Kapitel 52

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Maxi PoV
Es ist jetzt schon Ende des Monats und Naty und ich habe seit dem Ausrutscher nicht mehr geredet. Vergessen habe ich sie auch noch nicht, wobei ich ja festgestellt habe, dass sie meine große Liebe ist und ich sie immer lieben werde, egal mit wem ich zusammen bin. Immer wieder träume ich nachts davon, was passiert wäre, wenn wir uns geküsst hätten. Und immer wieder träume ich das gleiche: Ich hätte ihr verziehen. Irgendwie sagt mir also mein Unterbewusstsein, dass ich nicht mehr ganz so sauer auf sie bin und am liebsten zurück hätte. Aber es geht nicht. Sie würde mich nie zurück wollen.

Schweigend laufe ich mit Matilda durch den Park, Richtung Studio. Es ist zwar noch früh am Morgen, aber trotzdem scheint die Sonne ununterbrochen und bringt mich sogar zum lächeln. Wir hängen unseren Gedanken nach und meine sind -es ist nicht anders zu erwarten- bei Naty. Ich muss heute einfach mit ihr reden und ihr sagen, dass ich ihr verzeihe. Ich halte das ganze hier nicht mehr aus! Außerdem tue ich Matilda damit sehr weh und das ist nicht gerade sozial. "Alles in Ordnung, Facu?", holt mich meine Freundin zurück in die Realität. Ich schüttle erschrocken den Kopf und springe zu Seite. " Oh, nur du. Klar, alles bestens", gebe ich stotternd zurück und überlege, ob wirklich alles bei mir in Ordnung ist. Ich würde sagen, dass ich nur etwas nachdenklich bin... Nun sind wir angekommen und ich verabschiede mich von ihr mit einer kurzen Umarmung. Vielleicht sollte ich jetzt schon mit Naty reden? Es ist die beste Gelegenheit. Seufzend mache ich kehrt und suche sie im Musikraum. Dort finde ich sie auch, nur leider nicht alleine. Felipe steht bei ihr und sie lächeln sich verliebt an. Dank diesem Bild, habe ich jetzt schon wieder die tausend Stiche in meinem Herz aushalten müssen. Ich glaube es ist aussichtslos. Naty will nichts mehr mit mir zu tun haben. Meine Augen sehen doch, wie sehr sie diesen Jungen da liebt. Maxi, du hast es versaut. Mal wieder.
Ich wende mich von der Tür ab und will gehen, als mich jemand am Arm festhält. Ich drehe mich verwirrt um, da es nicht Matilda sein kann und schaue in Natys Gesicht. Leider haben wir beide zu viel Schwung gehabt und wir kommen uns zum dritten Mal gefährlich nah. Ja, ich habt richtig gelesen: zum dritten Mal. In den letzten zwei Wochen ist es auch noch mal passiert.
Diesmal beende ich das hier aber schneller und wende mich erneut zum gehen. Allerdings hält sie mich auf. Also drehe ich mich diesmal langsam um und schenke ihr ein genervten Gesichtsausdruck. "Alles in Ordnung bei dir?", fragt sie und guckt sogar besorgt. " Ja", gebe ich knapp zurück. "Du hast etwas. Na los", hackt sie nach und verschränkt ihre Arme vor der Brust. " Ich hab nichts und jetzt hör auf zu nerven!", schreie ich und halte mir schnell die Hand vor den Mund. Ich wollte nicht so laut werden... "Na dann!" Verärgert dreht sie mir den Rücken zu und geht zurück zu ihrem Freund. Wütend stampfe ich in den Tanzraum und schaue auf die Uhr. Okay, ich habe noch ein paar Minuten. Schnell schlüpfe ich in Jogginghose und Muskelshirt, dann dehne ich mich. Die Kinder kommen auch bald und dann geht es los.
Ich gebe zwei Stunden Tanzunterricht, bis ich sie endlich in die Pause entlasse. Dieses Mal habe ich es mir selbst schwer gemacht. Ich wische mir den Schweiß von der Stirn und werfe mir den Rucksack über die Sirn. Im Bad dusche ich erst und dann ziehe ich mich wieder um. Natürlich verkleidet ich mich als Facundo Gambandé. Nach ein paar Minuten Ausschaufpause, geht es weiter mit Unterricht. Ich muss schon sagen, langsam gewöhnt man sich daran...

*am Abend*
Da jetzt nur noch Roxy alias Vilu im Studio ist, kann ich nach der letzten Tansstunde auh in meine normale, bequeme Kleidung schlüpfen. Als ich gerade gehen will, winkt mich Vilu zu ihr. Fragend drehe ich mich um und laufe in das Direktorat. Naty steht dort auch schon. Ich werfe ihr einen kurzen Blick zu und wende mich dann an Vilu. "Ihr bekommt noch euer Geld", lächelt sie und schiebt uns unseren Betrag vor die Hände. " Jetzt habt ihr genung für euren Flug zurück nach Buenos Aires ", fügt sie hinzu und steht auf. " Danke, ich werde gleich den Flug planen!", ruft Naty und fällt ihr um den Hals. Ich umarme sie ebenfalls und bedanke mich mit einem Lächeln bei ihr. Allerdings kann ich morgen nicht gleich fahren. Ich muss Matilda erst alles erklären und das dauert, bis ich den richtigen Moment gefunden habe.
Im Hotel reserviert gerade unseren Flug, der wie gesagt, morgen ist. "Ich buche es jetzt", sagt Naty und wirft mir einen fragenden Blick zu. Ich schüttle schnell den Kopf. " Nein, ich bleibe vorerst in Italien", winke ich ab und ich wünschte ich hätte es nicht getan. Sie kämpft mit den Tränen und ich allerdings auch. "Aber ich begleite dich morgen noch", verspreche ich und verschwinde im Bad. Wie oft habe ich jetzt schon wegen einer falschen Entscheidung geweint? So oft wie noch nie! Man, Naty ist mir so wichtig und jetzt verliere ich sie durch die Entfernung! Maxi, du schafft es echt immer! Vergiss es, das wird nie mehr etwas!

*Am nächsten Morgen*
Heute ist es soweit. Naty steht mit ihren Koffern bereit und wir warten auf das Taxi. Es herrscht eine unangenehme Stille zwischen uns, aber mir fällt kein Satz ein, den ich sagen könnte, um dieses Schweigen zu zerstören. Insgeheim hoffe ich, dass das Taxi sich verspätet, damit Naty den Flug nicht mehr rechtzeitig bekommt, doch es biegt gerade um die Ecke. Das war es dann wohl. Wie steigen ein und schweigen weiterhin bis zum Flughafen.
Dort angekommen, reden wir wieder. " Ich gehe jetzt meine Koffer weg bringen. Wartest du hier?", will Naty wissen und ich sehe, wie ihr Gesichtsausdruck immer trauriger wird. "Ja." Mehr bekomme ich nicht heraus und muss schlucken.
Nachdem auch das gemacht ist, müssen wir uns verabschieden. "Dann... Viel Spaß in Buenos Aires", presse ich mühsam hervor und starre auf den Boden. " Dir auch viel Spaß ", murmelt sie. Ich kann einfach nicht anders. Ich ziehe sie in eine feste Umarmung und diese tut so gut! Naty wieder in meiner Nähe zu haben, sie zu umarmen... Dann dreht sie sich mit einem letzten Blick um und verschwindet in der Masse der Menschen, die schon sehnsüchtig darauf warten, kontrolliert zu werden. Ich setzte mich niedergeschlagen auf eine Bank und starre die Menschenmenge an. Wenn ich doch nur die Zeit zurück drehen könnte... Ich weiß nicht wie lange ich hier schon Sitze, aber mir ist eins klar geworden: Naty darf nicht zurück nach Buenos Aires! Ich springe auf und renne auf die Menschenmenge zu. Mir ist jetzt egal, ob ich irgendjemanden verletzte, es geht um Naty! Ich drängle mich durch und hetzte auf den Gang zu, wo imdie letzten Menschen drin verschwinden. " Macht Platz! Schnell!", fahre ich sie wütend an und sprinte zum Eingang des Flugzeuges. Dort stoße ich gegen die eine Hostess und diese fällt auf den Boden. "Was fällt dir ein?", ruft mir eine andere zu, doch ich bin zu beschäftigt, Naty zu suchen. Da, sie sitzt ganz hinten. Ich schaue ihr fest in die Augen, als sie ihren Blick ungläubig zu mir schweifen lässt. " Naty! Ich liebe dich über alles andere auf der Welt! Ich habe Matilda nie geliebt und vermisse deine Nähe, dein Lächeln. Ich vermisse dich! Bitte, bleib hier. Ich werde dich nie verletzten. Ich verzeihe dir alles. Ich liebe dich!", schreie ich und Blicke ihr dabei fest in die Augen.

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Ich habe doch noch ein Kapitel geschafft. Heute Mittag wird keins kommen, aber heute Abend bestimmt.

Meint ihr, Naty verzeiht ihm nun auch alles, oder fliegt sie zurück nach Buenos Aires?

Schönen Samstag :*

XX Mara❤

Naxi ~ Forever together?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt