Erster Fluchtversuch...

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Als ich das nächste Mal erwachte hatte ich wieder starke Kopfschmerzen und ich hatte das Gefühl mein Kopf würde mir zerspringen. Was war das für ein Zeug im Lappen, entweder waren das die Nebenwirkungen oder der Typ war dabei mich zu vergiften. Ich konnte mir immer noch nicht vorstellen was die beiden von mir wollten, ich war schließlich einfach nur Party machen gegangen. Als ich jedoch diesmal die Augen aufschlug musste ich sofort feststellen das ich kein Tuch mehr im Mund hatte, ich saß auf einem kalten Beton Boden und ich hatte immer noch die Fußfesseln wie auch die Armfesseln an, nur das ich dieses Mal an einem alten Rohr an der Wand festgemacht worden war, dieses war auch kalt, wenn nicht sogar kälter als dieser verdammte Boden. Es kam mir so vor als wäre ich in einem alten Kellergewölbe, doch dies musste wohl der Bunker sein von dem Liam geredet hatte. Er war nur schwach beleuchtet so dass ich nicht mal in die andere Ecke des Raumes schauen konnte, doch wenigstens waren die zwei Psychopathen nicht mehr da. Ich seufzte erleichtert auf, doch plötzlich begann sich etwas in der hinteren Ecke des Raumes zu bewegen. Eine Silhouette bewegte sich auf mich zu, ich drückte mich aus Angst ganz eng an die Wand um den Abstand zwischen mir und dem Fremden so gut es ging zu vergrößern. Ich drückte auch mein Gesicht gegen die Wand, bis plötzlich der Fremde mir eine Hand auf den Arm legte. Ich zuckte unter seiner Berührung konnte mich allerdings eh nicht wehren also wagte ich einen Blick. Schon wieder war es ein junger Mann, den ich auch auf ca. zwanzig schätzte. Er sah aus als wäre er türkischer Abstammung, er hatte große braune Augen und schwarze nach oben gegellte Haare, in seinen Haaren war eine blonde, sehr wahrscheinlich reingefärbte, Strähne. Er sah mich mitleidig an und wie er da vor mir hockte hatte etwas unwahrscheinlich Süßes an sich. „Wie geht es dir?“ Er guckte mir tief in die Augen. Ich hatte immer noch panische Angst und wand mich unter seinem Griff aber seine Hand war so schön warm, sodass ich langsam begann mich zu entspannen. „Es geht…“, meinte ich leise und wich seinem Blick aus. „Du bist also Katja. Also ich bin der Zayn. Schön dich kennen zu lernen.“ Er fing an zu grinsen. Sein Grinsen war irgendwie ansteckend und es huschte ein Hauch von einem Lächeln über mein Gesicht, ich wollte allerdings nicht in seiner Gegenwart lächeln, denn das was sie mir hier antaten war kein wirklich guter Grund um zu lächeln. Ich würde also keine Schwäche zeigen. Er streckte seine Hand nach mir aus, ich erwartete schon beinahe das er mich schlagen wöllte und drehte schon aus Angst das Gesicht weg, doch er griff an meinem Kopf vorbei zu den Armfesseln und begann sie zu lösen. Nach ungefähr einer Minute war ich von den Handfesseln befreit und rieb mir schmerzhaft die Handgelenke. Die Fesseln hatten einen Abdruck auf meinen Handgelenken hinterlassen. An vielen Stellen waren sie aufgeschürft und bluteten leicht. Mir traten wieder Mal Tränen in die Augen und ich schniefte leise. Zayn legte mir beruhigend seine Hand auf den Arm und drückte leicht, es fühlte sich gut an das seit mehreren Stunden endlich mal wieder jemand nett zu mir war. „Komm ich bring dich von diesem kalten Boden weg. Da meine Füße immer noch gefesselt waren und er keine Anstalten machte sie mir abzumachen, sie aufzuschneiden oder irgendwas Ähnliches hob er mich kurzerhand hoch in seine Arme. Er ging auf die andere Seite des Raumes, ich erkannte die Konturen einer Matratze. Er legte sich darauf und mich legte er einfach über sich, ich machte keine Anstalten von ihm runter zu rutschen sondern genoss seine Wärme. Er machte außerdem keine Anstalten mich runter zu schieben. Ich legte meinen Kopf in seine Halsbeuge und sog seinen Duft ein. Er redete währenddessen die ganze Zeit beruhigend auf mich ein, er meinte ständig das alles wieder gut werden würde, das ich in Sicherheit war und solche Dinge, dabei strich er mir behutsam durch die Haare und hielt mich mit der andren Hand fest in seinem Arm. Jedoch wusste ich nicht was wieder gut werden würde, schließlich wusste ich noch nicht einmal warum ich hier war. Ich war jedoch noch so benommen von meinem Unfreiwilligen Schlafen das ich mich an ihn kuschelte und weg döste in einen unruhigen Schlaf.

Es war mir als hätte ich keine halbe Stunde geschlafen aber als ich aufwachte lag ich neben Zayn und hatte meine Arme um ihn geschlungen. Ich beobachtete wie sich seine Brust hob und senkte, denn er war anscheinend eingenickt. Ich war so darin vertieft ihn beim Schlafen zu beobachten, als mir klar wurde, dass ich hier gerade die Chance zur Flucht hatte. Nur meine Beine waren ja noch gefesselt also kroch ich langsam weg von Zayn und setzte mich auf den Rand der Matratze. Ich hörte an dem langsamen Atmen von Zayn, dass er noch schlief, somit machte ich mich daran meine Fußfesseln zu lösen. Sie waren mit ein paar Knoten zusammen gebunden die ich mit viel Fingerspitzen Gefühl und einem starken Einsatz meiner Fingernägel nach einer Weile aufbekam. Es tat gut wieder ohne Fesseln mich bewegen zu können. Ich schlich leise zur Tür, ich betete einen Moment dass die Tür offen war, doch bevor ich die Türklinke runter drückte zog ich meine hochhackigen Schuhe aus um besser rennen zu können. Ich legte sie leise neben mich auf den Boden, mein Blick glitt wieder zu ihm doch er schlief noch immer Seelenruhig auf der Matratze. Meine Finger griffen die Türklinke, ich fasste all meinen Mut zusammen und drückte sie runter bereit zu rennen. Die Türklinke war allerdings schon alt und gab ein lautes Quietschen von sich. Von einem auf den andren Moment sprangen Zayns Augen auf und er stand auf. Ich beachtete ihn nicht länger und lief, ich lief einfach raus. Hinter mir hörte ich ein Fluchen und bemerkte dass er mir schon dicht auf den Fersen war. Ich lief einen langen dunklen Gang entlang, der stetig nach oben führte. Plötzlich sah ich dass dort eine Tür kam, ich verlangsamte mein Tempo nicht musste jedoch einsehen dass er mir immer näher kam. An der Tür angekommen riss ich sie auf und knallte sie hinter mir zu. Nun war ich wieder im Wald, ich lief so schnell ich konnte über den feuchten Waldboden, es war unangenehm mit nackten Füßen über modrige alte Blätter zu laufen aber das war mir im Moment völlig egal. Er schrie mir hinterher: „Das hat doch keinen Zweck Katja, komm zurück du wirst doch nur darunter zu leiden haben!“ Seine Worte veranlassten mich noch schneller zu laufen und ein ungeahnter Adrenalinstoß fuhr durch meine Knochen. Ich konnte endlich eine gewisse Distanz zwischen mich und Zayn bringen doch ich wurde trotzdem nicht langsamer. Ich wusste dass ich das Tempo nicht mehr lange würde halten können, doch ich gab meine Hoffnungen zu fliehen nicht auf. Plötzlich bemerkte ich wie er abbremste fluchte und den Weg zurücklief dabei schrie er mir noch hinterher: „ Ich hatte dich ja gewarnt!“  Ich wusste nicht was er gemeint hatte also lief ich einfach immer weiter geradeaus, schon bald kam ich an die Stelle wo Harry mich mit dem Auto hergebracht hatte und dort stand auch noch sein Auto, doch was ich nicht erwartet hatte war, dass Harry auch dort war, ebenso Liam und noch zwei andere junge Männer die aussahen als wäre sie auch ungefähr um die zwanzig. Der eine hatte blonde Haare und schaute irgendwie Irisch aus und der andere hatte braune Haare die er sich stilvoll zu Seite gegellt hatte. Die vier schauten mich verdutzt an, verloren jedoch keine Sekunde und versuchten mich zu schnappen ehe ich wegrennen konnte. Ich versuchte ihnen auszuweichen, doch meine Kräfte waren nach dem langen Lauf durch den Wald vollkommen ermüdet. Und ehe ich mich versah, packte mich einer von ihnen von hinten und drückte mich fest an sich.

In love with my kidnapper?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt