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Okay... Es kommt zwar etwas...nun ja...verspätet? Aber es kommt, höhö ^^ Denn hier ist es: DAS LETZTE KAPITEL IM JAHR 2015!! :OOO *Applaus*

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Unschlüssig standen wir vor dem Haus meiner Mutter herum. Mir kam alles so vertraut vor, und doch so fremd.

Louis, der die ganze Zeit herumhüpfte wie Rumpelstilzchen, machte die ganze Sache auch nicht besser.

Schließlich atmete ich tief durch und drückte mit zitternden Fingern auf die Klingel. Beethovens Neunte ertönte, dann war Stille.

Jetzt blieb auch Louis stehen und starrte angespannt zur Tür. Natürlich, wenn man seine Tante so lange nicht gesehen hatte, reagierte man eben so.

„Lily?", fragte Mum, als sie endlich in der Tür stand und schloss mich sofort in ihre Arme. Glücklich lächelte ich und musste mir die Tränen vergleichen.

Nach gefühlten drei Stunden ließ sie mich los. „Ich hab die so verm...", begann sie, dann entdeckte sie Louis, „Louis? Du?"

Mit großen Augen und undefinierbaren Blick sahen sich die beiden an. Plötzlich machte Louis drei Schritte zurück und packte hektisch meine Hand.

„Lily, ich würde vorschlagen, wir gehen wieder...", sagte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch und ließ Mum dabei nicht aus den Augen.

Was bitte war jetzt in ihn gefahren? War Rumpelstilzchen sauer, weil sie seinen Namen erraten hatte?

Mum nahm meine andere Hand. Als ich sie ansah, schrie ich kurz auf, riss mich los und stolperte ebenfalls automatisch ein paar Schritte zurück.

Grüne Augen. Stechende grüne Augen. Mir wurde schlecht. Mit funkelnden Augen sah ich die Frau vor mir an, die ich soeben noch umarmt hatte. Nein. Einfach nein.

Mit einer Hand umklammerte ich Louis', da ich befürchtete, sonst komplett die Nerven zu verlieren. Ich zitterte am ganzen Körper und konnte nicht glauben, was ich da vor mir sah.

Mum sah mich verzweifelt an und erst jetzt bemerkte ich, dass sie schon die ganze Zeit mit mir redete. Angewidert begegnete ich ihrem Blick.

„Lily, es ist wirklich nicht so, wie du denkst!", rief Mum aus und sah mich schon fast flehend an, während ich meine Lippen zu einem dünnen Strich verzog.

Ich wollte etwas erwidern, doch ich brachte kein einziges Wort heraus.

„Wie ist es dann? Sag es mir!", schrie ich schließlich und versuchte, die Tränen, die vor Wut aufkamen, zurück zu halten.

Die Frau vor mir sah sich kurz um. „Das kann ich hier draußen nicht. Es ist zu riskant", sagte sie leise.

„Zu riskant, ja? Aber wenn du es uns im Haus erklärst, ist es für uns nicht riskant, was?", rief ich aus und funkelte sie wütend an.

„Ich will euch nichts tun, Lily! Ich kann das alles erklären, wenn ihr mir zuhört! Du kannst mir vertrauen, ich bin immer noch deine Mum!", entgegnete meine eigentliche Mutter verzweifelt, während ihr eine Träne über die Wange lief, „Dein Vater hat es dir nicht gesagt?"

Und in diesem Moment, gerade als sie Dad erwähnte, begann ich ihr zu glauben. Ich wusste nicht, woher ich dieses Vertrauen nahm, es war einfach da. Vielleicht war es, weil sie Dad erwähnt hatte. Und wenn Dad ihr vertraute, konnte ich es doch auch tun, oder?

Trotzdem schaute ich sie misstrauisch an und auch Louis hinter mir machte keinen glücklichen Gesichtsausdruck.

„Was denkst du?", fragte ich ihn leise, doch ich nahm an, dass...Mum es auch hörte.

Burning Ice (II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt