Kapitel 43

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Ich schreckte aus meinem Halbschlaf auf, als sich die Tür mit einem Knall öffnete und Dwalin laut rief: "Thorin ruft alle ans Tor, wir sollen uns beeilen."

Genauso schnell, wie er gekommen war, verließ er den Raum wieder, indem er die Tür zuknallte.

"Die Tür kann auch nichts dafür", murmelte ich müde und setzte mich auf.

"Wie lange habe ich geschlafen?", fragte ich Fili, der nach wie vor auf dem Bett lag und mich beobachtete.

"Vielleicht eine halbe Stunde, jedenfalls nicht sehr lange", antwortete er und grinste.

"Was?", fragte ich und sah an meinem Körper herunter. "Was ist so witzig?"

"Nichts", antwortete Fili und stand immer noch grinsend auf.

"Wobliš mě riś (leck mich am Arsch)", antwortete ich und stand vom Bett auf, um zur Tür zu gehen.

"Du hast Abdrücke von meinen Sachen auf deinem Gesicht", sagte Fili und stand ebenfalls aus.

"Oh nein", stöhnte ich auf und rieb mit meiner Hand über mein Gesicht. "Scheiße."

"Also ich finde, das sieht echt niedlich aus."

"Halt die Klappe."

Fili lachte und gemeinsam gingen wir aus dem Zimmer heraus.

"Los, wir müssen da lang", erklärte der Zwerg und schob mich in eine andere Richtung.

"Woher weißt du so viel über den Berg? Du bist doch zum ersten Mal hier, oder nicht?", fragte ich verwundert und lief neben ihm den Gang entlang.

"Ja, aber mein Onkel hat mir immer und immer wieder Geschichten über den Berg erzählt. Er beschrieb mir den kompletten Aufbau seines Berges, immer und immer wieder, bis ich es mir gemerkt habe."

"Ist er so, wie du ihn dir vorgestellt hast?", fragte ich und wich ein paar Steinbrocken aus, die im Weg lagen.

"Nein, alles ist viel größer", erklärte Fili lachend. "Die Wände sind so hoch, dass man ihr Ende nicht sehen kann!"

Ich lächelte, der Zwerg beschrieb genau das, was ich mir auch gedacht hatte.

Wir hörten schon ein paar Stimmen und als wir um die nächste Ecke gingen, standen alle Zwerge versammelt und schleppten Steine an die offene Stelle am Eingang.

"Ich will die Festung bis Sonnenaufgang gesichert haben." Thorin lief umher und rief Befehle zu seinen Leuten, während sie gewaltige Brocken von Gestein an den Eingang trugen.

"Auf in den Kampf", sagte ich zu mir selbst und mahlte mir schon einmal die ganzen Schmerzen aus, die ich haben würde.

Ich hob einen mittelgroßen Stein an, zumindest wollte ich es, aber ich konnte ihn höchstens ein paar Millimeter heben.

Du bist ein Spross der Valar, jede Fähigkeit von uns hat auch einen kleinen Teil in dir.

Vardas Stimme ertönte mal wieder in meinem Kopf und ich musste zugeben, dass ich mich etwas erschrocken habe, weil sie so lange geschwiegen hatte.

Gerade dachte ich noch über ihre Worte nach, als sich meine Hände wie von selbst um den Stein legten und ihn mit Leichtigkeit hochhoben.

Verwundert darüber forschte ich in meinem Gehirn über einen kräftigen Valar nach, während ich den Stein zur sich langsam bildenden Mauer trug.

Orome? Nein, Orome war ein Jäger.

Mir fiel sein Name nicht ein, weswegen ich die ganze Zeit grübelte, während ich immer mehr Steine auf die sich bildende Mauer trug.

T... T... Tulkas!

Mich freuend über mein Gedächtnis warf ich den Stein, den ich gerade trug, einfach rüber zur Mauer, wo er direkt vor Kilis Füßen landete.

Der sah fassungslos von dem Stein zu mir und wieder zurück, während ich ihm einfach nur grinsend zuwinkte.

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Die Mauer war gebaut, ich sehr erschöpft und selbst die Zwerge schienen etwas von ihrer ständigen Kraft verloren zu haben.

"Gut. Sehr gut. Sollen sie doch versuchen, den Erebor zu stehlen!", rief Thorin von der Mauer, nachdem er zwei Schüsseln mit Feuer von außen vor den Steinen platziert hatte.

Er rief uns zu sich nach oben und als ich mich mit meiner letzten Kraft auf die Mauer gehievt hatte, sah ich, wie sich ein Reiter auf einem Schimmel der Mauer näherte.

"Seid gegrüßt, Thorin, Sohn von Thrain. Dass ihr noch am Leben seid wagten wir nicht zu hoffen." Es war Bard, der mit einigen Metern Sicherheitsabstand vor dem Wall stehen blieb.

Thorin entgegnete etwas und man konnte den Hass aus seiner Stimme heraushören. Die beiden Männer einigten sich auf ein Gespräch durch eine Lücke unten an der Mauer, während Oin einen Raben über die Mauer schickte, der schnell nach Osten flog und schnell am Horizont verschwand.

Das Gespräch verlief anscheinend nicht so gut, denn irgendwann drehte sich Thorin von dem kleinen Loch weg und sah sein Gefolge kurz an, bevor er die Stimme erhob und rief: "Verschwindet, ehe unsere Pfeile fliegen!"

Bard schlug mit der flachen Hand an den Wall, gab aber letztendlich nach und ritt mit seinem Pferd davon.

"Was tust du", sagte Bilbo erbost nachdem Bard verschwunden war. "Du... kannst doch keinen Krieg führen."

"Das geht dich nichts an." Thorins Stimme blieb so kalt wie die Winter nördlich der Mauer, er sah seinen Hobbit nicht einmal an.

Bilbo versuchte nicht verletzt zu wirken, doch ich kannte ihn gut genug, um zu sehen, dass die Zurückweisung seines Königs ihm ziemlich nah ans Herz ging.

"Entschuldige, aber falls du es noch nicht bemerkt hast, ein Elbenheer steht dort unten vor dem Tor, ganz zu schweigen von hunderten zorniger Fischer. Wir.. sind deutlich in der Unterzahl."

Der Ansatz eines Lächelns zeichnete sich auf den Lippen des Zwerges ab, als er Bilbo antwortete. "Nicht mehr sehr lange."

Bilbo schien ihn nicht zu verstehen, was ich ihm nicht verübeln konnte, denn als ich den letzten Teil zum ersten Mal gesehen hatte, hatte ich ungefähr genau so ein Blick gezogen wie Bilbo es gerade tat.

"Was soll das heißen?", fragte Bilbo.

"Das heißt, Meister Beutlin", begann Thorin und lief langsam auf den Hobbit zu, der vorsichtig seinen Blick hob, weil der Zwerg größer war als er. "Dass man Zwerge niemals unterschätzen sollte."

Die beiden behielten noch kurzen Blickkontakt, bei dem ich mir sicher war, dass in diesem Moment keine Drachenkrankheit im Spiel war, denn ein kurzer, liebevoller Ausdruck lag in Thorins winzigem Lächeln, kurz bevor er an Bilbo vorbeiging.

"Wir haben den Erebor zurück", begann der König. "Nun vertedigen wir ihn."

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Hulululululuu Leute!
Dank meiner Fanfiction darf ich den dritten Teil ganz oft gucken, yay! Zum Glück muss ich das Ende nicht sehen, meins wird nämlich gaaaanz anders aussehen :3

Na, hab ich euch Hoffung gemacht? Gern geschehen!

LEUTE ICH BIN SO SAD, DEAN KOMMT NICHT ZUR HOBBITCON D':

Cuio vae, mellyn!
Lejna

Hobbit FF - Take me to somewhere elseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt