- part 14 -

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Die Stille hatte nun das Wort. Linda und Korab saßen  nebeneinander im Auto und schauten nur die Straße an. Linda schwirrten tausende Gedanken umher. Sie hatte das Vertrauen zu Korab, doch sie wusste immer noch nicht, was er bei seinem letzten Telefonat auf der Kalaja meinte. Ihn darauf ansprechen, wollte sie nicht. Sie hatte sich vorgenommen ihm voll und ganz zu vertrauen und die nächsten zwei Tage abzuwarten.


Korab parkte am Straßenrand. "Wann beginnt deine Schicht?" fragte er sie vorsichtig.

"In 30 Minuten." gab sie als Antwort von sich. Korab tippte mit seinen Fingern auf die Armlehne und griff langsam nach ihrer Hand. Ihr Blick richtete sich gleichzeitig dort hin. Sie blickten sich kurz in die Augen. Stille.

"Lind', du weißt nicht wie glücklich ich mit dir bin. Du hast keine Ahnung was für Gefühle du in mir auslöst, aber der kleinste Gedanke daran, dass du meinst ich würde dir etwas antun oder, dass ich dich in Angstzuständen versetze, bringt mich voll und ganz um. Jetzt ist einfach Geduld gefragt und wenn wir diese Ruhe bewahren werden wir es schaffen. Ich hab dich damals verloren meine Lola und jetzt hab ich dich wieder. Ich will dich kein zweites Mal verlieren." Er hob die vereinten Hände und küsste ihre.


Als sie beim Cafe waren, umarmte Linda Korab kurz zur Verabschiedung. Sie wusste nicht wo sie sich gerade in ihrer Beziehung befanden, deshalb diese Unsicherheit. Er hielt sie fest und küsste sie. "Bis morgen" gab sie lächelnd von sich.

Korab nickte. Er hatte für heute noch viel vor. Auf morgen würde er diese Dinge von höchster Priorität nicht verlegen. Er lächelte kurz, hob die Augenbraue kurz hoch und fuhr weg.


Bei Linda auf der Arbeit war nicht viel los. Es lief 'Eja Eja von Butrint Imeri (hört es euch bitte an)'. Jugendliche saßen wie immer in Gruppen zusammen und unterhielten sich laut. Es vergingen Stunden und es sammelten sich immer mehr Leute an. Herr Bujupi war nicht anwesend. Ihr Kollege teilte ihr mit, dass er für 2 Wochen nach Ksamil gefahren war. Es war also niemand hier der ihre Laune noch mehr die Toilette runterspülen konnte.


Eine Stunde vor Schluss versank Linda förmlich in Gedanken. Sie schloss ihre Augen und dachte über die letzten drei Tage nach. Über Korab, seinen Vater, ihre Beziehung, ihre Schulden. Sie hatte sehr sehr viel am Herzen, doch der Gedanke an Korab lies sie wiederrum aufatmen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie nur noch 15 minuten Schicht hatte. Doch als sie etwas nach links blickte, fehlte ihr die Luft zum Atmen. Sie richtete sich auf und starrte genauer hin. Hatte sie eben Tagträume oder passierte das alles gerade wirklich?

Pergjithmonë - für immer ❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt