eine Weile brauchen, bis sie es verstanden hatte.

***

„Du durftest heute raus!", beschwerte sich Louis mit gespielt beleidigtem und anklagendem Tonfall und setzte sich neben Jessie an unseren Tisch, „Wie machst du das bloß? Ich bin viel länger als du hier und durfte noch nie das Internat verlassen!"

Ich streckte ihm die Zunge raus. Dass ich Wasserwächterin war und deshalb wohl irgendwie einen geringen Vorteil anderen gegenüber bei Mr. Newman hatte, konnte ich schlecht sagen.

Ganz davon abgesehen, hatte ich das keinem außer Louis gesagt und hatte auch nicht vor, dass zu ändern, bevor ich nicht genügend Informationen hatte.

„Das kommt", fing Lisa mit vollem Mund an, „weil sie mit Luke... Okay, sorry, ich bin still." Lisa zog beschämt den Kopf ein, als sie Louis' und meinen Blick bemerkte.

Ich biss mir auf die Lippe.

Mittlerweile hatte ich das mit Luke auch Lisa und Emma erzählt. Emma war zwar nicht so besonders glücklich darüber gewesen, hatte aber eingesehen, dass es ganz allein meine Entscheidung gewesen war und außerdem augenzwinkernd bemerkt, dass ich jetzt ja mitbekommen hatte, dass es nichts brachte. Dazu hatte ich nur abwesend genickt.

„Äh...", machte Louis plötzlich und blinzelte verwirrt. Er zeigte auf Zoey, die geradewegs auf unseren Tisch zukam, sich einfach hinsetzte und zu essen begann.

Jessie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete jede Bewegung, die Zoey machte.

Josie tippte mich von der Seite an. „Wer ist das?", flüsterte sie sichtlich verwirrt.

„Zoey", antwortete ich genauso leise, „Alles andere kann dir deine Schwester später erklären."

Josie nickte. Zoey aß derweil seelenruhig weiter. Alle am Tisch waren still geworden, die meisten hatte verwirrt aufgehört zu essen, Jessie beobachtete Zoey immer noch mit blitzenden Augen und Lisa starrte auf ihren Teller. Josie schaute unsicher von einem zum anderen.

„Was wird das, wenn es fertig ist?", fragte Jessie schließlich und schaute Zoey skeptisch an.

„Ich esse", informierte Zoey sie mit sachlicher Stimme, jedoch ohne sie anzusehen.

„Das sehe ich", kommentierte Jessie trocken. Zoey nickte abwesend und aß ruhig weiter.

„Zoey, was machst du hier?", fragte Louis ernst. Besagte Person schaute von ihrem Essen auf.

Burning Ice (II)Where stories live. Discover now