Kapitel 22

2K 139 36
                                    

Die Zwerge wehrten sich zu Anfang noch, sahen dann aber schließlich doch ein, dass es keinen Sinn hatte und liefen grimmig weiter. Während unseres Marsches merkte ich, dass Bilbo fehlte und irgendwie fiel mir dadurch ein Stein vom Herzen.

Der König erwartete uns schon mit einem diabolischen Grinsen und anzüglichen Blicken.

"Eine Frau. Welche eine Ehre." Er deutete spöttisch eine Verbeugung an, für welche er Beifall und Gejohle von seinen Untertanen bekam, die überall herumstehen.

Unbeeindruckt antwortete ich: "Ich hoffe das nächste Mal landest du auf deinem fetten Wanzt, wenn du dich verbeugst." Ich deutete auch eine Verbeugung an.

Für den Spruch kassierte ich eine Ohrfeige von dem Goblin neben mir, aber das war es mir auf jeden Fall wert.

Der König stand gekränkt auf und sagte: "Warum wagt Ihr es bewaffnet in mein Königreich einzudringen? Wer seid ihr? Spione? Diebe? Mordgesindel?" Er warf uns einen Blick zu, der wahrscheinlich bedrohlich wirken sollte, sein Ziel jedoch verfehlte und einfach nur lachhaft aussah.

Der Goblin, der mir die Backpfeife gegeben hatte, antwortete: "Swerge, Euer Bofheit." [Er lispelt, deswegen falschgeschrieben.]

"Zwerrrrge?", fragte der König und warf uns undeutbare Blicke zu.

"Thie waren in der vorderen Eingangfshalle."

"Ja was steht ihr denn da nur so rum! Durchsucht sie!", ordnete der Fette an und prompt waren mehrere Hände in den Taschen meiner Kleidung verschwunden. Bei mir zogen sie eine Packung Kaugummis von der Erde hervor und beäugten es kritisch.

"Das sind Kaugummis. Solltet ihr auch mal probieren, hilft gegen Mundgeruch.", sagte ich freundlich, worauf ich noch eine Ohrfeige kassierte. Ich schnitt nur eine Grimasse und sah schweigend dabei zu, wie sie die Kaugummis zu den Waffen legten, die vorne lagen.

"Was hat euch in diese Gegend geführt? Redet!", befahl der König, nachdem uns alles abgenommen wurde außer der Kleidung, die wir trugen.

Keiner sagte etwas, alle schauten nur ausdruckslos in sein hässliches Gesicht.

"Nun gut, für das Schweigen müsst ihr zahlen, mit unendlichen Qualen." Er erntete nochmal Gejohle von den Goblins. "Holt den Zerfleischer, bringt den Knochenbrecher! Fangt an mit dem Jüngsten!" Ori sah entsetzt zum König.

"Wartet!"

Alles wurde leise.

"Wen haben wir denn da?", fragte der Goblinherrscher mit einem verschlagenen Grinsen. "Seht euch das an. Thorin, Sohn des Thrain, Sohn des Thror! König unter dem Berge!" Er deutete wieder spöttisch eine Verbeugung an, aber leider fiel er nicht auf seinen fetten Bauch, wie ich gehofft hatte.

"Oh, aber ich vergaß! Ich habt ja gar keinen Berg mehr... Und du bist auch kein König, was dich im Grunde... zu einem Niemand macht." Sein Grinsen wurde anzüglich. Ich wollte echt nicht wissen, was in seinem Kopf vorging.

"Ich kenne da jemanden, der einen hübschen Preis für deinen Kopf zahlen würde, und nur für den. Ohne etwas dran." Er lachte und schien sich dabei echt zu amüsieren.

Er wirkte echt dümmer als Schlampi, und das sollte was heißen.

"Vielleicht weißt du ja, von wem ich spreche. Es ist ein guter alter Feind von dir. Ein bleicher Ork auf einem weißen Warg." Der König wartete gespannt auf Thorins Reaktion.

"Azog der Schänder wurde vernichtet. Er wurde im Kampf getötet, vor langer Zeit!", sagte Thorin laut und selbstbewusst.

"Du denkst also seine Zeit als Schänder ist zu Ende, ist das so?", fragte er und ließ uns sein Goblinlachen hören. Er wendete sich zu dem Botschafter, der in der Ecke saß und sagte: "Benachrichtige den bleichen Ork. Sag ihm, ich habe gefunden wonach er sucht!"

Hobbit FF - Take me to somewhere elseWhere stories live. Discover now